Warnung vor Versandkosten-Tricks
Manche Händler werden bei Versandkosten sehr kreativ und tricksen. (Symbolfoto)
Foto: dpa
Beim Online-Shopping kommen zum Kaufpreis
eines Produkts häufig auch Versandkosten dazu. An dieser Stelle
werden manche Online-Händler sehr kreativ und tricksen, wie die
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erklärt. Manche staffeln die
Versandkosten nach Warenmenge, manche nach Warenwert, manche nach Art
der Bezahlung.
Besonders undurchsichtig kann es werden, wenn Online-Händler neben einem eigenen Online-Shop auch auf Online-Marktplätzen wie eBay oder Amazon Marketplace präsent sind. Je nach Plattform können Händler für den Versand andere Berechnungsmodelle anwenden, zeigt eine Stichprobe der Verbraucherschützer unter fünf Online-Händlern. Einer der Händler verkaufte eine Holzfliese für 20 Euro. Im eigenen Online-Shop kamen dazu 30 Euro Versandkosten, auf einem Online-Marktplatz nur 23 Euro. Im Online-Shop hätten Verbraucher also sieben Euro draufgezahlt.
Unterschiedliche Mengen führen zu unterschiedlichen Preisen
Manche Händler werden bei Versandkosten sehr kreativ und tricksen. (Symbolfoto)
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Doch das Blatt wendete sich, als die Tester fünf Fliesen ordern
wollten. Im Shop blieb es bei 30 Euro Versandkosten, während diese
auf dem Marktplatz auf 83 Euro anstiegen. Ein anderer Händler wollte
für ein Fliesenpaket auf zwei Marktplätzen und in seinem Online-Shop
denselben Preis. Bei fünf Paketen war einer der Marktplätze dann auf
einmal die günstigste Variante. Dort fielen zwar 15 Euro Versand an,
die Fliesen kosteten aber nur 60 Euro. Mit 75 Euro lag jenes Angebot
weit unter den Preisen auf den anderen beiden Plattformen. Auf denen
waren für die Fliesen 90 Euro fällig, bei kostenlosem Versand.
Undurchsichtige Regelungen für Verbraucher ärgerlich
Für Verbraucher sind solche undurchsichtigen Regelungen aus zwei Gründen ärgerlich. Zum einen können sie nicht immer herausfinden, ob ein Online-Händler auf mehreren Plattformen agiert, um im Zweifel die einzelnen Preise dort vergleichen zu können, sagt Verbraucherschützer Georg Tryba. Denn letztlich könnte auf jeder Plattform das günstigste Angebot des Händlers stecken, abhängig von der jeweiligen Warenmenge. Zum anderen wirkt sich das auf die Recherche mit Preissuchmaschinen aus. "Mit jeder Mengenänderung kann sich die Reihenfolge ändern." Wer garantiert den besten Preis haben möchte, dem bleibt laut Tryba nicht anderes übrig, als sich durchzuklicken und durchzurechnen.
Mehr Kostentransparenz schaffen Flatrate-Systeme. In einem anderen Artikel lesen Sie, wie REWE eine Lieferflat testet.