eBay Kleinanzeigen führt Bezahlfunktion ein
Neue Bezahlfunktion bei eBay Kleinanzeigen
Logo: eBay Kleinanzeigen GmbH / Marktplaats B.V.
Das Internetportal eBay Kleinanzeigen hat eine
neue Bezahlfunktion eingeführt, die Käufer und Verkäufer vor
verschiedenen Risiken beim Online-Kauf schützen soll. Das kündigte
das Unternehmen heute in Kleinmachnow an. Das Portal reagiert
damit auf einen Trend, dass das Anzeigenportal immer stärker auch als
Marktplatz genutzt wird.
Die neue Funktion sorgt dafür, dass Käufer den Kaufpreis zurückerhalten, falls sie einen Artikel nicht erhalten oder dieser wesentlich von der Beschreibung abweicht. Das Portal verlangt für den Schutz vom Käufer eine Gebühr in Abhängigkeit von der vereinbarten Kaufsumme. Für Verkäufer ist die Nutzung des Services kostenlos. Sie müssen dazu allerdings den Artikel versichert, mit Nachweis, an den Käufer oder die Käuferin schicken.
Der neue Service sei nur für den Versand gedacht. Beim Abholen vor Ort greife der Käufer- beziehungsweise Verkäuferschutz nicht. Ebenfalls ausgeschlossen seien Dienstleistungen oder immaterielle Güter. Die Nutzung von "Sicher bezahlen" ist nicht verpflichtend. Beide Seiten können sich auch weiterhin auf andere Zahlungsmethoden verständigen.
Betrag wird bis zu 14 Tage treuhänderisch verwahrt
Neue Bezahlfunktion bei eBay Kleinanzeigen
Logo: eBay Kleinanzeigen GmbH / Marktplaats B.V.
Der vom Käufer gezahlte Betrag werde bis zu 14 Tage treuhänderisch
verwahrt. "Bestätigt der Käufer den Erhalt des Artikels, wird der
Betrag unmittelbar an den Verkäufer ausgezahlt. Ebenfalls abgesichert
sind wesentliche Abweichungen von der Artikelbeschreibung. Sollten
Käufer und Verkäufer bei Unstimmigkeiten keine Einigung erzielen,
können sie eine Schlichtung in Anspruch nehmen."
Bei der Umsetzung der Bezahlfunktion kooperiert eBay Kleinanzeigen mit dem niederländischen Unternehmen Online Payment Platform. Der Service wird schrittweise in verschiedenen Kategorien eingeführt.
Die ehemalige Kleinanzeigensparte der Handelsplattform eBay war im Juli an den norwegischen Online-Marktplatz Adevinta für rund acht Milliarden Euro verkauft worden. Die Übernahme ist aber noch nicht umgesetzt. Zu dem Bereich gehört neben eBay Kleinanzeigen auch das Portal mobile.de.
Käufer zahlt Gebühr
Für den Dienst zahlen müssen Käuferinnen und Käufer, und zwar Gebühren in Abhängigkeit von der vereinbarten Kaufsumme. Wie hoch diese ausfallen, steht den Angaben zufolge derzeit noch nicht fest, weil sich die Funktion noch im öffentlichen Beta-Test befindet. Die Gebühr werde dem Käufer aber direkt angezeigt, sodass er noch die Möglichkeit hat, den Vorgang abzubrechen.
Die neue Bezahlfunktion ist zunächst nur in der App von eBay Kleinanzeigen sowie in einigen Kategorien wie Spielzeug, Handy und Telefon, PCs oder Notebooks verfügbar. Sie soll schrittweise auf weitere Artikelbereiche und auf sichere Zahlungen am Rechner ausgeweitet werden. Zunächst können auch nur Artikel mit einem Angebotspreis bis 1000 Euro abgesichert werden.
Das "große" eBay gehört als E-Commerce-Pionier zur alten Garde. Der Konzern erlebte einen steilen Aufstieg, doch das ist lange her. Zum 25. Jubiläum dümpelt eBay im Schatten von Amazon und Alibaba vor sich hin und zählt nicht mehr zur Spitzenklasse.