DVB-T2 HD & "Kulturfrequenzen" kommen auf den Prüfstand
Das digitale Antennenfernsehen kämpft ums Überleben
Foto: Medion
Die Weltfunkkonferenz 2019 ist zu Ende. Obwohl der Mobilfunk gerne auch noch die verbliebenen Kanäle im UHF-Band im Rahmen einer Digitalen Dividende 3 für sich beansprucht hätte, konnte eine frühzeitige Vergabe der Rundfunk- und Kulturfrequenzen verhindert werden. Der Frequenzbereich von DVB-T2 HD liegt zwischen 470 MHz und 690 MHz. Auch die Kulturfrequenzen oder Programme "Making and Special Events" arbeiten bei 470 bis 694 MHz.
Was ist effektiver: Rundfunk oder Mobilfunk?
Das digitale Antennenfernsehen kämpft ums Überleben
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Allerdings sollen bis zur nächsten Weltfunkkonferenz 2023 aufwendige Studien angefertigt werden. Diese sollen zeigen, wer die UHF-Frequenzen effektiver und effizienter nutzen kann: Kultur und Medien wie bisher oder der Mobilfunk. Ein bisheriger Kompromiss sieht vor, dass unter anderem der Rundfunk die Frequenzen bis 2030 behalten darf.
In Deutschland sinkt jedoch der Rückhalt: Wie berichtet, hatte die Große Koalition in insgesamt vier Bundestags-Ausschüssen einen Antrag der FDP-Fraktion zur Sicherung der verbliebenen Frequenzen im UHF-Band für das Fernsehen und die Kultur bis 2030 abgelehnt. Wie aus dem Protokoll des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur hervorgeht, sehe vor allem die CDU-Fraktion "eine breitere und effizientere Nutzung" der betroffenen Frequenzen in anderen Bereichen außerhalb des Fernsehens, vor allem durch den Mobilfunk und 5G: "Möglicherweise gibt es bereits vor dem Jahr 2030 technische Lösungen", welche das digital-terrestrische Fernsehen und die digitalen Produktionsmittel ersetzen und "auf der 5G-Technik basieren", heißt es.
Initiative kämpft für Verbleib der Frequenzen
Die Initiative "SOS – Save Our Spectrum" setzt sich vor allem für die Rettung der "Kulturfrequenzen" ein. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Übertragungsfrequenzen für Drahtlos-Mikrofone in Theatern oder auf Veranstaltungen. "Alle müssen sich weiterhin dafür einsetzen, dass auf Dauer ausreichend und geeignete Kulturfrequenzen zur Verfügung stehen, sagt Dr. Jochen Zenthöfer, Sprecher der Initiative.