Digitale Agenda

Digital-Gipfel 2017: Patientendaten sollen in die Cloud

Heute ist der Digital-Gipfel der Bundesregierung gestartet. Diesjähriger Schwerpunkt ist die Vernetzung im Gesundheitswesen.
Von dpa / David Rist

Bunte Kabel eines Kabelnetzbetreibers sind zu sehen. Schwerpunkt des diesjährigen Digital-Gipfels ist die Vernetzung im Gesundheitswesen
Bild: (c) dpa
Politiker, Unternehmen und Wissenschaftler haben sich zum Start des Digital-Gipfels in Ludwigs­hafen für eine zügige Vernetzung von Daten im Gesundheits­wesen ausgesprochen. "Wir sind jetzt dabei, Kranken­häuser, Arzt­praxen und die 70 Millionen gesetzlich Versicherten über ein sicheres Netz miteinander zu verbinden", sagte Gesundheits­minister Hermann Gröhe (CDU) der Rhein-Neckar-Zeitung. Letzte Sicherheits­tests seien erfolgreich abgeschlossen, so dass die erforderliche Technik bis Ende kommenden Jahres flächen­deckend in allen Kliniken und Praxen verfügbar sein werde.

Röntgen­bilder, Labor­berichte, Daten zu Unter­suchungen, Impfungen oder Medikamenten sollten nicht länger in einzelnen Praxen, Kliniken oder Reha­zentren liegen, sondern für Patienten zentral verfügbar sein, empfahl Microsoft Deutschland. Um den Anforderungen etwa in der Telemedizin gerecht zu werden, komme es auf reaktions­schnelle Netz­verbindungen an, betonte der schwedische Netztechnik­anbieter Ericsson und nannte dabei die Mobilfunktechnik 5G.

Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam (HPI) stellte auf dem Digital-Gipfel einen "radikal patienten- oder bürger-orientierten Ansatz" vor. "Dabei bieten wir den Patienten die Möglichkeit, ihre Daten in einer Gesundheits­cloud abzulegen, die wir entwickeln", sagte HPI-Direktor Christoph Meinel der Deutschen Presse-Agentur. Die Patienten können dann entscheiden, welcher Art von Daten­nutzung auf Seiten von Ärzten, Kranken­häusern oder Unternehmen sie zustimmen.

Start der Schuld-Cloud

Bunte Kabel eines Kabelnetzbetreibers sind zu sehen. Schwerpunkt des diesjährigen Digital-Gipfels ist die Vernetzung im Gesundheitswesen
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Als Ergebnis des letzt­jährigen Gipfels in Saarbrücken nannte Meinel den für Montag geplanten Start einer Schul-Cloud: Hierfür hat das HPI die technische Infrastruktur aufgebaut, um in einer ersten Stufe 26 Schulen in 13 Bundes­ländern miteinander zu vernetzen. Dem Auftakt am Leininger-Gymnasium im pfälzischen Grünstadt müsse eine flächen­deckende Umsetzung mit einem professionellen Partner folgen, der dann auf den Erkenntnissen des Pilot­projekts aufbauen könne, sagte Meinel. "Die Schul­klassen sind über WLAN mit der Cloud verbunden und können auf fach­bezogene Lehr­inhalte und Werkzeuge zugreifen."

So schön das Projekt Schul-Cloud auch klingen mag, gerade im Bildungswesen gibt es noch viel zu tun und vor allem auch zu finanzieren.

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