Sender-Ausbau

DAB+: 16 neue private bundesweite Hörfunkprogramme geplant

Das Digitalradio-Deutschland-Konsortium lobt das zunehmende Engagement privater Hörfunksender beim digital-terrestrischen Radio DAB+ in Deutschland, nachdem es lange Skepsis an der Technologie gegeben hat. 2017 sollen 16 weitere nationale Sender starten.
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DAB+: 16 neue private bundesweite Hörfunkprogramme geplant Bis zu 16 weitere, private Hörfunkprogramme bei DAB+ geplant
Bild: Alan Electronics
Der Verein Digitalradio Deutschland lobt das zunehmende Engagement privater Hörfunksender beim digital-terrestrischen Radio in Deutschland. Nach langer Skepsis steigen nun immer mehr Privatradios in die DAB+-Technologie ein: Einige mit exklusiven Programmen, andere um ihre bestehenden UKW-Sendegebiete mit DAB+ zu erweitern. Jüngster Neuzugang ist der Kinder- und Familiensender Radio Teddy, der ab sofort auch in Baden-Württemberg digital-terrestrisch im landesweiten Kanal 11B zu hören ist.

Freude über Programmausbau bei DAB+

DAB+: 16 neue private bundesweite Hörfunkprogramme geplant Bis zu 16 weitere, private Hörfunkprogramme bei DAB+ geplant
Bild: Alan Electronics
"Wir freuen uns, dass immer mehr kommerzielle Radioveranstalter die Vorzüge des Digitalradios DAB+ kennen und schätzen lernen", freut sich Dr. Willi Steul, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Deutschland und Intendant von Deutschlandradio. "Mit zunehmender Verbreitung von Digitalradio-Empfängern in den Haushalten wächst der Druck auf Privatradios, ihre Programme auch über DAB+ zu verbreiten. Denn wer einmal die Vorzüge von DAB+ kennen gelernt hat, kehrt in der Regel nicht mehr zu UKW zurück".

Dennoch fehlen noch zahlreiche etablierte Privatradios. Vor allem in Nord- und Ostdeutschland sowie in NRW üben sich die etablierten UKW-Veranstalter nach wie vor in großer Zurückhaltung bei DAB+. An die Politik appelliert der Vorsitzende des Vereins Digitalradio Deutschland daher nochmals, privaten Veranstaltern den Einstieg in die digitale Welt zu erleichtern: "Kommerzielle Hörfunkanbieter benötigen zur Finanzierung eines Simulcasts von UKW und DAB+ und für digitale Zusatzangebote finanzielle Mittel. Bayern liefert hierfür ein lobenswertes Vorbild. Eine Förderung der Verbreitungskosten der privaten Sender, etwa durch einen Digitalisierungsfonds von Bund und Ländern, durch Erlöse aus der Digitalen Dividende II oder einer technischen Infrastrukturförderung könnte dafür sorgen, dass auch abseits der großen Ballungsräume kommerzielle Radiostationen die Chance auf den Einstieg in die digitale DAB+-Welt haben".

Zweiter Bundesmux und Small Scale

In diesem Jahr soll ein zweiter nationaler Multiplex das bundesweite Angebot an Privatradios um weitere bis zu 16 Hörfunkprogramme steigern. Zusammen mit den Sendern im ersten Multiplex wären dann 25 private Hörfunkprogramme bundesweit über DAB+ empfangbar. Im Dezember haben die Landesmedienanstalten die Ausschreibung für den zweiten Bundesmux veröffentlicht. Interessierte Plattformbetreiber können Bewerbungen bis zum 24. Februar an die zuständige Landesmedienanstalt, die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) richten.

Außerdem können sich bald auch kleine Sender DAB+ leisten: Möglich machen es sogenannte Small-Scale-DAB-Lösungen: Auf Basis von Open-Source Software können Lösungen im Kleinleistungsbereich zu niedrigen Kosten realisiert werden. Radioveranstalter könnten bereits zu Verbreitungskosten ab gerade einmal 200 Euro monatlich in die digitale Terrestrik einsteigen, wie potentielle Betreiber solcher Multiplexe laut dem Verein vorrechnen. Geplant sind derartige Ensembles unter anderem in Leipzig und München, Interessenten gibt es auch in Köln, dem Saarland und Rheinland-Pfalz.

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