Digitalradio

Media Analyse: Starke Hörer-Zuwächse bei DAB+

Radio­sender, die ihre Programme ausschließ­lich oder auch über Digi­tal­radio DAB+ verbreiten, sind die großen Gewinner der aktu­ellen Media Analyse Audio. Das digital-terres­tri­sche Radio scheint bei den Hörern ange­kommen zu sein.
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Zweimal im Jahr gibt es die Schul­noten für Radio­sender. Dann veröf­fent­licht die Arbeits­gemein­schaft Media Analyse (ag.ma) die aktu­ellen Hörer­zahlen in der Media Analyse Audio. In der am heutigen Mitt­woch veröf­fent­lichten neuen Auswer­tung können sich vor allem dieje­nigen Radio­sender freuen, die ihre Programme ausschließ­lich oder auch über Digi­tal­radio DAB+ verbreiten: Sie sind die großen Gewinner der aktu­ellen Media Analyse (MA 2022 Audio II).

Natio­nale Wellen stei­gern Reich­weiten massiv

Exklusive DAB+-Wellen werden laut Media Analyse Audio rege gehört Exklusive DAB+-Wellen werden laut Media Analyse Audio rege gehört
Foto: Sangean
So konnten die national verbrei­teten Sender der Absolut Radio-Gruppe (Zuwachs um 45 Prozent), Energy DAB+ national (plus 37,6 Prozent), Radio Bob (plus 11,1 Prozent), Klassik Radio (plus 3,1 Prozent), Schwarz­wald­radio (plus 20,6 Prozent), Radio Schla­ger­para­dies (plus 13,1 Prozent) oder sunshine live (plus 3,8 Prozent) ihre Hörer­zahlen in der Mess­größe "Hörer pro Durch­schnitts­tunde" zum Teil erheb­lich stei­gern.

Auch bei Programmen, die ihre bestehende UKW-Reich­weite dank DAB+ ausbauen konnten, gab es zum Teil massive Zuge­winne. So können sich Sender wie Rock­land Radio (plus 40 Prozent), Regen­bogen Zwei (plus 14,8 Prozent), Rock Antenne (plus 21,8 Prozent), 80s80s (plus 16,2 Prozent), Schlager Radio (plus 3,3 Prozent) oder egoFM (plus 22,2 Prozent) über zahl­reiche neue Hörer freuen.

DAB+-Pflicht und nun auch reale Nutzung

Noch nie war eine Auswer­tung der Media Analyse ein solch starker Beleg dafür, dass das digital-terres­tri­sche Radio endgültig im Markt ange­kommen ist. Zwar hat der Gesetz­geber mit der Pflicht, wonach jedes Auto­radio und jedes Radio mit RDS-Display auch Zugang zum digi­talen Radio bieten muss, die tech­nischen Voraus­set­zungen erfüllt. Lange war aber frag­lich, ob die neuen Wellen und die größere Viel­falt auch von den Hörern genutzt werden, oder ob sie doch bei den altbe­kannten UKW-Wellen hängen bleiben. Fast jedes DAB+-Radio bietet auch weiterhin UKW-Empfang.

Die Verbrei­tung über DAB+ hat auch unter­jährig eine größere Bedeu­tung erhalten, wie die ag.ma mitteilt: So wird DAB+ im weitesten Hörer­kreis von 27 Prozent (ma 2022 Audio I: 24,5 Prozent) und insbe­son­dere in der Ziel­gruppe der 30- bis 59-Jährigen über­pro­por­tional und mit Zuwächsen genutzt (30,1 Prozent – ma 2022 Audio I: 27,2 Prozent).

In einer weiteren Meldung geht es um den tech­nischen Reich­weiten-Ausbau beim Digi­tal­radio in NRW und Bayern.

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