Digitalradio: Bundesweites Programmpaket im Testbetrieb
Digitalradio-Verbreitungsgebiet ab 1. August
Foto: Digital Radio Plattform e.V.
Wenige Tage vor dem offiziellen Start des neuen bundesweiten
Digitalradio-Angebots befinden sich nahezu
alle der zunächst geplanten 27 Sendeanlagen im Testbetrieb. Nach Ausstrahlungen
in Hamburg, Hannover und Berlin können die Übertragungen jetzt unter anderem auch
in Stuttgart, Nürnberg und München, in Saarbrücken und im Rhein-Main-Gebiet
beobachtet werden. Dabei kommt es zum Teil noch zu Unterbrechungen der
Sendungen.
Digitalradio-Verbreitungsgebiet ab 1. August
Foto: Digital Radio Plattform e.V.
Ab Montag sollen die zum Start geplanten Sender im Regelbetrieb sein. Dabei
werden zunächst vor allem die Ballungsräume versorgt. Sukzessive ist für die
nächsten Jahre ein nahezu bundesweiter Ausbau des Sendernetzes vorgesehen. Zudem
starten in den einzelnen Bundesländern regionale Programmpakete mit Angeboten
der Landesrundfunkanstalten sowie verschiedener privater Anbieter.
Störungen im analogen Kabelnetz möglich
Im Zusammenhang mit der Einführung des neuen terrestrischen Digitalradios kann es zu Beeinträchtigungen beim Empfang von einzelnen analogen Fernsehprogrammen im Kabelnetz kommen. Diese Störungen haben nichts mit dem Fernsehkabelnetz zu tun, wie Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber, Kabel Deutschland, informiert. Vielmehr sei die Ursache im Anschlusskabel zwischen Anschlussdose und Fernsehgerät zu suchen.
Verursacher sind die digitalen terrestrischen Rundfunksender, die seit Mitte Juli in einigen Teilen Deutschlands via Antenne ausgestrahlt werden. Diese werden auf Frequenzen ausgestrahlt, die auch von den Kabelnetzbetreibern zur Ausstrahlung von Fernsehprogrammen verwendet werden. Sind die Hausverkabelungen oder die Verbindung zwischen Antennenbuchse und Fernseher ungenügend abgeschirmt, so verursachen die digitalen Radiosender Störungen beim TV-Empfang - in der Regel in Form von Streifen oder Wellenlinien.
Besonders betroffen sind Kabelkunden, die in der Nähe eines Funkturms bzw. eines Sendemasts wohnen. In diesem Fall ist das Signal des digitalen Radios naturgemäß besonders stark. Im Gegensatz zu den früheren Digitalradio-Sendungen, die bis auf wenige Ausnahmen mit einer Strahlungsleistung von maximal 1 kW übertragen wurden, werden jetzt bis zu 10 kW eingesetzt. Dadurch ist der Empfang deutlich stabiler und innerhalb von Häusern am Rande des Sendegebiets überhaupt erst möglich.
Kabel Deutschland empfiehlt, das Anschlusskabel für das Kabelfernsehen auszutauschen, wenn Störungen auftreten. Dabei sollten Kunden darauf achten, dass das neue Anschlusskabel mindestens doppelt geschirmt (mindestens 85 dB) ist und idealerweise mit "Klasse A" gekennzeichnet ist. Das neue Anschlusskabel muss direkt zwischen Kabelanschlussdose und Fernseher angeschlossen werden. Dazwischen hängende Adapter könnten den Empfang ebenfalls beeinträchtigen.