Internetzugang

Cloud-Dienste: Daten, Musik und Bilder aus der Wolke

Mit Cloud-Diensten sollte nicht sorglos umgegangen werden
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

Viele Cloud-Dienste sind mit Basisfunktionen, einem gewissen Basisspeicherplatz, zumindest aber zum Ausprobieren kostenlos. Ein weiterer Vorteil: Daten, die konsequent in der Cloud gespeichert werden, sind bei Problemen mit Computer oder Festplatte ein hochwillkommenes Backup, sogar ein tagesaktuelles, wenn man die Synchronisation genutzt hat. "Ein Notebook fällt ja gerne mal vom Tisch", sagt Sebastian Barchnicki vom Gelsenkirchener Institut für Internet-Sicherheit. "Die meisten denken erst dann: Hätte ich mal ein Backup gemacht."

Kontrolle über persönliche Daten

In der Cloud geben Nutzer aber auch die Kontrolle über ihre Daten aus den Händen. Denn die Server der Anbieter stehen in vielen Fällen in Ländern, in denen sich staatliche Stellen Zugriff verschaffen können - in den USA etwa der Heimatschutz und andere Sicherheitsbehörden. Deren Einfluss reicht im Zweifel sogar bis auf Server in Deutschland, wenn diese von US-Firmen oder deren Töchtern betrieben werden. Außerdem könne man sich nie sicher sein, ob Daten in der Cloud nicht zum Beispiel zu Werbezwecken durchleuchtet werden, warnt Barchnicki. Wer das nicht möchte, nutzt besser Cloud-Angebote heimischer Unternehmen, die den strengen deutschen Datenschutzgesetzen unterworfen sind.

Völlig sorglos alles hochladen kann man aber auch bei solchen Anbietern nicht: "Das sind am Ende auch Firmen, die Geld verdienen wollen, mit Mitarbeitern, die Sie nicht kennen und die Kontrolle über Ihre Daten haben", sagt Barchnicki. "Es gibt jede Menge Daten, die auf Cloud-Speichern nichts verloren haben." Dazu gehören zum Beispiel private Fotos oder Finanzunterlagen. Wenn deren Upload doch einmal unumgänglich sein sollte, müssen solche Dateien vor dem Heraufladen verschlüsselt werden - das schützt Privates vor neugierigen Blicken.

Zum Verschlüsseln weit verbreitet ist etwa das Open-Source-Programm Truecrypt. Ebenfalls kostenlos, zumindest für Privatnutzer, ist Boxcryptor, das speziell für den Einsatz mit Clouddiensten wie Dropbox, SkyDrive oder Google Drive entwickelt wurde. Damit hat der Nutzer sogar mobil Zugriff auf seine Dateien.

Nicht zuletzt sollte das Passwort für den Clouddienst besonders stark sein und möglichst nicht noch anderswo verwendet werden, warnt Barchnicki. "Wenn jemandem der Zugang zu meinem Cloud-Speicher in die Hände fällt, kann er damit eine Menge Schaden anrichten."

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