Chronik 2003: Call by Call und Pre-Selection auch im Ortsnetz
Nachdem Telefonkunden schon seit 1998 ihre Ferngespräche im Festnetz auch über alternative Verbindungsnetzbetreiber abwickeln konnten, wurden 2003 auch die Ortsnetze geöffnet. Damit konnten nun sämtliche Festnetz-Telefonate, die über einen Anschluss der Deutschen Telekom geführt wurden, über andere Anbieter abgewickelt werden.
Call by Call im Ortsnetz startete Ende April
Schon Ende April war es möglich, per Call by Call innerhalb des eigenen Ortsnetzes zu telefonieren. Allerdings boten bei weitem nicht alle Netzbetreiber auch Tarife für Ortsgespräche an. Viele Unternehmen beschränkten sich weiterhin auf Angebote für Ferngespräche.
1999: Schmalband-Flatrate und Genion-Start
2000: Mobilfunk-Boom, Kleinkrieg im Festnetz
2001: Das Jahr der Katerstimmung
2002: Aus für Quam, Start für DSL
2003: Call by Call im Ortsnetz
2004: Im Zeichen von DSL und UMTS
2005: Das Jahr der Flatrate-Tarife
2006: Wachsende Bandbreiten, Handy-TV floppt
2007: iPhone kommt, BenQ geht
2008: Touchscreens und UMTS
2009: Surf-Sticks, Android und Palm Pre
2010: Tablets-, Smartphone- und Tarif-Highlights
2011: iPhone 4S, Galaxy S2 und LTE-Start
2012: LTE, Netzpolitik, ein Tod und ein Flop
Telekom erhöhte Grundgebühren und veränderte den xxl-Tarif
Trotz der Auswahl unter Anbietern im Ortsnetz dürfte sich 2003 für einige Kunden die Telekom-Rechnung erhöht haben: Der Ex-Monopolist verteuerte im September die Grundgebühren für seine Festnetz-Anschlüsse. Der xxl-Tarif wurde für Neukunden umgestellt. Die Teilzeit-Flatrate zählte für Telefongespräche nun neben den Sonntagen auch samstags, dafür waren lokale Internet-Einwahlnummern nicht mehr inklusive.
Eine Gruppe von 15 Stadtnetzbetreibern setzte ferner durch, dass sie für die Durchleitung von Gesprächen durch ihre Netze zum Endkunden mehr Geld verlangen durften als die Telekom. Telebillig reagierte noch vor der Telekom und hob die Minutenpreise in die Netze dieser Anbieter von 2,5 auf 4 Cent an.
T-DSL 3000 startete im Dezember
Die Telekom führte im Dezember DSL-Anschlüsse mit 3 MBit/s im Downstream ein. Gleichzeitig tendierten viele DSL-Anbieter weg von Flatrates hin zu Volumenpaketen. Dadurch sollte dem Problem begegnet werden, dass einige wenige Kunden ein unerwartet hohes Datenaufkommen hatten.
E-Plus: 3 Cent pro Minute ins Festnetz
E-Plus überraschte mit der Einführung seiner Professional-Tarife, die Gespräche vom Handy ins Festnetz rund um die Uhr für 3 Cent pro Minute ermöglichten. Die Grundgebühren ab 10 Euro im Monat waren durchaus moderat. Ebenfalls erst 2003 führte E-Plus den MMS-Dienst und GPRS-Roaming ein.
o2 startete mit dem Surf&E-Mail-Pack die erste Daten-Flatrate im Mobilfunk. Diese konnte allerdings nur für WAP-Dienste genutzt werden. Vodafone begann zum Jahresende mit einer Vorab-Vermarktung seiner UMTS-Datendienste. Das Angebot richtete sich jedoch nur an ausgewählte Geschäftskunden.
Was passierte sonst?
Tk-Statistik Deutschland | 2003 |
Festnetzanschlüsse | 39,2 Mio. |
Anteil der Festnetzanschlüsse bei Wettbewerbern der Deutschen Telekom |
4,3 % |
Mobilfunk-Anschlüsse | 64,8 Mio. |
Breitbandanschlüsse | 4,5 Mio. |
Verbindungsminuten Mobilfunk pro Tag |
94 Mio. |
Quellen: teltarif.de, VATM |
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