Warnung

BSI warnt vor millionenfachem Identitätsdiebstahl (Update)

Das BSI warnt derzeit vor einem großflächigen Identitätsdiebstahl bei Online-Nutzerkonten und hat eine Seite eingerichtet, auf der Internet-Nutzer überprüfen können, ob sie betroffen sind.
Von Marie-Anne Winter

Internet-Nutzer sollten ihre Online-Konten besser schützen. Internet-Nutzer sollten ihre Online-Konten besser schützen.
Bild: teltarif.de
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informations­technik (BSI) teilt mit, dass im Internet Millionen gestohlener Online-Nutzer­konten aufgetaucht sind. Das Bundesamt hat angesichts des groß­flächigen Identitäts­dieb­stahls unter https://www.sicherheitstest.bsi.de [Link entfernt] eine Webseite eingerichtet, auf der Internet-Nutzer überprüfen können, ob sie von diesem Identitäts­diebstahl betroffen sind.

Im Rahmen der Analyse von Botnetzen durch Forschungs­einrichtungen und Straf­verfolgungs­behörden wurden rund 16 Millionen kompro­mittierte Benutzer­konten entdeckt. Diese bestehen in der Regel aus einem Benutzer­namen in Form einer E-Mail-Adresse und einem Passwort. Viele Internet­nutzer verwenden diese Login-Daten nicht nur für den eigenen Mail-Account, sondern auch für Benutzer­konten bei Internet­diensten, Online-Shops oder Sozialen Netzwerken. Die gefundenen E-Mail-Adressen wurden dem BSI übergeben, damit Betroffene informiert werden und erforderliche Schutz­maßnahmen treffen können. Internet-Nutzer sollten ihre Online-Konten besser schützen. Internet-Nutzer sollten ihre Online-Konten besser schützen.
Bild: teltarif.de

Auf der Test-Webseite, die das BSI mit Unterstützung der Deutschen Telekom eingerichtet hat, können Internet­nutzer überprüfen, ob sie von dem Identitäts­diebstahl betroffen sind. Die eingegebene Adresse wird dann in einem technischen Verfahren vom BSI mit den Daten aus den Botnetzen abgeglichen. Ist die Adresse und damit auch die digitale Identität des Nutzers betroffen, so erhält dieser eine entsprechende Information per E-Mail an die angegebene Adresse. Diese Antwort-Mail enthält auch Empfehlungen zu erforderlichen Schutz­maßnahmen. Ist die eingegebene E-Mail-Adresse nicht betroffen, erhält der Nutzer keine Benachrichtigung.

Update 13:30: Die BSI-Server sind derzeit wegen der großen Nachfrage überlastet und deshalb zum Teil nicht mehr erreichbar.

Betroffene sollten Passwörter ändern

Das BSI rät betroffenen Internet­nutzern in jedem Fall zu zwei Maßnahmen. So sollte der eigene Rechner ebenso wie andere genutzte Rechner auf Befall mit Schad­software überprüft werden. Außerdem sollten Anwender alle Passwörter ändern, die sie zur Anmeldung bei Sozialen Netzwerken, Online-Shops, E-Mail-Accounts und anderen Online-Diensten nutzen. Es sollten auch diejenigen Passwörter geändert werden, die nicht zusammen mit der betroffenen E-Mail-Adresse als Login genutzt werden. Das ist deshalb empfehlens­wert, weil die Möglichkeit besteht, dass ein benutzter Rechner mit einer Schad­software infiziert ist. Diese könnte neben den in den Botnetzen aufgetauchten Benutzer­kennungen auch andere Zugangs­daten, Passwörter oder sonstige Informationen des Nutzers ausgespäht haben.

Identitätsdiebstahl gehört zu den größten Risiken im Internet

Laut BSI gehört der Identitäts­diebstahl zu den größten Risiken bei der Internet­nutzung. Online-Kriminelle stehlen dabei die digitalen Identitäten von Internet­nutzern, um in deren Namen aufzutreten, E-Mails zu versenden, auf fremde Kosten in Online-Shops einzukaufen oder sich auf andere Weise zu bereichern und/oder den Betroffenen zu schaden. Personen­bezogene Anwendungen wie E-Mail- oder Messenger-Dienste, Online-Shops oder soziale Netzwerke bieten personali­sierte Services, für die man sich anmelden muss, um seine Daten zu erhalten oder die Dienst­leistung in Anspruch nehmen zu können. Zur Authenti­sierung wird in den meisten Fällen immer noch die Kombination aus Benutzername und Passwort genutzt. Geraten diese Authenti­sierungs­merkmale in die falschen Hände, können sie für den Identitäts­missbrauch verwendet werden. Meist geschieht dies durch eine Infektion des genutzten Internet-Rechners mit Schad­software. Die Schad­programme werden unbemerkt auf den Rechnern der Anwender platziert, um beispielsweise Tastatur­eingaben und Anmelde­vorgänge anzugreifen und auf entsprechend präparierte Rechner umzuleiten oder um Trans­aktionen direkt zu manipulieren.

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