Studie

480 Millionen Gigabyte mobile Daten in 2015 erwartet

Deutsche Mobilfunkanbieter machen mittlerweile mehr Umsatz mit Daten als mit der Sprachtelefonie. Und das Wachstum geht weiter, wie der Bitkom prognostiziert. Lesen Sie mehr Details zu den Prognosen des Bitkom und womit die Mobilfunkanbieter Geld verdienen.
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Die Mobilfunk-Anbieter machen laut Bitkom dieses Jahr mehr Umsatz mit Daten als mit Sprache Die Mobilfunk-Anbieter machen laut Bitkom dieses Jahr mehr Umsatz mit Daten als mit Sprache
Foto: dpa
Mobile Datendienste entwickeln sich zum wichtigsten Umsatzmotor für die Mobilfunk-Anbieter und werden in diesem Jahr in Deutschland erstmals das Geschäft mit mobilen Sprachdiensten übertreffen. Der Branchenverband Bitkom geht von einem Zuwachs von 6,3 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro aus, die Telekom-Firmen 2015 mit mobilen Datendiensten einnehmen werden. Dagegen werde der Umsatz mit Handy-Gesprächen um 8 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro zurückgehen, prognostizierte der Digitalverband. "Wir erleben in diesem Jahr eine bedeutende Umwälzung auf dem Mobilfunkmarkt", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied und Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum. "Das mobile Internet ist zur treibenden Marktkraft geworden."

Zu den Treibern des Wandels gehören demnach der schnelle LTE-Datenfunk, die mobile Nutzung von Online-Netzwerken und Apps sowie die Digitalisierung der Industrie. Zugleich würden Handy-Gespräche durch Flatrates immer günstiger. Das Umsatzplus in Höhe von 600 Millionen Euro bei den mobilen Datendiensten könne derzeit noch nicht die Einbußen bei den mobilen Sprachdiensten in Höhe von 900 Millionen Euro kompensieren. Zugleich stiegen mit wachsender Datenmenge die Anforderungen an die Infrastruktur. Entsprechend wichtig sei eine schnelle Freigabe der neuen 700-MHz-Frequenzen. Die Schätzungen des Bitkom beruhen auf aktuellen Berechnungen des zu dem Verband gehörenden European IT Observatory (EITO).

Umsatzaufteilung bei Bundle-Tarifen fraglich

Die Mobilfunk-Anbieter machen laut Bitkom dieses Jahr mehr Umsatz mit Daten als mit Sprache Die Mobilfunk-Anbieter machen laut Bitkom dieses Jahr mehr Umsatz mit Daten als mit Sprache
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Bei den Angaben zur Umsatzaufteilung zwischen Sprach- und Internetnutzung sollte jedoch auch bedacht werden, dass Kunden in der Regel Bundle-Tarife buchen, sie also gar keine Unterscheidung zwischen Sprach-Tarif und Internet treffen, sondern einen Betrag für alles buchen. Wie nun der Netzbetreiber beispielsweise eine Sprachflatrate mit 500 MB Datentraffic für 20 Euro beim Umsatz aufteilt, ist nicht bekannt.

Der Bitkom geht ferner davon aus, dass in Folge der verstärkten Internetnutzung auch die übertragenen Datenmengen deutlich ansteigen. Nach Angaben des Verbandes waren im vergangenen Jahr 370 Millionen Gigabyte über die Mobilfunknetze übertragen worden. Für 2015 erwartet der Bitkom, dass 480 Millionen Gigabyte mobil übertragen werden. Angesicht der wachsenden Penetration an Smartphones mit entsprechenden Tarifen sowie zumindest bei einigen Angeboten mit deutlich steigenden Inklusivvolumen in den Tarifen kein Wunder.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Netz?

Was ist Ihnen Ihr Mobilfunknetz und Ihr Mobilfunk-Vertrag wert? Wie zufrieden Sie Sie mit Ihrem Netz? Wir haben eine kurze Umfrage zur Zufriedenheit mit Ihrem Mobilfunk-Netz gestartet. Neben einer Einschätzung der Sprachqualität bitten wir Sie, auch das Preis-Leistungs-Verhältnis zu bewerten und einige weitere Angaben zu Ihrer Nutzung der mobilen Telefonie zu machen. Wir würden uns freuen, wenn Sie an unserer Umfrage teilnehmen.

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