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BNetzA-Chef sieht weitere Roaming-Regulierung skeptisch

Anbieter reagierten auch selbst durch entsprechende Angebote
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Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, sieht eine mögliche Regulierung der Endkundenpreise für die mobile Datennutzung im Ausland skeptisch. Kurth erklärte auf der 12. Euroforum-Jahrestagung "Telecom Trends" heute in Köln, auch die SMS sei beispielsweise nie reguliert worden. Beim mobilen Internet handele es sich um einen neuen Dienst, der sich zuerst entwickeln müsse.

Wie Kurth weiter ausführte, reagierten die Mobilfunk-Anbieter inzwischen auch selbst. Die Netzbetreiber und Provider hätten festgestellt, dass die Nutzung durch günstigere und transparentere Preise ansteige. Darauf reagierten die Unternehmen durch entsprechende Angebote.

Die EU-Kommissarin Viviane Reding hatte Anfang der Woche die Mobilfunk-Anbieter zu Preissenkungen für Auslands-Datenverbindungen aufgefordert. Reding hatte im vergangenen Jahr bereits Preissenkungen für Handy-Auslandsgespräche durchgesetzt. Auch bei den Datenverbindungen könne es nicht angehen, dass sich die Menschen bei jedem Grenzübertritt in Europa Gedanken über die Kosten machen müssten, kritisierte sie.

Daten-Roaming nach wie vor teuer

Während die mobile Datennutzung innerhalb Deutschlands im vergangenen Jahr deutlich günstiger wurde, ist das Handy-Internet im Roaming nach wie vor teuer. Allerdings gibt es in der Tat erste Ansätze für günstigere Tarife. So bietet Vodafone sein 24-Stunden-WebSessions-Paket im Ausland zum gleichen Preis (14,95 Euro) wie innerhalb Deutschlands an. Bei der Auslandsnutzung ist das Datenvolumen allerdings auf 50 MB beschränkt, während die Datenübertragung innerhalb Deutschlands unbegrenzt ist.

Der Präsident der Bundesnetzagentur erklärte weiter, seine Behörde arbeite derzeit mit den anderen nationalen Regulierungsbehörden in der EU an einer Lösung für eine bessere und effektivere Kommunikation mit der Europäischen Kommission. Die Regulierer seien sich einig, dass die von der Kommission angestrebte Regulierungsinstanz auf europäischer Ebene keine Vorteile biete, vor allem, da diese ohnehin nur eine beratende Funktion habe. Abschließend sagte Kurth, die Regulierung sei nach wie vor nötig. Seine Vision für die nächsten zehn Jahre sei, die Netze offen zu halten.

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