Themenmonat IFA&Konvergenz alternativ

WiMAX und Sat-Internet als DSL-Alternativen

DBD plant 2-MBit/s-Flatrate für unter 20 Euro
Von

Vergleichsweise günstig sind allerdings die Preise: Die DBD, die bisher schon einige Stadtteil-Netze zum Beispiel in Heidelberg, Leipzig, Berlin, Dresden und Wuppertal betreibt, bietet die Flatrate für 19,98 Euro im Monat an. Damit ist der Tarif auch eine Alternative für Internet-Nutzer, die in DSL-versorgten Gebieten wohnen. Einen Festnetz-Anschluss hat man zwar so nicht zur Verfügung, aber Voice-over-IP lässt sich auch über WiMAX nutzen.

Als einziges der für WiMAX lizenzierten Unternehmen konnte die DBD auch schon einiges zu den Zukunftsplänen sagen. Clearwire Europe, dessen Sitz sich in Luxemburg befindet, verfügt derzeit nicht einmal über eine deutsche Homepage. Auch ein Ansprechpartner für den deutschem Markt war noch nicht auszumachen. Eine Anfrage zu den WiMAX-Planungen bei Inquam Broadband GmbH blieb unbeantwortet. Der Linksys-Router lässt sich auch für WiMAX nutzen, Foto: teltarif.de

Televersa betreibt im Südosten Bayerns bereits einige WLL-Netze unter dem Namen Flying DSL. Die Pressestelle des Unternehmens erklärte jedoch auf Anfrage von teltarif.de, WiMAX sei ein davon unabhängiges Angebot. Das gelte sowohl für den Netzaufbau, als auch für die Preise. Näheres zum geplanten Angebot wollte die Firma, die eine regionale Lizenz für Niederbayern und die Oberpfalz besitzt, bislang noch nicht veröffentlichen.

Die italienische MGM Productions Group S.R.L. verfügt über eine regionale Lizenz für München und Oberbayern. Allerdings war hier ebenfalls noch nicht in Erfahrung zu bringen, wann und wo es erste drahtlose Internet-Zugangsangebote auf WiMAX-Basis geben wird.

Details zum Netzausbau erst Ende März

Als einziger Anbieter nennt somit die Deutsche Breitband Dienste schon jetzt ihre WiMAX-Pläne. Angaben dazu, wo die Netze zunächst aufgebaut werden, will die Firma aber auch erst gegen Ende des ersten Quartals 2007 machen. Versorgt werden sowohl Städte, in denen man eine preisgünstige Alternative zu DSL anbieten will, als auch ländliche Regionen, die auf einen drahtgebundenen Breitband-Internet-Anschluss noch lange oder sogar vergebens warten müssen.

Wie der weitere Netzauf- und -ausbau aussieht, ist nach DBD-Angaben nicht zuletzt auch vom Kunden-Interesse abhängig. Schon jetzt haben Interessenten die Möglichkeit, sich auf der Homepage [Link entfernt] unverbindlich zu registrieren. Bis 2011 wird ein nahezu flächendeckender Netzausbau angestrebt.

Erfahrungswerte für Versorgung fehlen noch

Abzuwarten bleibt dabei, wie gut die Versorgung in der Praxis wirklich sein wird. Die DBD geht auf dem Land von 50 Kilometer Reichweite für eine Basisstation aus. Allerdings dürfte diese Entfernung wohl nur mit Außenantenne und unter optimalen Bedingungen zu erreichen sein (keine Hindernisse wie Berge, andere Häuser oder ähnliches in Richtung der Basisstation).

Für Stadtgebiete gibt sich die DBD mit einer angenommenen Reichweite zwischen 500 und 1000 Metern realistischer. Eine Basisstation soll zur Versorgung mehrerer Hundert Kunden ausreichen. Bei entsprechender Kundendichte wird - ähnlich wie beim Mobilfunk - eine zusätzliche Sendeanlage benötigt, um weitere Kapazitäten zu schaffen.

Ab 2008 rechnet die DBD auch mit Intel-Chips für Notebooks, so dass WiMAX auch mobil nutzbar ist und hier den UMTS-Netzen Konkurrenz machen kann. Ob hierfür dann ebenfalls die Flatrate für knapp 20 Euro monatlich genutzt werden kann, ist gegenwärtig noch unklar.

vorherige Seite:

Weitere Artikel aus dem Themenspecial "Breitband-Internet"