Kundenunfreundlich

Abrechnungsfehler bei surf100: Erstattung nicht automatisch

Betroffene Kunden, die sich nicht melden, bekommen keine Gutschrift
Von Thorsten Neuhetzki

Bereits Ende der vergangenen Woche berichteten wir über den Internet-by-Call-Provider surf100, der auf seiner Website bekannt gab, dass "es am 19. und 20. September zu 'Abrechnungsdifferenzen' gekommen sein" könnte. Zu diesem Termin gab es einen Tarifwechsel. Fest stand indes noch nichts, da der Anbieter zunächst mit seinem Netzwerk- und Abrechnungspartner sprechen musste. Nun weiß der Provider, laut Impressum übrigens eine im englischen Birmingham zugelassene Ltd., mehr. Demnach hat es in der Tat im Tarif Spar04 einen Abrechnungsfehler gegeben.

"Nach unseren Recherchen kam es bei einzelnen Kunden zu Fehlabrechnungen", verkündet der Anbieter auf seiner Homepage. Der Grund sei ein Fehler bei besagtem Abrechnungspartner. Von ähnlich gelagerten Fällen in der Vergangenenheit sind die Kunden gewohnt, dass sie ihr Geld, das ihnen zuviel berechnet wurde, automatisch erstattet bekommen. Nicht so im Fall surf100. Wie der Anbieter weiter mitteilt, sollen sich betroffene Kunden an das "Reklamationsmanagement" wenden. Den reklamierenden Kunden werde dann nach Prüfung der Ansprüche auf der nächsten T-Com-Rechnung gutgeschrieben.

Gegenüber teltarif sagte der Produktmanager des Providers, dass bislang nicht bekannt ist, wieviele Kunden von dem Abrechnungsfehler betroffen sind "und bei welchemder beteiligten Lieferanten der Fehler liegt. Von unserer Seite aus wurde alles korrekt abgewickelt!"

Die an die E-Mail-Adresse abrechnung@surf100.de zu richtende Beschwerde soll demnach den Namen, die betroffene Telefonnummer, das Buchungskonto, einen Einzelverbindungsnachweis und den zuviel berechneten Betrag beinhalten. Vermutlich setzt der Provider durch dieses nicht automatische Verfahren darauf, dass viele Kunden, die den Provider ohnehin nur als einen von vielen Nutzen, den Abrechnungsfehler nicht bemerken und er auf diesem Weg das zu viel berechnete Geld behalten kann. Bei einem vollautomatischen Rückbuchungsprozess, der die Regel ist, wenn der Fehler vom Provider verursacht wurde, wäre das auf jeden Fall der kundenfreundlichere Weg.

Das das Problem sei, dass es keine definitve Aussage der beteiligten Partner gäbe. "Wir haben uns vorerst und kurzfristig darauf geeinigt, betroffene Kunden, die reklamieren, umgehend abzuwickeln und die Fehlbeträge per T-Com Rechnung zurückerstatten. Sobald wir seitens unserer Partner eine definitive Aussage erhalten, stehen wir einer automatisierten Rückabwicklung positiv entgegen", heißt es von dem Produktmanager weiter. Wir haben uns entschlossen, die IbC-Tarife dieses Anbieters erst einmal aus unserer Tarifabfrage zu entfernen.

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