Apple in der Misere: iPhones sind einfach zu teuer
Die Plattform Business Insider hat gute Gründe, weswegen Apple-Chef Tom Cook seine Preispolitik überdenken sollte.
oto: Apple, Logo: Business Insider, Montage. teltarif.de
So richtig rund läuft es bei Apple nicht mehr. Laut den Marktforschern von Gartner stagniert weltweite Marktanteil der iPhones im dritten Quartal bei 11,8 Prozent – exakt der gleiche Wert, den Apple auch im Vorjahr geschafft hat. Damit ist Apple aber nur noch die weltweite Nummer 3. Huawei hat, auch dank aggressivem Marketings, vor allem in Asien, Afrika und im Asiatisch-Pazifischen Raum sich auf die Überholspur gesetzt und ist nun mit 13,4 Prozent klare Nummer zwei hinter dem zuletzt ebenfalls ein bisschen schwächelnden Smartphone-Riesen Samsung mit 18,9 Prozent.
Die Plattform Business Insider hat gute Gründe, weswegen Apple-Chef Tom Cook seine Preispolitik überdenken sollte.
oto: Apple, Logo: Business Insider, Montage. teltarif.de
Das Ergebnis entspricht aber wohl auch nicht den Erwartungen von Apple Chef Tim Cook. Im November bereits gab es eine Warnung, dass im vierten Quartal, dem verkaufsstarken Weihnachtsquartal, die Umsätze vermutlich niedriger ausfallen sollen, als die Analysten erwarten. Gleichzeitig rauschten die Aktienkurse in den Keller: Apple ist vom Thron gestürzt und nur noch der drittwertvollste Konzern weltweit.
Auch die Zulieferer bekommen die Misere zu spüren. Sie kämpfen mit reduzierten Aufträgen von Apple und haben daraufhin bereits reihenweise ihre Jahresprognosen gekippt. Zuletzt waren das der britische Chiphersteller IQE, der Lohnfertiger Foxconn oder auch Lumentum, ein Hersteller für die Technologie von Gesichtserkennung, der sogar mit explizitem Verweis auf seinen Top-Kunden die Umsatz- und Gewinnprognosen nach unten korrigierte.
Apple: Rauf mit den Preisen
Apple selber kompensiert die Stagnation mit erhöhten Preisen. So rechnet die Internetplattform Business Insider in einem offenen Brief [Link entfernt] vor, dass Apple, obwohl die Anzahl der verkauften iPhones nahezu gleich geblieben ist, gegenüber dem letzten Jahr 18 Prozent mehr Umsatz gemacht hat, der Gewinn sei sogar um 23 Prozent gestiegen. Doch Business Insider warnt davor, dass dies möglicherweise nur ein Strohfeuer sein könnte. So schätzen Wallstreet Analysten, dass die Verkäufe schon im laufenden Fiskaljahr um 2 Prozent zurückgehen. Bei der Schweizer Bank UBS ist man sogar noch skeptischer. Dort glaubt man an sieben Prozent weniger verkaufte iPhones und zwei Prozent Umsatzrückgang.
Der Grund dafür: die hohen Preise. Nicht jeder hat mal eben 1000 Dollar (oder Euro), die er für ein neues iPhone auf den Tisch legen kann, und schon gar nicht jedes Jahr. In manchen Ländern, wie etwa Indien (wo der Smartphone-Markt noch deutlich wächst) kostet das iPhones XS so viel, wie ein halber durchschnittlicher Jahreslohn. Jedes nicht verkaufte iPhone schmerzt doppelt, denn diese Kunden fallen auch für die Apple-Services, wie die Musikdienste oder Cloud-Storage aus, auf die Apple so große Hoffnungen in der Zukunft setzt.
Aber auch in besser situierten Ländern wächst die Einsicht, dass es nicht alle zwei Jahre ein neues iPhone sein muss. Der technische Fortschritt von einer Generation zur nächsten ist meist eher gering - jedenfalls nicht so groß, dass die Besitzer eines alten iPhones schon wieder so viel Geld locker machen wollen. Natürlich gibt es da noch die besonders treuen Fans von Apple, die auch abseits rationaler Überlegungen zugreifen. Business Insider wirft dem iPhone-Hersteller vor, diese Loyalität auszunutzen, um seine Kunden zu neppen und glaubt, dass diese sich das immer öfter nicht mehr bieten lassen werden - und sogar zur Konkurrenz wechseln könnten.
Business Insider: Runter mit den Preisen
Die Lösung, die Business Insider anbietet: Preise senken. Das, so die Webplattform, könnte möglicherweise erstmal ein bisschen weh tut, wäre aber trotzdem leistbar, denn die iPhones bringen eine satte Marge. So liegen die reinen Materialkosten des iPhone XS Max bei 390 US-Dollar, verkauft wird es für 1100 Dollar. Und wenn da auch noch keine Fertigungs– und Transportkosten mit eingerechnet sind: Es sollte sich bei dieser Marge doch Luft für Preissenkungen finden lassen. Glaubt zumindest Business Insider.
In Kürze ist Apple Pay auch in Deutschland verfügbar. Vor der Nutzung muss die Kreditkarte in der Apple Wallet hinterlegt werden. Darüber, ob das klappt, entscheidet auch Apple mit.