Auf wiedersehen

Apple: Chefdesigner John Ive verlässt das Unternehmen

Apples Design-Guru Jony Ive macht sich selbst­ständig. Ein großer Verlust für den US-Tech-Giganten - der Brite hat viele erfolg­reiche Produkte mitge­staltet und gilt als trei­bende Krea­tivkraft im Haus. Die Zusam­menar­beit soll aber nach seinem Abgang weiter­gehen.
Von dpa /

Apples Chef-Designer John Ive verlässt die Firma Apples Chef-Designer John Ive verlässt die Firma
picture alliance/---/kyodo/dpa
Der iPhone-Riese Apple verliert einen seiner wich­tigsten und bekann­testen Manager. Chef­desi­gner Jony Ive werde das Unter­nehmen verlassen, um eine eigene Firma zu gründen, teilte Apple mit. "Jony ist eine einzig­artige Persön­lich­keit in der Design-Welt und seine Rolle bei Apples Revival kann nicht stark genug betont werden", erklärte Konzern­chef Tim Cook.

Der Abgang von Ive solle noch in diesem Jahr erfolgen, aller­dings werde Apple zu den wich­tigsten Kunden des neuen Unter­nehmens des 52-Jährigen zählen. Der Brite kam Anfang der 90er Jahre zu Apple und leitet dort seit 1996 das Design-Team. Er gilt als eine der Schlüs­selfi­guren im Konzern. Apples Aktie reagierte auf die Ankün­digung seines Rück­tritts nach­börs­lich mit Kurs­verlusten.

Ive als trei­bende Krea­tivkraft

Apples Chef-Designer John Ive verlässt die Firma Apples Chef-Designer John Ive verlässt die Firma
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"Nach fast 30 Jahren und zahl­losen Projekten bin ich am stol­zesten, dass wir bei Apple ein Design-Team, Prozesse und eine Kultur geschaffen haben, die ihres­glei­chen sucht", sagte Ive laut Apple-State­ment. Künftig sollen seine Kollegen Evans Hankey und Alan Dye für das Design-Team an Vorstand Jeff Williams berichten. Beide hätten schon seit vielen Jahren Führungs­rollen inne, teilte der Konzern mit.

Ive war maßgeb­lich an der Gestal­tung einiger der erfolg­reichsten Apple-Produkte betei­ligt. Er galt als einer der engsten Vertrauten des verstor­benen Apple-Grün­ders Steve Jobs. Auch nach dessen Tod blieb Ive die trei­bende Krea­tivkraft des Unter­nehmens. Zur Legende wurde sein Design-Konzept des iMac, mit dem sich Apple Ende der 90er Jahre aus einer exis­tenz­bedro­henden Krise befreien konnte.

Es war eines der ersten Projekte, die der 1997 in das Unter­nehmen zurück­gekehrte Steve Jobs in die Wege leitete. Mit seinen bunten, knub­beligen Geräte-Entwürfen brachte Ive das Unter­nehmen wieder zurück auf die Erfolgs­spur. Ive kam 1967 in London zur Welt und studierte in Newcastle Produkt­design. Danach begann er seine Karriere im Londoner Design­studio Tange­rine. Apple enga­gierte ihn zunächst als Berater, 1992 zog Ive dann ganz zur Firmen­zentrale nach Cuper­tino.

Als erstes Projekt entwarf er in Kali­fornien das Design von Apples Produkt­reihe Newton. Die Gestal­tung des iPods, mit dem Apple in den Folge­jahren die Musik­indus­trie umkrem­pelte, stammt eben­falls aus Ives Feder.

Alle seine Konzepte durch­zieht als gemein­samer Nenner die Reduk­tion auf das Wesent­liche. In seiner mini­malis­tischen Formen­sprache ließ sich Ive Zeit seines Lebens von dem deut­schen Indus­trie­desi­gner Dieter Rams inspi­rieren, der viele Jahre Chef­desi­gner von Braun war.

Wie das iPhone 11 aussehen könnte, lesen Sie in einer weiteren News.

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