Jubiläum

Geburtstag: Vor 10 Jahren stellte Steve Jobs das iPad vor

Vor zehn Jahren stellte Apple-Gründer Steve Jobs das erste Modell des iPad vor. Die Idee für das Tablet ist aber noch viel älter. Auch für die Zukunft scheint das iPad gut gerüstet.
Von mit Material von dpa

Das iPad wurde von Anwen­dern nicht nur wegen der langen Akku-Lauf­zeiten geschätzt, sondern auch weil es als ideale Platt­form für digi­tale Zeitungen und Maga­zine erschien. Springer-Chef Mathias Döpfner sagte kurz nach dem Markt­start in einem Gespräch mit dem Talk­show-Urge­stein Charlie Rose: "Jeder Verleger auf der Welt sollte sich einmal am Tag hinsetzen und Steve Jobs danken, dass er die Verlags­indus­trie rettet." Später rela­tivierte der Verlags­chef sein Lob, auch weil er nicht bereit war, Apple finan­ziell in größerem Umfang an den Digi­talabos zu betei­ligen.

Die Medi­enin­halte, aber auch Spiele und Produk­tivi­täts-Apps trieben auf jeden Fall den iPad-Absatz­erfolg an. Während im Smart­phone-Markt Apple mit dem iPhone nie Anteile über 20 Prozent errei­chen konnte, hängt das iPad seit 2010 die Konkur­renz­produkte von Wett­bewer­bern wie Samsung, Amazon, Lenovo und Micro­soft ab. Eine Zeit lang sah es so aus, als würde das iPad tatsäch­lich auch die herkömm­lichen Personal Computer massiv zurück­drängen. Die Absatz­zahlen stiegen immer weiter an und erreichten 2013 mit rund 70 Millionen Stück ihren Höhe­punkt. Doch danach sanken die Verkäufe wieder, auch weil das iPad lange hält und im Vergleich zum Smart­phone nicht so häufig durch ein neues Gerät ersetzt wird.

Absatz-Flaute in den vergan­genen Jahren

Mit dem iPad Pro setzt Apple verstärkt auf Produktivität Mit dem iPad Pro setzt Apple verstärkt auf Produktivität
Foto: Apple
Im Jahr 2018 wurden nur noch 43,5 Millionen iPads verkauft. Seitdem berichtet Apple keine Absatz­zahlen mehr. Die Verkäufe sollen zuletzt aber nach Analys­tenschät­zungen wieder leicht ange­zogen haben. Das iPad ist aber weit davon entfernt, die Absatz­zahlen der PCs zu errei­chen. IDC schätzt, dass 2019 rund 267 Millionen Personal Computer welt­weit verkauft wurden.

Um die iPad-Verkäufe wieder anzu­kurbeln, versucht Jobs-Nach­folger Tim Cook, das iPad stärker als Produk­tivi­täts­werk­zeug und Instru­ment für krea­tives Arbeiten zu posi­tionieren. Um dieses Ziel zu errei­chen, setzte sich Cook auch über ein Mantra seines Vorgän­gers hinweg und stellte im September 2015 ein iPad Pro vor, dass über einen Einga­bestift (Apple Pencil) verfügte. Jobs hatte sich stets dagegen gewehrt, Tablets oder Smart­phones mit einem "Griffel" auszu­statten. "Man muss den herkramen - und dann verliert man das Ding", sagte Jobs bereits bei der Präsen­tation des ersten iPhones.

Micro­soft-Konzept setzte sich durch

In diesem Punkt sollte sich der ewige Jobs-Wider­sacher Bill Gates durch­setzen. Der dama­lige Micro­soft-Chef, der jahre­lang vergeb­lich versucht hatte, den Tablet-Markt in Schwung zu bringen, sagte nach der Vorstel­lung des iPads, der Ansatz von Micro­soft, einen Stylus für die Daten­eingabe zu benutzen, werde am Ende doch bestehen. "Ich habe jahre­lang einen Tablet-Computer mit einem Einga­bestift prophe­zeit", sagte er Jobs-Biograf Isaacson. "Ich werde entweder recht haben oder tot sein."

In diesem Jahr hat Apple das Tablet-Betriebs­system sogar vom iPhone abge­koppelt und mit iPadOS eine eigene Tablet-Firm­ware vorge­stellt. Diese Maßnahme soll dem Anspruch Rech­nung tragen, das iPad verstärkt auch für Produk­tivität einzu­setzen. So wurden unter anderem die Multi­tasking-Möglich­keiten erwei­tert. Aber auch für Kunden, die das iPad als Multi­media-Gerät einsetzen, hat der Hersteller etwas getan. So wurden die Displays der Tablets konti­nuier­lich verbes­sert. Die höher­wertigen iPads haben zudem vier Laut­spre­cher an Bord, die für den guten Ton sorgen.

Auf der dritten und letzten Seite lesen Sie, mit welchen neuen Tech­nolo­gien Apple das iPad fit für die Zukunft gemacht hat.

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