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Bananen-iPhone: Apple weist Vorwürfe zurück

Apple will den Vorwurf, sein neues großes iPhone-Modell verbiege in der Hosentasche, nicht auf sich sitzen lassen. Der sonst geheimniskrämerische Konzern gab sogar Einblicke in sein Testlabor.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Bei Apple gingen nach eigenen Angaben nur neun Beschwerden zum verbogenen iPhone ein Bei Apple gingen nach eigenen Angaben nur neun Beschwerden zum verbogenen iPhone ein
Bild: dpa
Apple weist Zweifel an der Stabilität seines neuen großen iPhone-Modells zurück. Lediglich neun Kunden hätten sich bisher über verbogene Geräte des Modells iPhone 6 Plus beschwert, erklärte der Konzern. Die Gehäuse der Geräte seien aus festem Aluminium hergestellt und auf Belastungs­fähig­keit getestet worden. Sie seien zudem an mehreren Stellen mit Titan und rostfreiem Stahl verstärkt.

Apple öffnet Testlabor für Journalisten

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Bei Apple gingen nach eigenen Angaben nur neun Beschwerden zum verbogenen iPhone ein Bei Apple gingen nach eigenen Angaben nur neun Beschwerden zum verbogenen iPhone ein
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In den vergangenen Tagen hatte es im Internet Berichte über iPhones gegeben, die in der Hosentasche verbogen seien. Auch wir berichteten hierüber. Außerdem sorgt ein Video für Aufsehen, in dem ein iPhone 6 Plus mit bloßen Händen gebogen wird.

Apple hatte allein am ersten Wochenende über zehn Millionen Geräte der beiden neuen Modelle iPhone 6 und des größeren iPhone 6 Plus verkauft. Wie viel davon auf welchen Typ entfällt, wurde bisher nicht bekannt.

In einem ungewöhnlichen Schritt für den traditionell geheimnis­krämerischen Konzern erlaubte Apple nun einigen Journalisten Einblicke in sein Labor in Cupertino, wo die Stabilität der iPhones geprüft wird. Dazu gehörten die Technologie­blogs Recode und The Verge.

In dem Labor wird unter anderem simuliert, was mit einem iPhone passiert, wenn man sich drauf­setzt, wie Apple erläuterte. Dabei werde sowohl das Verhalten des Gerätes auf weichen als auch harten Untergründen überprüft. Außerdem gibt es in dem Labor einen "Drei-Punkt-Verbiege­test", bei dem auf das iPhone in der Mitte Druck ausgeübt wird, während es auf der Ober- und Unter­kante gestützt wird. Dabei sei ein iPhone 6 Plus unter einem Gewicht von 25 Kilogramm nicht dauerhaft verbogen, berichteten die Reporter. Es habe zwar unter Druck leicht nachgegeben, sei dann aber in die ursprüngliche Form zurückgekehrt. Wenn ein Nutzer allerdings sehr viel Kraft an einigen nicht für den Alltag typischen Stellen anwende, könne das iPhone verbiegen, erklärte Apples Chef für Geräte-Ent­wicklung, Dan Riccio. "Am Ende ist es so, dass wenn man genug Kraft aufwendet, um ein iPhone - oder jedes andere Telefon - zu verbiegen, es sich verformen wird", sagte Riccio dem Blog The Verge.

Bei zwei weiteren demonstrierten Tests wurde ein Gewicht von zehn Kilo­gramm auf kleiner Fläche in die Mitte des iPhone-Rückens gedrückt sowie die Kanten von Maschinen belastet.

Nach Angaben von Apple gingen vor dem Markt­start jeweils rund 15 000 Geräte der Modelle iPhone 6 und iPhone 6 Plus durch verschiedene Tests. Die neue Generation ist dünner als bisherige iPhones.

Die Apple-Aktie, die am Vortag inmitten der Spekulationen fast vier Prozent verloren hatte, startete in den US-Handel mit einem leichten Plus.

Ob wir ähnliche Probleme bei unseren Testgeräten festgestellt haben, lesen Sie in unserem Test.

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