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iPhone: Offene Fragen zu alternativen AppStores

Apple sieht offene Fragen bei der Öffnung des iPhone für alter­native App-Stores. Gleich­wohl bereitet der Konzern diesen Schritt vor.
Von mit Material von dpa

Bald alternative App-Stores für das iPhone Bald alternative App-Stores für das iPhone
Bild: ra2 studio-fotolia.com, Logos: Apple/Google, Montage: teltarif.de
Wie berichtet, wird Apple mit iOS 17 voraus­sicht­lich die Möglich­keit einführen, alter­native AppStores auf dem iPhone zu instal­lieren. Das macht der Hersteller nicht frei­willig. Viel­mehr trägt der Konzern den Vorgaben Rech­nung, die der Digital Markets Act (DMA) in der Euro­päi­schen Union mit sich bringen wird. Apple-Manager Kyle Andeer bestä­tigte bei einer Debatte in Brüssel, sein Unter­nehmen arbeite daran, die künf­tigen Vorgaben umzu­setzen.

Andeer äußerte sich einmal mehr kritisch gegen­über dem Digital Markets Act (DMA). So sei noch nicht abschlie­ßend geklärt, auf welche Weise andere App-Stores zuge­lassen werden könnten, ohne die Inte­grität der Apple-Produkte zu gefährden. So prüfe Apple bei seiner eigenen Down­load-Platt­form Apps. Dadurch sei gewähr­leistet, dass viele betrü­geri­sche oder nicht funk­tio­nie­rende Anwen­dungen heraus­gefil­tert werden. Nutzer müssten auch in Zukunft sicher sein, dass die Apps wie avisiert funk­tio­nierten - unab­hängig davon, aus welcher Quelle sie geladen wurden. Unklar sei, wie sich das machen lasse.

Der Apple-Manager verwies darauf, dass Unter­nehmen laut DMA sowohl tech­nische als auch vertrag­liche Maßnahmen ergreifen dürften, um die Inte­grität ihrer Geräte und Soft­ware zu sichern. Dem Gesetz zufolge müssen solche Schritte ange­messen sein, und der Platt­form-Betreiber muss begründen, dass sie in diesem Umfang notwendig sind.

Spotify will Ände­rungen im AppStore

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Der Musik­strea­ming-Markt­führer Spotify, der mit Apple schon lange im Clinch liegt, forderte den iPhone-Konzern auf, seine AppStore-Regeln zu ändern. Unter anderem müsse die Vorschrift fallen, die den Einsatz von Apples System für In-App-Käufe inner­halb von Anwen­dungen vorschreibt. Die DMA-Vorgaben seien auf diese Weise einfach zu erfüllen, sagte Spotify-Manager Gene Burrus.

Bei In-App-Käufen kassiert Apple eine Gebühr von bis zu 30 Prozent vom Kauf­preis. Spotify bietet deswegen keine Abo-Abschlüsse inner­halb seiner iPhone-App mehr an. Strea­ming-Dienste können zwar in den iPhone-Apps die Nutzung von im Web erwor­benen Abon­nements zulassen. Sie dürfen aber die Nutzer nicht in den Apps darauf hinweisen, dass die Abos auch anderswo abge­schlossen werden können. Die EU-Kommis­sion geht auf Beschwerde von Spotify deswegen gegen Apple vor.

Wenn die alter­nativen App-Stores mit iOS 17 auf das iPhone kommen, könnte die Öffnung ab Herbst 2023 erfolgen. Sofern Apple am Zeit­plan der vergan­genen Jahre fest­hält, stellt der Konzern die neue Soft­ware auf seiner Entwick­ler­kon­ferenz WWDC vor, die voraus­sicht­lich im Juni statt­findet. Zusammen mit der neuen iPhone-Gene­ration könnte iOS 17 im September veröf­fent­licht werden.

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