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Android: Netzbetreiber könnten Signalstärke verstecken

Viele Nutzer haben es sich angewöhnt, sich auf die Signalstärke ihres Smartphones zu verlassen. In einer künftigen Version von Android könnte dies jedoch erheblich schwerer werden, wenn es der eigene Netzbetreiber will.
Von Stefan Kirchner

Android P Mit Android P wird sich einiges ändern
Foto: teltarif.de
Obwohl Android 8 gerade mal wenige Monate alt ist und kaum eine nennenswerte Verbreitung genießt, wird bereits kräftig über den Nachfolger spekuliert. Android P könnte im Oktober 2018 erscheinen und eventuell eine unschöne Funktion bieten.

Den findigen Augen der XDA Developers ist eine kleine Änderung im Quellcode des Android Open Source Project (AOSP) aufgefallen, mit deren Hilfe sich die Signalstärke in den Einstellungen verstecken lässt. Das Icon in der Statusleiste bleibt zumindest unberührt.

Bei der Änderung soll es sich um die nummerische Angabe im SIM-Status handeln, wo die Netzstärke als Zahlenwert angegeben wird. Zu finden ist dieser unter Einstellungen -> Status -> SIM-Status.

Weniger Informationen für den Nutzer

Android P Mit Android P wird sich einiges ändern
Foto: teltarif.de
Warum genau eine solche Änderung eingeführt werden soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch völlig unklar. Eine Erklärung zum Einreichen der Code-Änderung gibt es nicht, auch nicht auf die Frage, wieso der Leistungspegel versteckt werden soll. Es wird lediglich vermutet, dass die Änderung auf Drängen einiger Netzbetreiber eingereicht wurde.

Wer Apps wie LTE Discovery oder ähnliche verwendet, wird zumindest keinerlei Einschränkungen erleben dürfen. Den Zugriff auf die dahinter liegende API-Schnittstelle schränkt die Änderung nicht ein. Auch das Icon in der Statusleiste wird davon nicht betroffen sein, was den Grund für die Änderung umso mysteriöser macht.

Unklare Strategie mit Hintertürchen?

Es gibt erste Überlegungen, dass diese kleine Änderung vielleicht auch nur der Anfang einer größeren Einflussnahme der Netzbetreiber sein könnte. So wird bereits spekuliert, dass als nächstes eventuell die API-Schnittstellen rund um den Mobilfunk selbst eingeschränkt werden könnten, je nachdem welchen Netzbetreiber der Smartphone-Nutzer verwendet.

Spekuliert wird, dass einige Netzbetreiber es nicht gerne sehen, wie das eigene Smartphone der Nutzer in ihren Netzen arbeiten. Schließlich ist der Netzempfang besser, je größer der Leistungspegel ist. Oder die Info wird als zu verwirrend für den Anwender gesehen, weswegen diese gleich komplett versteckt werden soll.

Eine praktischen Nutzen hat die Angabe der Signalstärke für die meisten Smartphone-Anwender eher nicht, vor allem mit der Angabe des Leistungspegels in Dezibel Milliwatt, kurz dBm. Einzig für den Vergleich von verschiedenen Smartphones, wie gut der Empfang in den Mobilfunknetzen ist, hat der Wert einen brauchbaren Nutzen. So gilt, je höher der dBm-Wert ist, umso besser ist die Signalqualität für Telefonate und Datenverbindungen.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche technischen Ansätze für einen besseren 5G-Empfang erprobt werden.

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