Währung

Amazon Coins: Virtuelle Währung zum Bezahlen von Apps

Start zunächst nur in den USA, Kunden erhalten kostenlose Coins
Von Hans-Georg Kluge

Amazon Coins sind ab Mai in den USA erhältlich. Amazon Coins sind ab Mai in den USA erhältlich.
Bild: Amazon
Der Shopping-Riese Amazon plant mit Amazon Coins seine eigene Währung. Mit diesem Bezahlsystem soll es den Kunden leichter möglich sein, Apps zu kaufen. Für normale Einkäufe ist das System vorerst nicht gedacht. Der Start soll im Mai diesen Jahres in den USA erfolgen. Ein weltweiter Start ist aktuell nicht abzusehen.

Amazon Coins zum Bezahlen von Kindle-Fire-Apps

Amazon Kindle Fire

In einem Blogpost erläutert Amazon die Details. Mit Amazon Coins können Kunden Apps und Spiele für den Kindle Fire bezahlen. Auch In-App-Käufe sollen mit den Coins zu tätigen sein. Coins können zunächst nicht für E-Books, Musik oder Filme genutzt werden. Der Wert eines Coins beträgt 1 US-Cent. Kunden sollen sich über ihren bestehenden Amazon-Account leicht Coins kaufen können. Es handelt sich bei den Amazon Coins also letztlich um ein neues Guthaben-Verfahren.

Für Kunden und App-Entwickler: Amazon verteilt freie Coins

Amazon Coins sind ab Mai in den USA erhältlich. Amazon Coins sind ab Mai in den USA erhältlich.
Bild: Amazon
Zum Start will Amazon kostenloses Guthaben im Umfang von mehreren Zehn-Millionen-Dollar verteilen - eine genaue Summe nennt Amazon nicht. App-Entwickler werden weiterhin mit klassischen Geld ausgezahlt, auch wenn die App mit Coins gekauft wurde. Die Amazon Coins sind insofern auch eine Werbung für die eigene App-Plattform: Das Startguthaben der Kunden wird an die Entwickler weitergegeben. Diese erhalten weiterhin 70 Prozent des Umsatzes, 30 Prozent behält Amazon für sich. Um vom Start weg am neuen Coin-System teilzunehmen, müssen Kunden nichts weiter unternehmen.

App-Entwickler müssen ihre Apps bis zum 25. April 2013 eingereicht haben, damit die App vom Start weg auch in Coins bezahlt werden kann. Dafür soll es reichen, dass die App kompatibel zu mindestens einem Kindle-Fire-Gerät ist. Amazon selbst sieht in den Coins lediglich eine andere Zahlungsmethode für Nutzer der Kindle-Fire-Tablets. Ob auch Nutzer des Amazon App-Shops auf anderen Android-Geräten mit Coins bezahlen können, muss vorerst offen bleiben.

Amazons Kindle-Fire-Familie

Amazon veröffentlicht Geschäftszahlen

Aus einem Bericht des Online-Händlers an die amerikanische Börsenaufsicht SEC geht hervor, dass Amazon im Jahr 2012 in Deutschland etwa 8,7 Milliarden US-Dollar (rund 6,4 Milliarden Euro) Umsatz erwirtschaftet hat. Damit ist der deutsche Amazon-Ableger die größte einzeln ausgewiesene Regional-Sparte. Mit 7,8 Milliarden US-Dollar (ca. 5,7 Milliarden Euro) Umsatz folgt Japan auf Platz 2. Für den englischen Ableger weist Amazon einen Umsatz von 6,4 Milliarden US-Dollar (etwa 7,7 Milliarden Euro) aus.

Verglichen mit den Zahlen von 2010 und 2011 kommt Amazon in allen genannten Ländern auf einen stetigen Wachstum des Umsatzes. Für das Jahr 2010 weist Amazon für Deutschland einen Umsatz von knapp 5,3 Milliarden US-Dollar (ca. 3,9 Milliarden Euro) aus. Im Jahr 2011 kommt der Online-Händler in Deutschland auf einen Umsatz von 7,2 Milliarden US-Dollar (ca. 5,3 Milliarden Euro).

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