Fire TV

Ohne Vorwarnung: Amazon macht Fire TV-Apps unbrauchbar

Ohne Warnung hat Amazon einige Apps auf Fire TV unbrauchbar gemacht. Wir sagen, um welche Appli­kationen es sich handelt und warum das Vorgehen des Konzerns nicht gerade Kunden- und Entwickler-freund­lich ist.
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Amazon sperrt mit einem Soft­ware-Update für den Fire TV eine Funk­tion, die es seit der ersten Veröf­fent­lichung im Jahr 2014 auf der Platt­form gibt. Wie der Blog AFTVnews berichtet, handele es sich eine grund­legende Android-Funk­tion, mit der kein anderer Android-basierter Gerä­teher­steller bislang Probleme hatte. Diese jetzige Ände­rung habe dazu geführt, dass einige Fire-TV-Apps, die sich seit Jahren in Amazons eigenem Appstore befinden, unbrauchbar geworden sind. Einige Fire TV-Apps fuinktionieren nicht mehr Einige Fire TV-Apps funktionieren nicht mehr
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Für Kenner: Es geht um die Möglich­keit für Apps, lokale ADB-Verbin­dungen aufbauen und ADB-Befehle ausführen zu können. ADB (Android Debug Bridge) fungiert als Debug-Hilfs­pro­gramm und sorgt für Funk­tionen wie das Beenden aller offenen Apps und das Leeren des Cache.

Offenbar nur wenige Apps betroffen

AFTVnews schränkt aber ein, dass nicht so viele Fire-TV-Apps diese ADB-Funk­tionen nutzen. Als Beispiele werden der TDUK APP Killer und der TDUNK App Cache Cleaner genannt. Diese seien aber recht beliebt, und User könnten sie nun nicht mehr nutzen.

Die Ände­rung im Fire TV Update 7.6.6.9 beträfen die Fire-OS-7-Geräte wie den Fire TV-Stick und den Fire TV Cube sowie im Update 8.1.0.3 die Fire OS 8-Geräte wie den Fire TV Stick 4K und den Fire TV Stick 4K Max. Hier wurden die Probleme bereits von Benut­zern nach­gewiesen, so der Blog. Offen sei, ob auch ältere Geräte das Update erhalten haben. Davon sei aber auszu­gehen. Sämt­liche Fire-TV-Updates werden auto­matisch instal­liert.

Keine Vorwar­nung an App-Entwickler und Nutzer

Auch wenn es sich nur um wenige Apps handelt, die auch bei weitem nicht die wich­tigsten auf der Platt­form sind, so geht es dem Blog-Autor mehr ums Prinzip: So hätte es im Vorfeld nicht einmal eine E-Mail an die betrof­fenen App-Entwickler gegeben - unter dem scheinbar falschen Deck­mantel der verbes­serten Sicher­heit, wie es heißt. Auch die Fire-TV-Kunden seien nicht infor­miert worden. Der Blog-Autor, der früher als Fire-TV-Produkt­manager selbst bei Amazon gear­beitet habe, schreibt, dass zu seiner Zeit im Konzern derart grund­legende Ände­rungen nicht vorge­nommen worden seien, ohne die App-Entwickler entspre­chend zu infor­mieren und Support anzu­bieten.

Neu ist eine solche Vorge­hens­weise nicht. In einem unserer aktu­ellen Podcast-Folgen geht es darum, wie Smart-TV-Apps vom einen auf den anderen Tag unbrauchbar werden.

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