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"Q": Amazon startet eigenen Chatbot

Mit Alexa war Amazon ein Vorreiter bei spre­chender Assis­tenz­soft­ware. Doch vor einem Jahr ließ ChatGPT Alexa, Apples Siri und Co. eher schlicht wirken. Der Konzern kontert nun mit einem Chatbot für Unter­nehmen.
Von dpa /

Amazon springt auf den Chatbot-Zug auf. Die Cloud-Sparte AWS stellte am Dienstag das für Geschäfts­kunden gedachte Programm mit dem Namen Q vor. Der KI-Chatbot kann zum Beispiel Zusam­men­fas­sungen von Doku­menten oder Entwürfe von Texten erstellen. Amazon tritt damit in Konkur­renz zu ähnli­chen Produkten von Micro­soft und Google.

Q braucht den Zugriff auf Infor­mationen des Unter­neh­mens, um Antworten geben zu können. Er soll auf die Bedürf­nisse der einzelnen Firmen zuge­schnitten sein.

"Hallu­zina­tionen" sollen verhin­dert werden

Amazons Chatbot "Q" Amazons Chatbot "Q"
Bild: Amazon via AWS-News-Blog
Die enge Bindung an verläss­liche Daten soll unter anderem soge­nannte Hallu­zina­tionen verhin­dern, bei denen Soft­ware mit Künst­licher Intel­ligenz Dinge frei erfindet - ohne dass es für die Nutzer ersicht­lich wäre. Q nutzt für die Anbin­dung Schnitt­stellen zu verschie­dener Unter­neh­mens-Soft­ware.

Amazon versi­chert zugleich, dass Kunden­daten nie dafür verwendet werden, um die Soft­ware anzu­lernen. Statt­dessen sei Q mit 17 Jahren Daten aus den AWS-Beständen gefüt­tert worden, sagte Spar­ten­chef Adam Selipsky.

ChatGPT löste KI-Hype aus

KI-Chat­bots wie ChatGPT vom Start-up OpenAI können Texte auf dem sprach­lichen Niveau eines Menschen formu­lieren. Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weiter­gehen sollte. Ange­lernt werden die Modelle dafür mit gewal­tigen Mengen an Infor­mationen. Die Veröf­fent­lichung von ChatGPT Ende vergan­genen Jahres löste einen welt­weiten Hype rund um Künst­liche Intel­ligenz aus. Micro­soft greift in seinen Unter­neh­mens-Anwen­dungen auf die Tech­nologie hinter ChatGPT zurück, Amazon stieg vor kurzem beim Konkur­renten Anthropic ein.

Nach dem jüngsten Chaos bei OpenAI, wo Mitgründer Sam Altman erst heraus­gedrängt und wenige Tage später wieder zurück­geholt wurde, sieht Selipsky bei Inves­toren ein großes Inter­esse an Alter­nativen. "Alle Kunden, mit denen wir spre­chen, sagen: Wir brau­chen mehr Auswahl", sagte er im US-Sender CNBC. Sie wollten dabei nicht nur tech­nolo­gische Alter­nativen, sondern "auch verläss­liche Geschäfts­partner".

In einer weiteren Meldung lesen Sie: OpenAI: ChatGPT mit Sprach­chat kostenlos für alle Nutzer.

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