Das kostet "airberlin connect 3G" bei den Netzbetreibern
Das kostet "airberlin connect 3G" bei den Netzbetreibern
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Die Ankündigung von Airberlin, den Dienst "airberlin connect" zukünftig um 3G-Internet an Bord zu erweitern, wird viele Reisende erfreut haben. Insbesondere Geschäftskunden sind darauf angewiesen, auch während der Flugzeit Zugang zum Internet zu haben, um wichtige Angelegenheiten zu erledigen. Dass die Kosten über die eigene Mobilfunkrechnung abgerechnet werden, klingt erst einmal bequem.
Der Schreck dürfte bei manchen Kunden allerdings dann folgen, wenn sie anschließend die Rechnung dafür präsentiert bekommen. Dies passiert übrigens nicht nur beim Internetzugang im Flugzeug, sondern auch bei Schiffsnetzen auf Kreuzfahrtschiffen regelmäßig, wie teltarif.de aus Leserzuschriften weiß. Wir wollten von den Netzbetreibern wissen: Was kostet das mobile Surfen per "airberlin connect"?
Teures Vergnügen: Surfen per AeroMobile
Das kostet "airberlin connect 3G" bei den Netzbetreibern
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Wichtig zu wissen ist für alle Kunden mit einer mobilen Internet-Flatrate: Surft der Nutzer über "airberlin connect", wird nicht das tariflich inkludierte Datenvolumen genutzt, sondern die Verbindung wird ähnlich wie beim Daten-Roaming im Ausland separat berechnet.
Der technische Dienstleister für "airberlin connect" ist AeroMobile mit seinem Dienst "3G eXPhone". Und unter diesem Namen sind die Verbindungsgebühren in der Regel in den Preislisten der Netzbetreiber und Provider aufgeführt.
Die Preise der Telekom findet man auf der Seite Preise für die Mobilfunknutzung auf Schiffen und Flugzeugen. Da die Telefonie bei "airberlin connect" nicht möglich ist, interessiert uns hier nur der Preis für das mobile Surfen - und der beträgt 99 Cent für 50 kB. 1 MB kostet also bereits 19,80 Euro.
Bei Vodafone ist aus dem Info-Dokument zu Vodafone World ersichtlich, dass der Netzbetreiber Daten-Roaming in AeroMobile wie in der Zone Welt 2 abrechnet. Im Tarif World Data werden hier 11,94 Euro pro MB berechnet. Vodafone-Nutzer können für den AeroMobile-Service auch das ReisePaket Data buchen. Dieses kostet 29,99 Euro und beinhaltet 10 MB, die 24 Stunden lang nutzbar sind. Dies ist also deutlich günstiger, als über den Tarif Vodafone World zu surfen. Laut Auskunft eines Vodafone-Sprechers gelten diese Tarife auch bei Prepaidkarten und Discountern im Vodafone-Netz
o2 bietet nach eigenen Angaben das Roaming im AeroMobile-Netz nur Vertragskunden an. Prepaid-Kunden können den Service nicht nutzen. Die Preise sind im Dokument Fähren und Schiffe, Satellitennetze und Inflight weltweit [Link entfernt] aufgeführt. 100 kB über AeroMobile kosten 2,50 Euro, 1 MB also 25 Euro.
Problem: Automatische Synchronisierungen des Smartphones
Die eben aufgeführten Preise werden viele interessierte Nutzer entweder komplett von der Nutzung des 3G-Services bei "airberlin connect" abschrecken oder zumindest für eine erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Es ist zum Beispiel möglich, nur kurz die mobile Datenverbindung zu aktivieren, E-Mails abzurufen und eventuell eine WhatsApp-Textnachricht abzusetzen.
Vergisst der Nutzer allerdings hinterher, die Datenverbindung wieder zu trennen, kann dies schnell sehr teuer werden. Denn selbst wenn der Nutzer nicht aktiv Daten lädt oder sendet, macht das Smartphone in der Regel ständig Synchronisierungsvorgänge im Hintergrund. Beispielsweise werden bei vielen Smartphones per Voreinstellung die Daten auf dem Server von Google, Apple oder Microsoft gespeichert. Ganz übel wird es für die Handyrechnung, wenn Foto- und Cloud-Apps im Hintergrund automatisiert die Fotos in den Online-Speicherplatz laden. Was das unbemerkte Hochladen nur eines Fotos mit 5 bis 7 MB Größe per AeroMobile kosten würde, kann man leicht ausrechnen. Die Telekom, Vodafone und o2 haben aber gegenüber teltarif.de versichert, dass der Kunde beim Aufbau der Datenverbindung vorab per SMS über die zu erwartenden Kosten informiert wird.
Wer also tatsächlich "airberlin connect" per AeroMobile nutzen möchte, sollte vorher in den Smartphone-Einstellungen und in allen installierten Apps die automatische Datensynchronisation abstellen. Auch bei besseren E-Mail-Apps lässt sich konfigurieren, dass erst einmal nur die Kopfzeile der Mail heruntergeladen wird, aber nicht sofort der komplette (HTML- und Bild-)Inhalt. Dann kann man bei jeder Mail einzeln entscheiden, ob man sie sofort lesen möchte oder erst im Terminalgebäude nach der Landung.