Die Probleme des 5G-Ausbaus
Fazit
Noch vor einigen Jahren wurde erwartet, dass die Einführung von 5G die Netzbetreiber zur erheblichen Verdichtung der Basisstationen zwingen wird. Statt gut 20 000 Basisstationen müsste ein Netzbetreiber hierzulande dann 100 000 oder mehr Stationen betreiben. Diese Verdichtung ist vom Tisch, voraussichtlich wird sich 5G dank der technischen Tricks wie Massive MIMO (überwiegend) auf dem bisherigen Raster der Basisstationen aufbauen lassen.
Dennoch zwingt 5G die Netzbetreiber zu erheblichen Investitionen. Das Lager der Netzbetreiber ist daher gespalten: Einige haben die Hoffnung, mit 5G der verarbeitenden Industrie und anderen neuen Kunden hochwertige und folglich auch hochpreisige Zusatzdienste anbieten zu können, wie die Steuerung von Fabrikhallen oder die Kommunikation zwischen autonom fahrenden Autos. Diese hoffnungsvollen Netzbetreiber investieren bereits heute viel in 5G, bauen Testnetze in den Innenstadtbereichen großer Städte, und rüsten ihr Netz für die Aufnahme der kommenden 5G-Antennen.
Andere Netzbetreiber sehen 5G einfach als weiteren, wenn auch besonders breitbandigen Kanal zu den Endkunden. Für sie hat 5G nicht die Top-Priorität, sondern der kostenoptimierte Ausbau der bestehenden 4G-Netze. Diese Netzbetreiber werden ihre Kunden aber davon überzeugen müssen, dass sie trotz des weitgehenden 5G-Verzichts leistungsfähige Netze haben. Ob das gelingt?