Hintergrund

Windows 7: Fakten, Features und Empfehlungen für Wechsler

Nicht für alle Nutzer lohnt der Umstieg auf das neue Betriebssystem
Von Peter Reelfs

Am 22. Oktober kommt wie berichtet Windows 7 in Deutschland in die Regale. Kürzlich gab es schon die Möglichkeit, sich die Home Premium Version für 50 Euro, also knapp 70 Euro unter dem erwarteten Neupreis, zu sichern. Der Hype um Microsofts neueste Betriebssystemversion ist groß. Aber ist er auch gerechtfertigt? Ist der Umstieg lohnend? Oder wartet erneut eine Enttäuschung auf den Nutzer, wie zur Veröffentlichung von Windows Vista, dem Vorgänger von Windows 7?

Die Fakten zu Windows 7

Anders als bei bisherigen Veröffentlichungen wird es keine Updates geben. Wer auf Windows 7 umsteigen möchte, muss das Betriebssystem komplett neu installieren und zuvor all seine Daten sichern. Dazu stellt Microsoft das Hilfsprogramm Easy Transfer bereit. Es nutzt einen USB-Stick als Zwischenspeicher.

Microsoft wird mehrere unterschiedliche Versionen veröffentlichen, wovon drei in den Handel gelangen und zwei nur vorinstalliert, beziehungsweise als Teil eines Unternehmenspakets, erhältlich sein werden. Im Fachhandel wird es die Versionen Home Premium für knapp 120 Euro, Professionell für 285 Euro und Ultimate für 299 Euro geben. Möglicherweise erscheint auch eine Familienlizenz für bis zu drei PCs. Bisher hat Microsoft diese jedoch nur für den amerikanischen Markt angekündigt.

Um ein komplett neues Betriebssystem handelt es sich nicht

Screenshot von Windows 7 Windows 7: Windows Taskbar Peek
Screenshot: Microsoft
Um ein komplett neues Betriebssystem handelt es sich bei Windows 7 nicht. Es ist nicht von Grund auf neu programmiert, sondern vielmehr eine weiterentwickelte Version von Windows Vista und basiert wie dieses auf Windows NT. Das bringt den Vorteil mit sich, dass es stabil laufen wird und nur wenig Probleme mit vorhandenen Treibern zu erwarten sind. Ärger ist höchstens bei Software zu erwarten, die tief in das System integriert ist, wie etwa Virenschutzprogrammen.

Man kann aber davon ausgehen, dass große Hersteller zum Marktstart von Windows 7 passende Updates für ihre Produkte bereitstellen. Für Programme, die für Windows XP programmiert sind, gibt es eine virtuelle Umgebung, den XP-Modus, die allerdings bei der Windows-7-Variante Home Premium fehlt. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wer schon heute testen möchte, ob ihn nach dem Umstieg Probleme erwarten, kann mit dem kostenlosen Programm Windows 7 Upgrade Advisor [Link entfernt] testen, ob es zu Programminkompabilitäten oder Treiberproblemen kommt. Das Programm kontrolliert auch, ob die Hardware den Anforderungen des neuen Betriebssystem genügt. Diese sind glücklicherweise geringer als beim Vorgänger Vista. Auf der Festplatte begnügt sich Windows 7 mit etwa 10 GB. Beim Arbeitsspeicher reicht 1 GB und auch die Anforderungen an die Taktrate des Prozessors sind mit 1 GHz erfreulich moderat. Wer alle grafischen Gimmicks nutzen möchte, benötigt eine DirectX-9.0-fähige Grafikkarte. Schön: Selbst auf einem betagten Pentium-4-PC ist flüssiges Arbeiten möglich.

Das ist neu an dem Windows-Betriebssystem

Screenshot von Windows 7 Windows 7: AeroPeek
Screenshot: Microsoft
Die Optik und Bedienung von Windows 7 erinnert stark an Vista. Der Umstieg von diesem System ist einfach. Windows-XP-Anwender müssen demgegenüber mit einer etwas längeren Eingewöhnungsphase rechnen. Auf den ersten Blick fällt die dickere Taskleiste ins Auge, die Microsoft "Superbar" nennt. Großer Unterschied und zugleich ein Vorteil zu den Vorgängern: Programme können nicht automatisch Icons dort hineinlegen, das muss der Anwender selbst per Drag-and-drop tun.

Die Symbole aktiver Programme bekommen einen Rahmen und wirken wie ein Button. Ein weiteres Schaltfeld für geöffnete Anwendungen entfällt. Um zwischen den Programmen zu wechseln, klickt man nun auf das Symbol. Die Programmbuttons bekommen unterschiedliche Farben. Ruht die Maus über einem, erscheint ein kleines Vorschaufenster, das größer ist als jenes von Windows Vista. Schiebt man den Cursor auf die Miniaturansicht, erscheint das jeweilige Programm, während andere geöffnete Fenster mit einer Rahmenlinie angedeutet werden. Gibt es mehrere geöffnete Fenster eines Programms, blendet Windows 7 für jedes ein eigenes Vorschaufenster über dem Programmsymbol ein. Das funktioniert sogar für geöffnete Tabs im Internet Explorer. Zudem können die Vorschaufenster Steuerungsbutton, wie etwa für Mediaplayer, beinhalten.

Aero Peek, Aero Snap und Aero Shake

Microsoft-Links zu Windows 7:
Die wichtigsten Programmsteuerungen erreicht man stets mit einem rechten Mausklick auf das Leistensymbol. Die Sidebar, die Microsoft mit Windows Vista eingeführt hat, gibt es nicht mehr. Statt dessen erscheinen nun die Miniprogramme (Gadgets) wie bei Apple standardmäßig auf dem gesamten Schreibtisch. Sind diese von Fenstern verdeckt, genügt es die Maus in die rechte untere Ecke zu bewegen. Das reduziert geöffnete Fenster auf Rahmenlinien, so dass die Miniprogramme sichtbar sind. Dieses Feature nennt Microsoft "Aero Peek". Nicht benutzte Fenster lassen sich am Bildschirmrand andocken und minimieren. Dieses Detail heißt "Aero Snap". "Aero Shake" minimiert im Hintergrund geöffnete Fenster, wenn man jenes im Vordergrund mit Hilfe de Maus schüttelt.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie, für welche Nutzer der Umstieg auf Windows 7 empfehlenswert ist.

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