Windows 10: Patchday beseitigt Sicherheitsprobleme
Microsoft Chef Satya Nadella
Foto: Microsoft
Aufmerksame Computer-Nutzer, die das Betriebssystem Windows von Microsoft verwenden, wissen, dass am 2. Dienstag im Monat der sogenannte "Patchday" ist, dann gibt es aktuelle Sicherheits-Updates. Wer die Grundeinstellung für automatische Updates gewählt hat, sollte diese Updates automatisch bekommen, das gilt aber nur, wenn der Rechner längere Zeit (am besten rund um die Uhr) "durchläuft".
Wer seinen Rechner nicht täglich einschaltet, sollte ruhig auch "manuell" nach Updates schauen. Zwar wird in Fachkreisen immer wieder über "schlampige Updates" geschimpft, durch die große Menge von Windows-Nutzern sprechen sich Fehler aber schnell herum und werden dann auch in der Regel zügig behoben.
Verschiedene Windows-10-Versionen
Microsoft Chef Satya Nadella
Foto: Microsoft
Für Windows 10 hat Microsoft derzeit mehrere Versionen am Start. Man kann diese ermitteln, in dem man bei hochgefahrenem Rechner und angemeldeten Nutzerkonto die Windowstaste (zweite von links unten oder dritte von rechts unten) und den Buchstaben "R" gleichzeitig drückt und in das sich öffnende Feld den Text "Winver" eintippt und mit der Eingabe-Taste ("Return") abschließt.
Windows 10 Version 1803 wurde im Frühjahr 2018 ausgerollt und durch das gestrige Update auf 17134.706 "angehoben. Dabei wird das Update KB4493464 verteilt, das bei Bedarf auch manuell heruntergeladen werden.
Version 1809 kam im Herbst und machte zunächst Probleme, das Update setzt den Versionszähler auf 17763.437.
Bald kommt Windows 10-19H1
Die neueste Version für das Frühjahr 2019 steht kurz vor der Auslieferung, die vielleicht noch im April oder spätestens im Mai erwartet wird. Sie heißt in Kurzform "1903" oder "19H1" für das erste Halbjahr des Jahres 2019. Automatisch wurde diese Version noch nicht verteilt, wer sich aber für dafür interessiert, kann sich beim Windows Insider Programm anmelden. Dazu muss man ein Microsoft-Konto besitzen, darin angemeldet sein und über Administrator-Rechte auf dem Rechner verfügen. Die neueste Version von Windows 10 19H1 wäre übrigens 18362.53. Auf Produktions- oder Arbeitsrechnern sollten Insider Previews besser nicht installiert werden, da sie noch ziemlich schwerwiegende Fehler enthalten könnten.
Was ist neu?
Das aktuelle April-Sicherheits-Update bietet Schutz vor dem "Spectre"-Virus in Variante 2 (CVE-2017-5715) und seinem Kollegen "Meltdown" (CVE-2017-5754) hier für Computer mit VIA-Chipsatz. Um Computer "schneller" zu machen, berechnet der Prozessor auf "Verdacht" verschiedene Aktionen im Voraus, was - sehr aufwendig - auch von Malware missbraucht werden könnte, um Passworte oder andere sensible Informationen zu entwenden.
Die weiteren Fehlerbeseitigungen betreffen sehr spezielle Probleme (Stopfehler beim SSH-Client, Anwendungen mit MSXML6 bleiben hängen, Gruppenrichtlinien haben Probleme mit dem internet Explorer 10 oder bei Verwendung von asiatischen Schriftzeichen). Ferner wurden Fehler in der Microsoft Scripting Engine, der "Windows App Platform and Frameworks", Windows Dateispeicherung, Windows Server, Windows Graphics, Windows Input and Composition, Windows Kern, Windows Virtualisierung, Windows MSXML und die Microsoft JET Database Engine bereinigt.
Gibt es Probleme?
Nach der Installation dieses Updates könnte es bei Intranet-Nutzern oder mit dem "Preboot Execution Environment (PXE)" in sehr speziellen Fällen Probleme geben. Microsoft beschreibt die Details für erfahrene System-Administratoren auf seiner Homepage.
Noch ältere Versionen?
Wer noch Windows 10 Version 1709 oder älter fährt, wird von Microsoft daran erinnert, dass dafür "End of Service" erreicht wurde, sprich es gibt keine Sicherheitsupdates mehr. Hier wäre in Upgrade auf die neueste Version zu empfehlen, was kostenlos möglich ist, wenn man schon eine lizenzierte Windows-10-Version fährt. Falls das Upgrade über Einstellungen - Windows-Update nicht mehr funktioniert, kann das Windows 10 Update-Tool im Netz kostenlos geladen werden. Das analysiert den eigenen Rechner, lädt die notwendigen Dateien und startet den Rechner mehrfach neu.
Diese Upgrade-Tool funktioniert auch unter Windows 7 oder 8 bzw. 8.1. Microsoft stellt nächstes Jahr den erweiterten Support für Windows 7 ein, auch der reguläre Support für Windows 8.1 wurde bereits eingestellt. Wer also auf Windows 10 upgraded, kann in einigen Fällen Glück haben und seine Windows-7-, 8- oder 8.1-Lizenz gilt auch unter Windows 10 weiter. Falls nicht, sind legale Windows-10-Lizenzen schon recht günstig zu bekommen, die Preise liegen im Internet zwischen 10 Euro und 35 Euro für den Lizenzschlüssel. Den Download macht man heutzutage einfach selbst. Das Windows Media Creation Tool erlaubt es, ein Installationsmedium (CD/DVD-ROM oder USB-Stick) zu erstellen, falls am Einsatzort kein oder nur schlechtes Internet vorhanden sein sollte.
Vor dem Upgrade Backup und Rechner aufräumen
Vor dem Start des Upgrade Tools wäre ein Backup der wichtigen Daten zu empfehlen. Danach sollte sichergestellt sein, dass auf dem Betriebssystem-Laufwerk (üblicherweise C:) mindestens 20 oder 30 GB freier Speicherplatz vorhanden sind. Das Update sollte mit Administrator-Rechten gestartet werden und der Rechner während der Update-Prozedur (kann eine Stunde bis fünf Stunden dauern, je nach Alter und vorhandenem Speicher) nicht anderweitig genutzt werden. Falls Antiviren-Software von Drittherstellern verwendet wird, sollte diese vor dem Windows-Update entweder komplett deinstalliert oder wenigstens auf den allerneuesten Stand gebracht werden. Auch Optimierungstools (Cleaner, Reiniger etc.) sollten vor dem Update komplett deinstalliert werden, zumal sie oft mehr Schaden anrichten als Nutzen stiften können.