Update auf Windows 10 Mobile: Erfahrungen mit Nokia Lumia 1020
Nach dem Bootvorgang blieb der Bildschirm des Smartphones ganz einfach schwarz. Lediglich hin und wieder war mitten auf dem Display der Schriftzug "laden" zu lesen. Aber auch längeres Warten brachte das gewohnte Menü für die Eingabe der SIM-PIN nicht ans Tageslicht und auch ein weiterer Neustart des Telefons führte nicht zum Erfolg.
Wir haben nun festgestellt, dass Windows 10 Mobile offenbar dennoch komplett geladen wurde. Lediglich das Startmenü wurde nicht angezeigt. Per Gestensteuerung ließ sich aber beispielsweise das Action Center einblenden und von dort aus war es auch möglich, das komplette Menü für die Einstellungen aufzurufen. Einzig das Startmenü stand weiterhin nicht zur Verfügung.
Homescreen nur mit Trick erreichbar
Das neue Action Center von Windows 10 Mobile
Foto: teltarif.de
Mit der Zeit fanden wir heraus, dass es mit einem Trick dennoch möglich war, den gewohnten Homescreen zu erreichen. Dazu mussten wir eine der eingegangenen Benachrichtigungen unterhalb des Action Centers - etwa über eine eingegangene E-Mail - anklicken. So öffnete sich die zur Benachrichtigung gehörende App. Als wir diese wieder geschlossen hatten, war der Startbildschirm zu sehen. Auch die SIM-PIN konnten wir nun eingeben.
Alle Apps und auch die meisten Einstellungen wurden übernommen. Lediglich bei einigen Programmen war ein erneuter Login erforderlich, um erneut auf die Inhalte zugreifen zu können. Ansonsten haben die meisten für Windows Phone 8.1 programmierten Anwendungen offenbar keine Probleme mit der neuen Software.
Freud und Leid mit Apps
Ausgerechnet Here Drive+, das bei allen Lumia-Smartphones vorinstallierte Navigationsprogramm, ließ sich im Test allerdings nur eingeschränkt nutzen. So öffnete sich das Menü zur Auswahl der für die Offline-Nutzung auszuwählenden Karten nicht, so dass nur der Online-Modus zur Verfügung stand.
Die zum Betriebssystem gehörende Windows-Camera-App berücksichtigt derzeit die 41-Megapixel-Kamera des Nokia Lumia 1020 nicht. So war es im Test nicht möglich, Fotos in niedrigerer Auflösung anzufertigen. Nicht durchdacht erscheint auch die neue Outlook-Mail-App. Diese ist zwar optisch gut gestaltet. Es fehlt aber ein gemeinsamer Posteingang für alle konfigurierten Accounts.
Performance lässt zu wünschen übrig
Probleme gab es darüber hinaus mit Ordnern im Startmenü, die zur Gruppierung von Apps genutzt werden können. Das Öffnen eines solchen Ordners dauerte jeweils mehrere Sekunden. Das Anordnen von Apps in diesen Ordnern gestaltete sich im Test als sehr langwierig, weil die Bedienung sehr ruckelig erfolgte.
Nett ist das von iOS und Android bekannte Nicht-Stören-Feature im Action Center, das Benachrichtigungen zu festgelegten Zeiten oder auch manuell komplett abschaltet. Diese Funktion bietet sich beispielsweise während der Nachtruhe oder für die Dauer von Besprechungen an. Nach wie vor fehlt die Möglichkeit, unterschiedliche Lautstärken für Klingelton und Benachrichtigungen festzulegen.