Vodafone 5G: Schnelleres Netz, Telefonie und neue Sender
Vodafone will den mobilen Internet-Zugang weiter beschleunigen. Zu diesem Zweck kommt nach LTE auch im 5G-Netz die Carrier Aggregation zum Einsatz - also die Bündelung mehrerer Träger. Bislang hatte der Netzbetreiber mit dieser Technik bereits die 5G-Trägee auf 1800 und 3500 MHz gebündelt. Nun kommt auch der 700-MHz-Bereich hinzu.
Die Bündelung der 5G-Träger in den drei genannten Frequenzbereichen steht nach Vodafone-Angaben derzeit schon an mehr als 500 Standorten zur Verfügung. Allerdings müssen auch die Smartphones der Kunden diese Technik unterstützen. Das ist vor allem bei älteren Modellen nicht der Fall.
Zu den ersten Endgeräten, die die Carrier Aggregation mit drei Frequenzbändern im Vodafone-Netz beherrschen, gehören nach Angaben des Netzbetreibers die Samsung-Modelle S23, S23+ und S23 Ultra. Dazu kommt das Xiaomi 13. Aktuell ist das Angebot geeigneter Mobiltelefone demnach noch überschaubar.
Vodafone will 5G-Netz beschleunigen
Foto: Vodafone
Durch die Kanalbündelung steht eine Gesamt-Bandbreite von 110 MHz für 5G zur Verfügung - 80 MHz auf 3500 MHz, 20 MHz auf 1800 MHz und 10 MHz auf 700 MHz. Konkrete Zahlen zu den Datenübertragungsgeschwindigkeiten, die Kunden dank dieser Technologie zur Verfügung haben, nannte Vodafone noch nicht.
Telefonie bald auch über 5G
Auch zu Voice over New Radio (VoNR), also der Telefonie im 5G-Netz, bleibt Vodafone noch recht vage. Zwar soll der Dienst im Sommer "an ersten Standorten" starten. Es gibt aber weder Details zu diesen Standorten noch dazu, welche aktuell im Handel verfügbaren Handys für VoNR überhaupt geeignet sind.
Derzeit werden Telefonate über GSM und LTE abgewickelt, selbst wenn der Kunde für den mobilen Internet-Zugang 5G Standalone nutzt. Ähnlich funktionierte die Telefonie auch in der Anfangszeit der 4G-Netze. Die Smartphones buchten sich für Anrufe automatisch ins GSM- oder UMTS-Netz um, bevor der Voice-over-LTE-Standard Gespräche im 4G-Netz ermöglicht hat.
Vodafone verspricht sich von VoNR einen geringeren Verbrauch von Akku-Kapazität, einen schnelleren Verbindungsaufbau und eine bessere Sprachqualität. Diese Effekte liegen auf der Hand, wenn der automatische Netzstandard-Wechsel beim Gesprächsaufbau entfällt. Darüber hinaus dürfte der Verbindungsaufbau zuverlässiger werden.
Kurze Reaktionszeiten und fortschreitender Netzausbau
Vodafone hat nach eigenen Angaben auch die Modernisierungsarbeiten an den Rechenzentren in Dortmund, Ratingen, München, Berlin und Frankfurt am Main abgeschlossen. Dadurch sollen sich vor allem die Wege verkürzen, die Daten aus dem 5G-Netz ins Internet zurücklegen müssen. Zudem profitieren vor allem Geschäftskunden von der Verlagerung der Datenverarbeitung an den Netzwerk-Rand ("Edge Computing"). Dadurch sollen sich die Reaktionszeiten verkürzen.
So funktioniert 5G Carrier Aggregation
Grafik: Vodafone
Wie die in Düsseldorf ansässige Telefongesellschaft weiter mitteilte, wurden seit Januar 119 neue LTE-Sender und 26 weitere 5G-Stationen in Betrieb genommen. An mehr als 500 bestehenden Standorten sei neue 4G- und/oder 5G-Technik installiert worden, um Kunden mehr Kapazität für den mobilen Internet-Zugang bereitzustellen.
Insgesamt hat Vodafone nach eigenen Angaben 37.000 Antennen mit 5G ausgestattet. Da die meisten Standorte mit drei Antennen ausgestattet sind, dürfte 5G an rund 12.000 bis 13.000 Basisstationen zur Verfügung stehen. An 3400 Standorten seien rund 10.000 Antennen für 5G Standalone aktiv.
Mehr zum Netzausbau bei Telekom, Vodafone und o2 erfahren Sie in einem eigenen Beitrag.