United Internet will GMX und Web.de verkaufen
United Internet könnte GMX und Web.de verkaufen
Logos: Anbieter, Foto/Montage: teltarif.de
United Internet ist die Mutter zahlreicher Marken wie beispielsweise 1&1. Laut einem aktuellen Bericht des Handelsblatts sucht der Konzern Finanz- und Branchenkreisen zufolge Käufer für seine Sparte "Konsumentenapplikationen".
Hierzu gehören die bekannten und teils werbefinanzierten E-Mail-Portale GMX und Web.de. Potenzielle Käufer könnten laut dem Blatt sowohl für einen Minderheits- als auch einen Mehrheitsanteil bieten, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen dem Handelsblatt sagten.
Was sind die Portale wert?
United Internet könnte GMX und Web.de verkaufen
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Bei einem Deal könnte die Sparte entsprechend dem Bericht mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet werden. GMX und Web.de wurden Mitte der Neunzigerjahre gegründet und gehörten - seinerzeit noch selbständig - bereits vor der Übernahme durch United Internet zu den deutschen Pionieren des Internetgeschäfts. GMX und Web.de betreiben außer den Freemail-Diensten und Webportalen auch kostenpflichtige Maildienste, die rechtssichere De-Mail, und vermarkten unter eigenem Namen Handy-Tarife von 1&1 im Netz von Telefónica.
Im Frühjahr soll das Verkaufsprojekt unter dem Codenamen „Montmartre“ gestartet worden sein. Finanzkreisen zufolge soll die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Perella Weinberg im Mai Informationspakete an potenzielle Bieter verschickt haben. In diesen Tagen sollen die ersten Angebote fällig sein. Laut dem Bericht könnte bereits im Herbst ein Deal unterschrieben werden. Das Geld könnte in den momentan stattfindenden Aufbau des 1&1-Mobilfunknetzes fließen.
Vorentscheidungen sollen noch nicht getroffen worden sein, hieß es. United Internet könnte sich wohl auch gegen einen Verkauf entscheiden. Eine Anfrage des Handelsblatts ließ United Internet zunächst unbeantwortet. Perella Weinberg lehnte eine Stellungnahme ab.
1&1 leidet übrigens - wie andere Provider - unter den neuen gesetzlichen Kündigungsfristen, die das TKG vorgibt: 170.000 Verträge wurden deswegen gekündigt. Es kamen aber auch 120.000 neue dazu.