Tragbarer Router

TP-Link M7650 im Test: Mobiler LTE-Router für 32 Geräte

Der TP-Link M7650 sieht auf den ersten Blick aus wie ein normaler mobiler LTE-Hotspot. Allerdings erlaubt er LTE Cat.11 mit theoretisch bis zu 600 MBit/s und verspricht 15 Stunden Akku-Betrieb. Wir haben den LTE-Router getestet.
Von

Mobile LTE-Router sind auch im Zeitalter von Smartphone-Tethering noch lange nicht ausgestorben: Obwohl jedes aktuelle Smartphone einen WLAN-Hotspot für weitere Mobilgeräte kreieren kann, damit diese im Internet surfen können, verzichten Smartphone-Benutzer oft bewusst darauf, um wertvolle Akkukapazität zu sparen. Und moderne mobile LTE-Hotspots verfügen mittlerweile über zahlreiche Komfortfunktionen.

Einer dieser tragbaren LTE-Router ist der TP-Link M7650, der vor einigen Wochen auf den Markt gekommen ist. Mit einem Preis von 170 Euro ist er nicht gerade ein Schnäppchen - wir wollten daher im Test wissen, was der Hosentaschen-Router kann. Die Verpackung des LTE-Routers von TP-Link Die Verpackung des LTE-Routers von TP-Link
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Ausstattung, Zubehör und Handhabung

Der TP-Link M7650 unterstützt LTE Cat.11 mit theoretisch bis zu 600 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload, sofern das Mobilfunknetz und der Tarif dies erlauben. Zeitgleiches Surfen ist mit bis zu 32 Geräten möglich, und zwar per Dualband-WLAN IEEE802.11a/b/g/n/ac mit theoretisch bis zu 300 MBit/s auf dem 2,4-GHz- und bis zu 867 MBit/s auf dem 5-GHz-Band. Der 3000-mAh-Akku soll Energie für bis zu 15 Stunden Betrieb liefern. Ein microSD-Kartenslot spendiert bis zu 32 GB zusätzlichen Speicherplatz, sofern man eine zusätzlich zu erwerbende Speicherkarte einsteckt. Gesteuert wird der Router entweder über das Display und zwei Drucktasten, über die tpMiFi-App oder eine Weboberfläche.

Geliefert wird der TP-Link M7650 in einer blaumetallic glänzenden Kartonverpackung. Er misst 112,5 mal 66,5 mal 16 Millimeter und passt damit in die Jeanstasche. Das hellgraue Gehäuse ist leicht gummiert, darum rutscht der Router nicht leicht aus der Hand. Auf der Oberseite befindet sich rund um das Display eine schwarz glänzende Kunststoff-Fläche, die Staub und Fingerabdrücke magisch anzieht. Links von dieser Fläche liegt die Menütaste für das Display, rechts davon der Powerknopf, an einer langen Schmalseite der Micro-USB-Port zum Laden des Akkus.

In der Packung fanden wir außer dem 3000-mAh-Akku ein USB-Kabel, diverse Kurzanleitungen und einen Adapter von Micro- auf Nano-SIM. In den Router lässt sich eine Micro-SIM einlegen, mit Adapter auch eine Nano-SIM, mit einer alten Mini-SIM kann der Router nicht betrieben werden. Auf die Beigabe eines Steckernetzteils hat TP-Link verzichtet, der Router muss also entweder an der USB-Buchse eines Computers oder mit dem Smartphone-Netzteil geladen werden. Router mit Verpackung und Zubehör Router mit Verpackung und Zubehör
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Einfache Ersteinrichtung des TP-Link M7650

Nach dem Auspacken sollte man zunächst einen Blick ins Innenleben des kleinen LTE-Routers werfen und sich gegebenenfalls einige Details notieren oder mit dem Handy abfotografieren. Denn unter dem Akku befinden sich auf dem Typenschild die Adresse und das Passwort für die Administrationsoberfläche. Und auf der Innenseite des Deckels ist das Passwort für den WLAN-Hotspot abgedruckt, das ebenfalls für die Nutzung benötigt wird. Das Abnehmen des Deckels empfanden wir als etwas schwierig, da man tatsächlich lange Fingernägel und etwas Kraft benötigt, um in die Kerbe des Deckels an der Geräteecke greifen und den Deckel aufhebeln zu können.

Akkufach, Akku und Deckel Akkufach, Akku und Deckel
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der Micro-SIM-Schacht erinnerte uns etwas an alte Nokia-Handys. Zunächst muss die Verriegelung gelöst und hochgeklappt werden. Nach dem Einlegen der SIM wird die Verriegelung wieder heruntergeklappt und arretiert. Falls gewünscht kann noch eine Speicherkarte eingelegt werden, für den Betrieb des Routers als Internet-Zugangsgerät ist das natürlich nicht notwendig. Nun wird der Akku eingelegt, der Deckel geschlossen und der Hotspot eingeschaltet beziehungsweise zunächst der Akku aufgeladen.

In unserem Test buchte sich unsere LTE-SIM-Karte von mobilcom-debitel innerhalb von wenigen Sekunden ins Telekom-Mobilfunknetz ein. Die PIN-Abfrage hatten wir bereits vor dem Einlegen der SIM deaktiviert - wer das nicht macht, muss gegebenenfalls die PIN eingeben. Auf dem 1,44-Zoll-Display steht oben links die Netzanzeige mit der verwendeten Technik (in unserem Fall 4G). In der Mitte oben zeigt das WLAN-Symbol an, wie viele Geräte ins Netz eingebucht sind. Oben rechts wird der Akkustand angezeigt, in der Mitte des Displays das bereits verbrauchte Datenvolumen und unten der Netzbetreiber. Nun konnten wir verschiedene Geräte per WLAN koppeln und lossurfen.

TP-Link M7650: Handhabung, App, Speedtest, Akku & Fazit

Der TP-Link M7650 lässt sich auf drei Arten administrieren: Ein Teil der Einstellungen ist über das Display und die zwei Druckknöpfe veränderbar. Durchs Menü wird durch mehrmaliges Drücken der Menütaste navigiert. Unter "Device Info" können Nutzer das WLAN-Passwort im Klartext anzeigen lassen. "Power Saving" erlaubt Ein- und Ausschalten des Energiesparmodus. "WPS" koppelt den Router mit kompatiblen Geräten und "Wifi-Band" erlaubt die Umschaltung zwischen 2,4- und 5-GHz-Band. Beim "Network Mode" ist manuelles Umschalten zwischen 3G und 4G möglich, 2G kann nicht explizit gewählt werden. "Data Roaming" erlaubt die Verwendung des Routers im Datenroaming, standardmäßig ist diese Funktion deaktiviert.

Steckplätze für microSD und Micro-SIM Steckplätze für microSD und Micro-SIM
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Die Weboberfläche des Routers ist über die Eingabe der Adresse http:/tplinkmifi.net auf einem gekoppelten Gerät möglich, das Standard-Passwort lautet admin. Die dritte Administrationsmöglichkeit ist die App tpMiFi, die für Android und iOS verfügbar ist.

Über die App oder die Weboberfläche lassen sich weitreichendere Einstellungen vornehmen als über die Druckknöpfe und das Display. Beispielsweise kann abgestellt werden, dass das WLAN-Passwort auf dem Display erscheint. Sofern es der Tarif erlaubt, lassen sich über den Hotspot auch SMS versenden und empfangen. Außerdem kann der Administrator ein Datenlimit festlegen, das maximal versurft werden darf. Nicht erwünschte WLAN-Clients lassen sich aussperren. Der Router bucht sich ins Netz ein Der Router bucht sich ins Netz ein
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Leistung: TP-Link M7650 nutzt vorhandene Bandbreite optimal aus

Im Speedtest erzielte der TP-Link M7650 in unseren Testmessungen sehr gute Werte. Wir begaben uns an Orte in Südhessen, wo wir wussten, dass der Telekom-Mobilfunknetzempfang unter beinahe optimalen Bedingungen möglich ist. Dort schaffte es der TP-Link M7650 mühelos, die mit unserer SIM-Karte maximal möglichen 50 MBit/s im Downstream zu erreichen, und das sogar mehrfach. Bei einigen Testmessungen lag der Wert sogar über 60 MBit/s im Downstream. Der Upstream, der bei unserem Tarif eigentlich auf 10 MBit/s beschränkt ist, lag mehrfach sogar bei 12 MBit/s. Der Ping war mit Werten von rund 20 ms ebenfalls sehr niedrig.

Doch auch in schlechter versorgten Gebieten zeigte der Router, dass er aus dem Netz jeweils das am Ort verfügbare Maximum "herauskitzeln" kann. Stockungen oder Aussetzer sind uns keine aufgefallen. Im normalen Betrieb sollte der Router auch nicht warm werden, in der prallen Sonne sollte man ihn allerdings nicht längere Zeit betreiben, da dies dem Kunststoffgehäuse und dem Akku schaden könnte. Micro-USB-Buchse zum Laden des Akkus Micro-USB-Buchse zum Laden des Akkus
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Akku hält problemlos einen Arbeitstag durch

Bei der Akkulaufzeit verspricht TP-Link, dass das Gerät mit einer Akkuladung rund 15 Stunden durchhält. Nach unserer Erfahrung ist dieser Wert als Maximalwert anzusehen und letztendlich abhängig vom Setting: Schaltet man den Energiesparmodus ab, ist der WLAN-Hotspot ständig an und nicht nur dann, wenn ein Gerät eine Verbindung benötigt. Das saugt natürlich ebenso am Akku wie jeder zusätzliche WLAN-Client, der mit dem LTE-Router für die Synchronisation oder den Datenverkehr Kontakt aufnimmt. Auch der Betrieb im Auto kann an der Akkukapazität "nagen", wenn der Hotspot die Metallhülle der Autokarosserie "überwinden" muss, um mit dem Mobilfunknetz Kontakt aufzunehmen und zu halten.

Ist der Akku voll geladen, der Energiesparmodus eingeschaltet und sind etwa fünf bis zehn Geräte mit dem Hotspot gekoppelt, die nicht weiter als rund zehn Meter entfernt sind, sollte der Akku nach unserer Einschätzung ohne Probleme zehn bis zwölf Stunden durchhalten, also einen ganzen Arbeitstag. In einem Gebäude kann man den Router auch dauerhaft an der Steckdose betreiben - das Akkuproblem stellt sich ohnehin nur bei einem Betrieb unterwegs.

Fazit: Handlicher LTE-Router, der Bandbreite optimal nutzt

Der TP-Link M7650 erweist sich im Test als handlicher und robuster Router, der einfach in Betrieb genommen und administriert werden kann. Abhängig vom verwendeten Mobilfunktarif ist flottes Surfen mit bis zu 32 Geräten möglich. Der Akku hält rund zehn bis zwölf Stunden durch. Mit 170 Euro ist der LTE-Hotspot allerdings kein Schnäppchen und die schnell verschmierte Kunststoff-Fläche um das Display ist optisch unschön.

Weniger handlich, aber theoretisch noch schneller ist der Gigabit-LTE-Router Netgear Nighthawk M1. Außerdem haben wir für Sie eine aktuelle Übersicht mobiler LTE-Router zusammengestellt.

Mehr zum Thema Mobile Hotspot