Breitband

Verwirrung um Upstream-Beschleu­nigung bei der Telekom

Die Telekom wirbt mit bis zu 50 MBit/s im Upstream bei MagentaZuhause L und XL. Der Maxi­mal­wert ist nur für vergleichs­weise wenige Anschlüsse möglich.
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Vor einigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass die Deut­sche Telekom die maxi­male Upstream-Geschwin­dig­keit für ihre Tarife MagentaZuhause L und XL von bisher 40 MBit/s auf 50 MBit/s erhöht hat. Die Pres­sestelle des Bonner Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zerns bestä­tigte die Ände­rung auf Anfrage von teltarif.de. Grund­sätz­lich ist die Infor­mation zwar richtig. In der Praxis bewirbt die Telekom hier aber eine Leis­tung, von der die über­wie­gende Mehr­heit der Kunden derzeit noch nicht profi­tieren kann.

Erweckt die Tarif­über­sicht auf der Telekom-Webseite den Anschein, dass die genannten Verträge und ihre Pendants mit MagentaTV-Option gene­rell Uploads mit bis zu 50 MBit/s ermög­lichen, so schaffen beispiels­weise die verlinkten Produkt­infor­mati­ons­blätter für MagentaZuhause L bzw. XL Klar­heit. Den Angaben zufolge erhalten nur Kunden mit einem Glas­faser-Anschluss die erhöhte Upstream-Geschwin­dig­keit. Für Anschlüsse, die über VDSL (Super) Vecto­ring reali­siert werden, bleibt es beim bishe­rigen Maxi­mal­wert von 40 MBit/s.

Wie berichtet wird die Glas­faser bis zum Endkunden für die Telekom immer wich­tiger. Bis 2030 sollen die FTTH-Anschlüsse bundes­weit selbst­ver­ständ­lich werden. Derzeit ist das aller­dings noch nicht der Fall. Insge­samt können bundes­weit rund 34,1 Millionen Haus­halte einen Telekom-Anschluss mit bis zu 100 MBit/s im Down­stream oder mehr bekommen. Die Anzahl der poten­ziellen Glas­faser-Haus­halte ist mit 2,3 Millionen noch deut­lich kleiner.

Weitere Unter­schiede zwischen VDSL und FTTH

Bis 2030 sollen die FTTH-Anschlüsse bundesweit selbstverständlich werden Bis 2030 sollen die FTTH-Anschlüsse bundesweit selbstverständlich werden
Foto: teltarif.de
Der Blick in die Produkt­infor­mati­ons­blätter zeigt, dass es noch weitere Unter­schiede zwischen VDSL- und Glas­faser-Anschlüssen gibt. So stehen im Tarif MagentaZuhause L mit bis zu 100 MBit/s für Down­loads bei VDSL-Tech­nologie "norma­ler­weise" 83,8 MBit/s und mindes­tens 54 MBit/s im Down­stream zur Verfü­gung. Kunden mit FTTH-Anschlüssen bekommen norma­ler­weise die vollen 100 MBit/s und mindes­tens 80 MBit/s.

Im Upload werden über VDSL maximal 40 MBit/s erreicht, über FTTH sind es die bereits erwähnten 50 MBit/s. Norma­ler­weise sollen die VDSL-Anschlüsse bis zu 33,4 MBit/s ermög­lichen. Über Glas­faser sind es 50 MBit/s. Als mini­male Leis­tung gibt die Telekom für VDSL 20 MBit/s an, bei FTTH sind es wiederum 45 MBit/s.

MagentaZuhause XL: Mindes­tens 175 MBit/s im Down­stream

Ein ähnli­ches Bild zeigt sich beim MagentaZuhause XL, der maximal 250 MBit/s im Down­stream bietet. Über VDSL werden mindes­tens 175 und "norma­ler­weise" 200 MBit/s erreicht. Über die Glas­faser garan­tiert die Telekom mindes­tens 200 MBit/s. Norma­ler­weise haben die Kunden den Angaben zufolge aber die vollen 250 MBit/s zur Verfü­gung.

Im Upstream bleibt es bei maximal 40 MBit/s über VDSL und 50 MBit/s über die Glas­faser. "Norma­ler­weise" sollen die Kunden über VDSL mit 35 MBit/s surfen können, über die Glas­faser stehen in der Regel die vollen 50 MBit/s zur Verfü­gung. Als Mindest­werte nennt die Telekom 20 MBit/s bei VDSL und 45 MBit/s bei FTTH.

Details zum Breit­band-Netz­ausbau der Telekom haben wir in einer weiteren Meldung zusam­men­gefasst.

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