Halbiert

Daten-Bremse: Telekom halbiert Bandbreite für UMTS

Nutzer beob­achten eine UMTS-Drossel bei der Deut­schen Telekom. Das Frequenz­spek­trum wird umge­widmet. Der Netz­be­treiber selbst sieht keine Probleme für die Kunden.
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Telekom reduziert UMTS-Bandbreite Telekom reduziert UMTS-Bandbreite
Foto: teltarif.de
Die Deut­sche Telekom hatte schon vor einigen Jahren verkündet, den Betrieb ihres UMTS-Netzes nur bis zum 31. Dezember 2020 zu garan­tieren. Auch wenn es sich dabei nur um eine "recht­lich vorbe­rei­tende Maßnahme" handelt, wie das Unter­nehmen seiner­zeit gegen­über teltarif.de erklärte, gilt das mittel­fris­tige Ende der 3G-Tech­no­logie als sicher. Der UMTS-Stan­dard ist veraltet und nicht so effi­zient wie LTE und 5G.

Auch wenn das Ende für das UMTS-Netz noch nicht in Stein gemei­ßelt ist, haben die deut­schen Mobil­funk-Netz­be­treiber längst damit begonnen, Teile ihres für 3G gedachten Frequenz­spek­trums umzu­widmen - in der Regel für einen zusätz­li­chen LTE-Träger. Wie berichtet hatte der YouTuber Tobske aber auch einen Test-Standort ausfindig gemacht, bei dem die DSS-Tech­no­logie zum Einsatz kommt. LTE und 5G werden parallel genutzt.

Vor wenigen Tagen hatte die Telekom bereits ange­kün­digt, künftig 5 MHz Spek­trum im 2100-MHz-Bereich für DSS (LTE und 5G parallel) anstelle für den veral­teten UMTS-Stan­dard zu nutzen. Nun berichtet der YouTuber Tobske auf Twitter, dass die dazu erfor­der­liche Halbie­rung der Band­breite für das UMTS-Netz offenbar in vielen Regionen Deutsch­lands schon umge­setzt wurde.

Nutzer-Berichte: "UMTS von der Telekom ist lang­samer geworden"

Telekom reduziert UMTS-Bandbreite Telekom reduziert UMTS-Bandbreite
Foto: teltarif.de
Bemerkbar macht sich die Redu­zie­rung der Band­breite dadurch, dass der Internet-Zugang über UMTS nicht mehr so schnell wie gewohnt ist. Diese Beob­ach­tung machten auch Leser von teltarif.de. So wurden zum Teil nicht einmal 5 MBit/s im Down­stream gemessen. Zuvor seien die Werte zumin­dest zwei­stellig gewesen. Nicht bekannt ist, ob an den frag­li­chen Stand­orten bereits DSS akti­viert wurde oder ob die Redu­zie­rung der UMTS-Band­breite in vielen Fällen nur eine vorbe­rei­tende Maßnahme ist.

Gegen­über den Kollegen von inside-digital erklärte die Telekom, der Netz­be­treiber gehe nicht davon aus, dass das redu­zierte Spek­trum zu Problemen führe. Tests hätten gezeigt "dass trotz der Redu­zie­rung des für 3G einge­setzten Spek­trums, eine Geschwin­dig­keits­ver­än­de­rung im tägli­chen Gebrauch kaum spürbar wird." Hinter­grund sei auch, dass sich der Daten­ver­kehr immer mehr ins LTE-Netz verla­gere.

Im Laufe des Jahres will die Telekom mehr als 40 Millionen Menschen in Deutsch­land mit 5G versorgen. Abseits der städ­ti­schen Hotspots im Frequenz­be­reich um 3,6 GHz kommen dabei nied­rige Frequenzen wie das bishe­rige UMTS-Spek­trum zum Einsatz, zumal hier die physi­ka­li­schen Ausbrei­tungs­be­din­gungen deut­lich besser sind. Die Telekom selbst spricht von der größten 5G-Initia­tive Deutsch­lands.

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