Höttges: Nicht mehr ganzen Tag auf Telekom-Techniker warten
Höttges: Telekom-Techniker-Termine sollen besser planbar sein
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Die Deutsche Telekom will ihre Kunden bei
vereinbarten Terminen mit Technikern nicht mehr so lange warten
lassen. Das sagte Konzernchef Tim Höttges der Frankfurter
Allgemeinen Sonntagszeitung. So soll das Erscheinen der
Servicekräfte - das sich vorab oft schwer genau abschätzen lässt -
für die Auftraggeber besser planbar werden. "Unsere Kunden sollen
nicht mehr den ganzen Tag auf unsere Techniker warten und dafür im
Zweifelsfall sogar einen Urlaubstag opfern müssen", so Höttges.
Er würde gern versprechen, dass sich der konkrete Termin auf zwei bis drei Stunden eingrenzen lässt - vorausgesetzt allerdings, das lasse sich so realisieren. Die Wartezeit solle schrittweise kürzer werden. Das Unternehmen sei dabei, ein entsprechendes Programm umzusetzen.
Höttges weiß nach eigener Darstellung, wo die Probleme liegen, weil er persönlich Kundenbeschwerden kenne. "Ich habe jeden Tag ungefähr zehn Beschwerden, die ich selbst beantworte", sagte er der Zeitung.
50-MBit/s-Ausbau verzögert: Andere sind schuld
Höttges: Telekom-Techniker-Termine sollen besser planbar sein
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In dem Interview geht der Telekom-Chef auch auf das von der Politik und der Telekom propagierte Ziel ein, ganz Deutschland bis Ende 2018 mit mindestens 50 MBit/s zu versorgen. Höttges teilt mit, dass das Ziel "größtenteils" erreicht werde, doch vermutlich werde bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht jeder Deutsche einen Breitbandanschluss haben.
Die Schuld gibt der Telekom-Chef allerdings anderen Stellen: "Durch lange Genehmigungsverfahren, Klagen von unseren Wettbewerbern und Diskussionen in Brüssel haben wir, was unsere eigenen Ausbaupläne angeht, mehr als ein halbes Jahr verloren", klagt Höttges gegenüber der Zeitung.
Schärfere Sicherheitsauflagen nach WannaCry gefordert
Die jüngste Cyberattacke mit dem Virus "WannaCry" müsse Folgen für die Sicherheitsauflagen in der Telekommunikationsbranche haben, verlangte der Telekom-Chef. So solle man Hard- und Softwarehersteller per Gesetz zur Bereitstellung von Sicherheits-Updates verpflichten.
"Wir brauchen eine Meldepflicht für Sicherheitslücken, die muss auch staatliche Sicherheitsbehörden umfassen". Die Erpressungs-Software "WannaCry" hatte sich kürzlich auf Hunderttausenden Rechnern weltweit eingenistet und dort Daten verschlüsselt - bei Unternehmen ebenso wie in Krankenhäusern oder bei Privatnutzern.
Bereits im Frühjahr sprach der Service-Chef der Deutschen Telekom, Ferri Abolhassan, davon, bis Ende 2018 im Kundenservice keine Fehler mehr zu machen und beschwerdefrei zu arbeiten.