Ausprobiert

Telekom Speedbox im Test: Router mit 100-GB-LTE-Tarif

Seit einigen Wochen bietet die Telekom mit der Speedbox einen neuen Router an, der den LTE-Internet-Zugang in einen WLAN-Hotspot umsetzt. Wir haben das Gerät einem Test unterzogen.
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Für den Datendurchsatz des Internet-Zugangs macht es hingegen einen großen Unterschied, ob die Speedbox auf Akkubetrieb oder mit Netzteil läuft. Bei Akkubetrieb erreichten wir im Speedtest auf 5 GHz nur knapp 20 MBit/s im Downstream und 5 MBit/s im Upstream bei Pingzeiten um 26 ms. Auf 2,4 GHz sank die Downloadrate sogar auf etwa 16 MBit/s.

Ganz anders bei Netzbetrieb: Hier erreichten wir an einem Standort mit Telekom-LTE-Ausbau auf 800 und 1800 MHz 83,7 MBit/s im Downstream und 46,2 MBit/s im Upstream. Die Ansprechzeiten lagen unverändert bei 26 ms. Auch im Netzbetrieb hatten wir bei WLAN-Nutzung im 2,4-GHz-Bereich schlechtere Datenraten: 72,2 MBit/s im Downstream und 37,5 MBit/s im Upstream. Die Pingzeiten lagen unverändert bei 26 ms.

Die Pressestelle der Deutschen Telekom bestätigte, dass die Datenübertragungsraten im Akkubetrieb auf 20 MBit/s für Downloads bzw. 5 MBit/s für Uploads begrenzt werden. Das soll Akkukapazität sparen. Wie bereits erwähnt ist die Akkuleistung dennoch nicht überzeugend. Wenn man nicht einmal ein komplettes Fußballspiel inklusive Vor- und Nachberichterstattung streamen kann, ohne zwischendurch wieder an die Steckdose zu müssen, dann ist der Modus eher eine Notlösung, die man beispielsweise während eines Stromausfalls nutzen kann, um online zu bleiben. Der Streifen in der Gerätemitte leuchtet auf Wunsch Der Streifen in der Gerätemitte leuchtet auf Wunsch
Foto: teltarif.de

Aufbauort spielt entscheidende Rolle

Im Test zeigte sich aber auch, dass der Aufbauort der Speedbox eine entscheidende Rolle für den Datendurchsatz dient. Die optimalen Messwerte haben wir an einem Fenster erzielt, von dem aus Sichtverbindung zur Mobilfunk-Basisstation der Deutschen Telekom besteht. In einem anderen Raum im gleichen Gebäude erreichten wir "nur" noch 48,9 MBit/s im Downstream und 17,1 MBit/s im Upstream bei Ansprechzeiten um 28 ms. Das sind immer noch sehr gute, allerdings im Vergleich zum ersten Test eben keine optimalen Werte.

Wer den Standort seiner nächstliegenden Basisstation nicht kennt, sollte im Zweifelsfall mit verschiedenen Aufbauorten für den Router experimentieren, denn die LED an der Speedbox selbst zeigt genauso LTE-Empfang wie am ersten Test-Standort an und selbst das S-Meter in der HiLink-App von Huawei [Link entfernt] signalisiert vollen Empfang. Das stimmt auch. Vermutlich wurde am Fenster aber LTE auf 1800 MHz mit 20 MHz Bandbreite empfangen, am zweiten Test-Standort aber LTE 800 mit nur 10 MHz Bandbreite und entsprechend geringerem Datendurchsatz. Speedtest unter optimalen Bedingungen am Test-Standort Speedtest unter optimalen Bedingungen am Test-Standort
Foto: teltarif.de

Fazit: Router leistet vor allem stationär gute Dienste

Die Speedbox eignet sich für Zweitwohnung, Hotel oder Campingplatz wirklich gut. Im Test lieferte der Router auch über mehrere Tage einen stabilen und performanten Internet-Zugang - abhängig von der Netzqualität am Nutzungsort. Schön ist die Möglichkeit, das Gerät mitzunehmen und so an wechselnden Standorten zu betreiben. Ein echter mobiler Betrieb scheitert aber an Größe und Gewicht und nicht zuletzt an der sehr geringen Akkulaufzeit.

Wünschenswert wäre vor allem die Möglichkeit, die SIM-Karte für den zur Speedbox gehörenden Tarif auch in anderen Endgeräten nutzen zu können. Grundsätzlich sollte es dem Netzbetreiber egal sein, ob der Kunde sein gebuchtes und bezahltes Datenpaket mit einer Speedbox oder für unterwegs vielleicht in einem handlicheren mobilen Hotspot nutzt.

In einer Übersicht vergleichen wir alle LTE-Zuhause-Tarife als DSL-Ersatz miteinander.

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