Bericht: Telekom will 3000 Stellen abbauen
Die Deutsche Telekom muss sparen. Hintergrund sind einem Bericht des Manager-Magazins zufolge der Ausbau des Glasfasernetzes und die Aufstockung der Beteiligung an T-Mobile US. Den Angaben zufolge sollen in Deutschland rund 3000 Arbeitsplätze im Bereich leitender Angestellter gestrichen werden. Intern werde die Maßnahme unter der Bezeichnung "Querschnittseffizienz" vorbereitet und auch von Seiten der Gewerkschaft Verdi werde kaum gegen den Stellenabbau vorgegangen.
Der Stellenabbau in Deutschland ist nicht die einzige Maßnahme, mit der die Telekom Kosten sparen will. Bereits Anfang September wurde T-Mobile Nederland für 5,1 Milliarden Euro an ein Konsortium mit dem Namen "WP/AP Telecom Holdings IV B.V." verkauft. Dahinter stehen Finanzinvestoren, die von Apax Partners LLP und Warburg Pincus LLC beraten werden.
Im Frühjahr hatte die Telekom bereits angekündigt, sich von ihrer Funkturm-Sparte in Deutschland zu trennen. In den Niederlanden war das schon wenige Monate zuvor der Fall. Dabei gelten die in Deutschland betriebenen Sendemasten einem Bericht der WirtschaftsWoche zufolge als besonders lukrativ. Hierzulande ließen sich höhere Mietpreise als etwa in Süd- oder Osteuropa erzielen. Mit 1&1 starte demnächst ein neuer Mobilfunk-Netzbetreiber - ein potenzieller Mieter für viele der Standorte.
Darum muss die Telekom sparen
Telekom baut Stellen ab
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Die Telekom investiert mittlerweile massiv in den Ausbau ihrer Glasfasernetze. Allein in München sollen in den kommenden Jahren rund 300.000 Haushalte versorgt werden. In Stuttgart wurde die Vermarktung für rund 100.000 potenzielle Anschlüsse gestartet. Srini Gopalan, Deutschland-Chef der Telekom: "München gehört zu unseren größten Ausbauprojekten in Deutschland. Wir werden bis 2030 eine halbe Milliarde Euro hier investieren."
Rund 26 Milliarden US-Dollar kostete der Kauf des amerikanischen Mobilfunk-Netzbetreibers Sprint, den die Telekom vom japanischen Softbank-Konzern übernommen hat. Im vergangenen Jahr ging Sprint in T-Mobile US auf. Die amerikanische Tochtergesellschaft des Bonner Unternehmens ist zwar profitabel. Dennoch dauert es - ähnlich wie beim Glasfaser-Netzausbau -, bis die Investitionen wieder eingespielt sind.
Kundenservice wird bei der Telekom weiterhin groß geschrieben - auch wenn das Unternehmen sein Filialnetz ausdünnen will. So beabsichtigt der Konzern, Kunden verstärkt vom Sofa in seine Shops zu locken.