Telekom beschleunigt Glasfaserausbau
Nun muss auch die Telekom bei Glasfaser auf das Gaspedal drücken
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Die Deutsche Telekom beschleunigt den für schnelle Internetverbindungen wichtigen Ausbau des Glasfasernetzes. In diesem Jahr hatte der Konzern erstmals über 40 000 Kilometer Glasfaser verlegt. Das seien gut 10 000 Kilometer mehr als in den Jahren zuvor, teilte der Konzern mit. Im kommenden Jahr will der Bonner Telekommunikationsriese 60 000 Kilometer Glasfaser verlegen und damit die eigenen Bemühungen rund um Glasfaser deutlich ausbauen.
Den eigenen Angaben zufolge sind allein in diesem Jahr über 1 Million neuer Breitbandanschlüsse im Telekom-Netz dazugekommen, die von Neukunden bestellt wurden. 2,5 Millionen Haushalten werden seit diesem Jahr zudem mit VDSL erreicht, sodass die Telekom insgesamt über 30 Millionen Breitbandkunden vorweisen kann. Bei allen genannten Zahlen der Telekom geht es sowohl um Glasfaser-Anschlüsse, die bis ins Haus des Kunden reichen (FTTB/H) als auch um Glasfaser, die nur bis zum Schaltverteiler verlegt wurde (FTTC).
Seit heute sind zudem 60 000 Haushalte für DSL-Vectoring mit bis zu 100 MBit/s Download und 40 MBit/s Upload freigeschaltet. Zu den neuen Gebieten gehören Beckum, Borna, Meißen sowie 72 weitere Gemeinden in ganz Deutschland.
Breitbandausbau auf dem Vormarsch
Nun muss auch die Telekom bei Glasfaser auf das Gaspedal drücken
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Doch ist die Telekom damit nicht allein. Insgesamt gewinnt der Glasfaserausbau in Deutschland an Fahrt. Bereits im Herbst hatte auch der Telekom-Rivale Vodafone eine "Gigabit-Offensive" angekündigt. Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter versprach damals: "Wir schaffen in den nächsten vier Jahren rund 13,7 Millionen neue Gigabitanschlüsse im Land." Insgesamt betreibt der Telekom-Konkurrent nach eigenen Angaben in Deutschland bereits ein Kabelglasfasernetz mit einer Länge von über 400 000 Kilometern.
Allerdings ist auch Eile geboten. Denn im Vergleich etwa zu Estland oder Finnland sowie etlichen Ländern in Asien ist Deutschland beim Glasfaser-Ausbau ein Nachzügler. Bis in jedem Haus in Deutschland Glasfaser zu haben sein wird, könne es sogar 20 Jahre dauern, sagte im Herbst Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Digitalverbands Bitkom.
Die Deutsche Telekom verfolgt stattdessen vielerorts die Strategie, die alten Kupferleitungen auf der "letzten Meile" mit Vectoring aufzupeppen. Wettbewerber kritisieren diese Strategie allerdings als nicht zukunftsfähig. Dieser Kritik versucht der Bonner Kommunikationskonzern unter anderem mit neuen Glasfaser-Kooperationen entgegenzutreten.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, warum die Telekom noch immer am Vectoring festhält und auch nachvollziehbare Gründe dafür hat.