Breitbandausbau: Telekom baut parallel mit Kupfer
Breitband mit Kupferkabeln gibt es noch immer als Ausbauprojekte
Foto/Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
Bei den letzten Veranstaltungen der wichtigen Breitband-Branchenverbände war der Tenor einig, dass nur die Glasfaser das Grundgerüst für eine Gigabit-Zukunft in Deutschland sein kann. Eine Ansicht, die auch Tim Höttges als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom unterschrieb.
Allerdings stimmt das wohl doch nicht so ganz, wie der Telekom-Chef während der Jahrestagung des BUGLAS Anfang Dezember stolz verkündete. Die Gemeinde Bergfeld im Landkreis Gifhorn ist das perfekte Beispiel: Dort wird der Breitbandausbau noch mit dem "guten alten Kupferkabel" vorangetrieben.
Laut Golem erfolgt der Ausbau in der Gemeinde mit bis zu 40 MBit/s schnellen Leitungen im Rahmen der Grundversorgung. Via LTE sollen zudem bis zu 100 MBit/s zur Verfügung stehen, was im Zusammenhang mit den Kupferleitungen auf eine Hybrid-Lösung schließen lässt.
Die Sache mit der Grundversorgung
Breitband mit Kupferkabeln gibt es noch immer als Ausbauprojekte
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Auf Nachfragen der Kollegen äußerte sich Telekom-Sprecherin Stefanie Halle so, dass es sich bei den Baumaßnahmen mit Kupferleitungen lediglich um die Grundversorgung handele. "Dabei handelt es sich um unsere Verpflichtung zur Grundversorgung mit Telefon", so Halle weiter. "Wenn wir den Zuschlag für den Ausbau eines Neubaugebiets erhalten, bauen wir das Neubaugebiet in der Regel mit Glasfaser aus. Nur wenn ein Mitbewerber den Zuschlag für die Breitbandversorgung erhält, aber keine Grundversorgung mit Telefon herstellt, stellen wir diese her.
Den Angaben zufolge hätte sich der Ausbau mit eigenen Glasfaserleitungen wirtschaftlich nicht gerechnet für die Telekom, weswegen auf Kupferleitungen im Zuge der Grundversorgung gesetzt wird. Außerdem stellt Halle klar, dass sich die Aussage von Konzern-Chef Höttges auf Projekte zum eigenfinanzierten Ausbau beziehen würde.
Nicht zuletzt gebe es laut der Pressesprecherin gar keine gesetzlichen Vorgaben für den Bau von Glasfasernetzen in Neubaugebieten. Für die Grundversorgung von Telefonanschlüssen existiert eine gesetzliche Regelung aber sehr wohl [Link entfernt] - auch wenn dies Kupferkabel vorsieht, ohne einen zugesicherten Anschluss für Breitbandinternet.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, dass mit der richtigen Technologie auch mit Kupferleitungen große Übertragungsraten zu erzielen sind.