Nachhaltiger

Telekom und Ericsson: Energie sparen am 5G-Funkstandort

Eine Zusam­men­arbeit zwischen Deut­scher Telekom und Ericsson im Bereich erneu­erbarer Ener­gien macht inte­grierte Nutzung von Solar- und Wind­energie möglich.
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Der Netz­werk­aus­rüster Ericsson und die Deut­sche Telekom haben erfolg­reich erneu­erbare Ener­gien für 5G-Mobil­funk­stand­orte auspro­biert. Dazu wurde eine Steu­erein­heit verbaut, die effi­zient Sonnen- und Wind­energie bei gleich­zei­tiger Opti­mie­rung von Strom­angebot und -nach­frage nutzen kann.

Das Haupt­thema ist die Senkung der Ener­gie­kosten und eine verbes­serte Ener­gie­effi­zienz. Es sollte auspro­biert ("vali­diert") werden, ob das funk­tio­nieren kann.

Wind- und Sonnen­energie für Mobil­funk­standort

Die Telekom Station in Dittenheim, man sieht das Solarpanel und das Mini Windrad. Der Rundbehälter rechts gehört nicht dazu. Die Telekom Station in Dittenheim, man sieht das Solarpanel und das Mini Windrad. Der Rundbehälter rechts gehört nicht dazu.
Deutsche Telekom AG / Norbert Ittermann
Dazu wurde ein Standort in der baye­rischen Gemeinde Ditten­heim heraus­gesucht, der etwa 170 km nörd­lich von München im Altmühltal liegt. Dort wird die Station seit mehr als einem Jahr teil­weise mit Energie aus Sonnen­kol­lek­toren (12 Quadrat­meter) versorgt. Jetzt haben die Spezia­listen von Ericsson und der Deut­schen Telekom noch eine Wind­tur­bine, die bis zu fünf Kilo­watt zusätz­liche Leis­tung liefern kann, als zweite erneu­erbare Ener­gie­quelle dazu­gestellt. Mit Wind­rädern hatte auch der Wett­bewerber Voda­fone vor einiger Zeit expe­rimen­tiert.

Power System regelt die Ener­gien

Ericsson setzt sein "Power System" als Ener­gie­manage­ment­system ein, um den Standort theo­retisch autark betreiben zu können, ohne die Verbin­dung zum klas­sischen Strom­netz zu nutzen. Solange das Wetter passt, werden erneu­erbare Ener­gien genutzt.

Das Ericsson Power System regelt die notwen­dige Span­nungs­umwand­lung und das soge­nannte "Maximum Power Point Tracking" (MPPT). Die kombi­nierte Steue­rung der beiden Strom­quellen und der vorhan­denen Batte­rien wird in das gleiche System inte­griert, welches auch das Funk­zugangs­netz (RAN) steuert. Dadurch soll dieses neue Steu­ersystem künftig einfach und schnell in bereits bestehende Anlagen, die bislang ohne Wind oder Sonne laufen, nach­gerüstet werden können.

Batte­rien als Puffer

Die in den aktu­ellen Systemen instal­lierten Batte­rien sind als Puffer für den Fall eines Strom­aus­falls gedacht. Mit der neuen Soft­ware und einer neuen Steue­rung können die Batte­rien künftig als dyna­mische Strom­spei­cher verwendet werden, um die vor Ort erzeugte Energie optimal zu nutzen.

Mehr Wind als dafür notwendig

Die Telekom Station in Dittenheim, man sieht das Solarpanel und das Mini Windrad. Der Rundbehälter rechts gehört nicht dazu. Die Telekom Station in Dittenheim, man sieht das Solarpanel und das Mini Windrad. Der Rundbehälter rechts gehört nicht dazu.
Deutsche Telekom AG / Norbert Ittermann
Erste Tests haben gezeigt, dass an windigen Tagen mehr erneu­erbare Energie erzeugt werden konnte, als der Standort gebraucht hätte. Also wurden die Batte­rien wieder aufge­laden. Auch bei Störungen hilft das Ericsson-System weiter. Bei einer Störung des Wind­rades kann dieses auto­matisch abge­schaltet werden, um einen soge­nannten "unkon­trol­lierten Betrieb" zu verhin­dern.

In der nächsten Stufe soll das ganze weiter opti­miert werden. Wenn Ener­gie­quellen wie Brenn­stoff­zellen einge­setzt werden können, macht das bald die Diesel­gene­ratoren unnötig, die derzeit noch für Notfälle in Reserve gehalten werden.

Nach­hal­tiger Betrieb von Stand­orten

Leif Heitzer, für Tech­nology Guidance and Econo­mics bei der Deut­schen Telekom zuständig, findet die "Sicher­stel­lung einer inte­grierten Steue­rung von sauberen, effi­zienten und zuver­läs­sigen Ener­gie­quellen und deren Nutzung" einen "Schlüssel für einen nach­hal­tigen Betrieb von Mobil­funk­stand­orten." Die Telekom will gemeinsam mit Part­nern heraus­finden, wie neue Lösungen den Ener­gie­ver­brauch und die Steue­rung an Mobil­funk­stand­orten opti­mieren können.

Heather Johnson, bei Ericsson für Nach­hal­tig­keit und Unter­neh­mens­ver­ant­wor­tung zuständig, ist "bestrebt, mit unseren Kunden zusam­men­zuar­beiten, um sie bei der Redu­zie­rung ihrer Kohlen­stoff­emis­sionen zu unter­stützen. Diese Part­ner­schaft ist ein groß­artiges Beispiel dafür, wie wir dies durch unsere erst­klas­sigen ener­gie­effi­zienten Geräte errei­chen, die voll­ständig mit erneu­erbarer Energie betrieben werden können."

Das Warn­system Cell Broad­cast wird zunächst nur wenige Nutzer warnen können.

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