Auch in Deutschland: Telefónica verkauft Funkmasten
Telefónica verkauft Masten
Foto: Telefonica, Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Telefónica will seinen Schuldenabbau vorantreiben und verkauft zu diesem Zweck die Telxius Telecom für 7,7 Milliarden Euro an den amerikanischen Konzern American Tower Corporation. Der Käufer ist auf dem deutschen Mobilfunkmarkt nicht unbekannt. 2012 hatte die damals noch eigenständige E-Plus einen Teil ihrer Sendemasten an das gleiche Unternehmen verkauft.
Hatte American Tower von E-Plus seinerzeit rund 2000 Funkmasten erworben, so kauft das Unternehmen von Telefónica nun rund 30.700 Masten. Betroffen ist neben Deutschland auch der spanische Heimatmarkt des Konzerns. Dazu kommen die Telefónica-Netze in Argentinien, Brasilien, Chile und Peru.
Die Transaktion könnte von langer Hand vorbereitet gewesen sein. Erst im Juni hatte Telefónica Deutschland etwa 10.100 Mobilfunkstandorte an die Telxius Telecom veräußert. Diese Transaktion sah vor, dass Telxius innerhalb von vier Jahren insgesamt 2400 neue Standorte neu für das o2-Netz erschließen wird. Schon vor einigen Jahren hatte Telefónica weitere 2350 freistehende Mobilfunkmasten an Telxius abgegeben.
Geld wird für 5G-Ausbau benötigt
Telefónica verkauft Masten
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Durch den Verkauf von Sendemasten können Telekommunikationskonzerne wie Telefónica Geld für Investitionen einsammeln. Die finanziellen Mittel können dann beispielsweise für den Aufbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes eingesetzt werden. In Deutschland hatte Telefónica im vergangenen Herbst 5G in ersten Städten gestartet - mehr als ein Jahr später als die Mitbewerber Deutsche Telekom und Vodafone.
Funktürme und Mobilfunkstandorte gelten angesichts der Niedrigzinsen als attraktives Investment für professionelle Anleger wie Versicherer und Finanzinvestoren, die an einer stabilen Rendite aus den Standortmieten interessiert sind. So plant auch der Telefónica-Konkurrent Vodafone demnächst einen Börsengang seiner Funkturm-Sparte Vantage Towers. Dazu werde eine Notierung des mehr als 68 000 Masten aus neun Ländern umfassenden Geschäfts an der Frankfurter Börse angestrebt, hieß es.
Die Deutsche Telekom hatte ihre Funktürme schon vor vielen Jahren in eine eigene Gesellschaft, die Deutsche Funkturm (DFMG) eingebracht, ist aber noch alleinige Besitzerin. Wie berichtet hatte die DFMG vor einigen Tagen angekündigt, den Mobilfunk-Netzausbau in Thüringen in Zusammenarbeit mit der Landesregierung voranzutreiben.