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Mobiles Büro: So nutzen Sie das Tablet als Notebook-Ersatz

Manch ein Tablet-Hersteller und -Nutzer schwört schon länger darauf: Das Tablet als Notebook- oder PC-Ersatz. Doch reicht das Tablet als ernst­haftes Arbeits­gerät aus? Wir haben für Sie zusammen­gefasst, was Sie benötigen, um das Tablet als mobiles Arbeits­utensil nutzen zu können.
Von Jennifer Buchholz /

Unterwegs im Zug oder im Flugzeug noch schnell am Dokument für den nächsten Geschäftstermin arbeiten, geht nicht nur mit einem Notebook. Auch Tablets lassen sich mittlerweile als akzeptablen Ersatz für die mobilen Computer einsetzen. Wir sagen Ihnen, was Sie hierfür an Hardware sowie Software benötigen und worauf Sie noch achten sollten.

Das richtige Tablet

Zum Arbeiten sollte das Tablet mit einem Tablet-Ständer fixiert werden. Zum Arbeiten sollte das Tablet mit einem Tablet-Ständer fixiert werden.
Bild: dpa
Wichtig ist bei der Auswahl des Tablets darauf zu achten, wie groß das Display ist. Um über einen längeren Zeitraum gut mit dem Gerät arbeiten zu können, sollte das Display nicht zu klein sein, so dass sich Korrekturen einfacher durch­führen oder auch kleine Bilder besser bearbeiten be­ziehungs­weise betrachten lassen. Zudem ist es hilfreich, wenn der Nutzer zwei oder mehrere Fenster gleich­zeitig im Display geöffnet haben kann, wie dies bei der Multi-Window-Funktion der Fall ist. Eine Display­größe ab 10 Zoll (25,4 Zentimeter in der Bild­diagonale) ist oftmals sinnvoll. Zu große Tablets wiederum können umständlich beim Transport sein, ermöglichen jedoch ein über­sicht­licheres Arbeiten. Werden nur E-Mails kurz und sporadisch beantwortet, reicht für das Arbeiten von unterwegs aus auch ein Tablet mit einer geringeren Displaygröße (7 Zoll).

Um nicht durch ständiges Ruckeln auf Grund eines leistungs­schwachen Prozessors beim Arbeiten gestört zu werden, sollte dieser ent­sprechend aus­gestattet sein. Wir empfehlen mindestens einen Quadcore-Prozessor, der beispielsweise auf 2,1 GHz getaktet ist. Auch ein entsprechend großer Arbeitsspeicher, der den Prozessor unterstützt, sollte vorhanden sein.

Die Akku­kapazität ist eine weitere wichtige Spezifikation, die beim Tablet-Kauf zu beachten ist. Sie sollte aus­reichend hoch sein, damit ein längeres Arbeiten am Tablet möglich ist. Wir raten zu einer Akkukapazität ab 5 000 mAh. Hiermit sollte ein mobiles Arbeiten von mehreren Stunden möglich sein. Der Akku ist auch ein Aspekt, den das Arbeiten grund­legend vom Arbeiten mit dem Notebook unterscheidet. Viele in Tablets verbaute Akkus haben eine größere Kapazität als Notebook-Akkus. Wiederum bieten Notebook-Hersteller zusätzlich wechselbare Ersatz­akkus an, die dann allerdings mit­genommen werden müssen. Im Gegensatz hierzu sind die Akkus der Tablets nicht wechselbar.

Werden nicht nur E-Mails kurz überflogen und beantwortet, sollte die interne Speicher­kapazität nicht zu knapp ausfallen (mind. 8 GB), damit Dokumente auf dem mobilen Endgerät zwischen­gespeichert werden können, wenn keine Internet­ver­bindung zum Zugriff auf eine Cloud besteht.

Weitere wichtige Ent­scheidungs­kriterien sind die Anschluss- sowie die Ver­bindungs­möglichkeiten. Neben Bluetooth und WLAN kann auch die integrierte NFC-Technologie nützlich sein. Ein SIM-Karten­slot ist nur dann nötig, wenn von unterwegs Dateien hoch­geladen werden sollen und man hierfür nicht auf die Tethering-Funktion des Smartphones, einen vorhanden WLAN-Hotspot oder ein MiFi zurück­greifen kann. Ein regulärer USB-Anschluss zusätzlich zum Micro-USB wird benötigt, wenn größere Dokumente bearbeitet und diese auf einer externen Fest­platte gespeichert werden müssen. Auch über einen (Mini-)HDMI-Anschluss am Tablet sollte man sich vor der Anschaffung Gedanken machen, wenn beispielsweise mit dem Tablet Präsentationen auf einen Beamer übertragen werden sollen und es keine andere (Funk-)Lösung hierfür gibt.

Das Betriebssystem ist ebenfalls nicht unerheblich bei der Auswahl. Schließlich müssen mit diesem die Software und das Zubehör kompatibel sein.

Das richtige Zubehör

Ein Tablet-Ständer und eine feste Abstellmöglichkeiten fördern das ergonomische Arbeiten mit einem Tablet Ein Tablet-Ständer und eine feste Abstellmöglichkeiten fördern das ergonomische Arbeiten mit einem Tablet
Bild: dpa
Für kurze Texte in E-Mails oder auf Social Media Plattformen ist die Bild­schirm­tastatur ausreichend. Werden jedoch längere Text­abschnitte verfasst, sollte der Nutzer auf eine Bluetooth-Tastatur oder gar eine Docking-Tastatur zurückgreifen. Durch die vorhandenen Druckpunkte sowie das damit verbundene Feedback, ist es für die meisten angenehmer, auf einer externen Tastatur zu schreiben.

Auch ergonomisch gesehen ist die (örtliche) Trennung zwischen Bildschirm und Tastatur besser. Zudem fehlt manchmal bei den Bildschirm­tastaturen die oberste Reihe mit den Symbolen und Zahlen. Bei einer Bluetooth-Tastatur sollte der Nutzer bedenken, dass diese zum Aufrechterhalten der Verbindung Strom benötigt. Vorteil von Bluetooth: Die Tastatur ist mit den Tablets verschiedener Hersteller kompatibel. Bei den Docking-Tastaturen muss auf Grund des Anschlusses der Station auf ein kompatibles Exemplar zurückgegriffen werden. Einen prüfenden Blick sollte man darauf werfen, wie die Tastatur am Tablet andockt: Steht das Gerät auf den Knien wirklich sicher? Oder baumelt die Tastatur eher lose am Tablet, so wie beispielsweise bei den Surface-Tablets von Microsoft? Auch überzeugte Online-Shopper sollten dazu einmal einen Besuch im Laden riskieren und sich das Konzept des gewünschten Geräts vorher anschauen.

Neben einer Tastatur sollte beim intensiven Arbeiten mit dem mobilen Endgerät zusätzlich an eine Bluetooth-Maus oder ein entsprechendes Touchpad gedacht werden. So muss die Hand nicht immer zum Display, sondern lediglich zur Maus geführt werden. Ein kapazitiver Stift, mit dem beispiels­weise zusätzlich Skizzen auf dem Tablet angefertigt werden können, kann ebenfalls beim mobilen Arbeiten nützlich sein.

Ebenso wichtig wie die externe Tastatur ist die Befestigung des Tablets. Damit der Nutzer während des Arbeitens korrekt auf den Bildschirm sehen kann, sollte die Halterung stabil aber dennoch variabel einstellbar sein - schließlich sind nicht alle Tische bzw. Stühle gleich hoch, so dass der Blickwinkel auf das Tablet nicht immer derselbe ist. Der Rücken wird zu stark gekrümmt und ein ergonomisches Arbeiten wäre ohne Tablet-Ständer oder eine verstellbare Docking-Tastatur nicht möglich. Zudem sollte der Tablet-Ständer einen ausreichend großen Ständerfuß haben, der nicht glatt, sondern im besten Fall gummiert ist, um ein mögliches Umherrutschen auf dem Tisch zu vermeiden.

Muss man kurz den Platz verlassen und kann das Tablet nicht mitnehmen, sollte das Tablet eine Öffnung für ein separat zu erwerbendes Kensington-Schloss haben. Ist diese Öffnung nicht vorhanden, kann alternativ ein Gehäuse mit der entsprechenden Sicherheitseinrichtung erworben werden. Bei beiden ist darauf zu achten, dass das Drahtseil an einer festen Stange, die nicht hochgehoben werden kann, befestigt wird.

Doch nicht nur Hardware-Ausstattung und Zubehör entscheiden über den Komfort beim Arbeiten. Auch die richtigen Apps für die Arbeit mit Office-Dokumenten und für administrative Aufgaben sind unerlässlich.

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