Lautsprecher

Symfonisk: Ikea und Sonos bringen den Sound an die Wand

Erst versteckten Ikea und Sonos einen Laut­spre­cher in einer Tisch­lampe. Jetzt gibt es ein Bild, das Musik machen kann. Trotz der außer­gewöhn­lichen Form muss man kaum Kompro­misse beim Sound eingehen.
Von dpa /

Der Symfonisk-Bilderrahmen kann aufgehängt oder aufgestellt werden. Der Symfonisk-Bilderrahmen kann aufgehängt oder aufgestellt werden.
Bild: Ikea / Sonos
Moment, kommt die Musik gerade aus dem Bild da an der Wand? Ja, tut sie: Ikea und die Hifi-Firma Sonos haben auf ihrer Mission, Alltags­gegen­stände mit Laut­spre­chern zu kombi­nieren, den nächsten Schritt gemacht. Vor zwei Jahren gab es unter dem Namen "Symfo­nisk" den Anfang mit Tisch­leuchten, die auch Musik machen konnten. Jetzt kann man sich für die glei­chen 179 Euro den Sound an die Wand hängen.

Die Idee eignet sich beson­ders für kleine Räume, wo man keinen Platz für Laut­spre­cher aufwenden möchte, argu­men­tiert Ikea-Manager Stjepan Begic. Ikea nennt das Gerät einen Bilder­rahmen - doch man sollte nicht erwarten, ihn mit einem belie­bigen Bild nutzen zu können. Denn eigent­lich ist das ganze 57 mal 41 Zenti­meter große Gehäuse ein flacher Laut­spre­cher, austauschbar ist nur die Stoff-Abde­ckung auf der Front­seite.

Die zusätz­lichen Designs sind Geschmack­sache

Beim Kauf steht nur ein Motiv in Schwarz oder Weiß zur Auswahl - nach­träg­lich kann man aber für jeweils 30 Euro aus aktuell zwölf Bildern wählen. Darunter sind Farb­kleckse, ein Plat­ten­spieler-Tonarm, Rosen, das Wort Love in Rot auf schwarzem Hinter­grund und ein Hirsch, der ins Zimmer schaut. Könnte Ikea theo­retisch die Nutzer eigene Motive gestalten lassen? Inter­essante Idee, bisher ist nichts in diese Rich­tung geplant, heißt es dazu.

Der Bild-Laut­spre­cher ist sechs Zenti­meter dick, die Desi­gner von Ikea und Sonos ließen sich aber einen cleveren Trick einfallen, damit er leicht­gewich­tiger wirkt. Es gibt einen dünnen äußeren Rahmen, der in wenigen Zenti­metern Abstand von der Wand zu schweben scheint. Das eigent­liche Gehäuse bekommt man so nur von der Seite zu sehen. Die Konstruk­tion, so erklärt Sonos-Mann Chris Davies, gab den Inge­nieuren genug Volumen für einen Sound mit satten Bässen. Der Symfonisk-Bilderrahmen kann aufgehängt oder aufgestellt werden. Der Symfonisk-Bilderrahmen kann aufgehängt oder aufgestellt werden.
Bild: Ikea / Sonos

Zwei Symfo­nisk machen ein Stereo­paar

Auch insge­samt klingt das "Symfo­nisk"-Bild bei allen Arten von Musik gefällig und ausba­lan­ciert: Zum tiefen Bass kommen klare Höhen und gut ausge­prägte Mittel­fre­quenzen hinzu. An den Öffnungen sind Schall­wellen-Leiter, die dafür sorgen sollen, dass der Ton sich besser im Raum ausbreitet. Für ein brei­teres Klang­pan­orama kann man zwei Bilder-Symfo­nisks als Stereo­paar verwenden.

Der Laut­spre­cher profi­tiert dabei auch von Sonos' "True­play"-Technik, die den Sound an Posi­tion und Raum-Umge­bung anpasst. Beim Tuning macht der Laut­spre­cher Geräu­sche, und Nutzer laufen mit einem iPhone den Raum ab. Die Soft­ware in der Sonos-App fängt die Schall­wellen-Spie­gelungen ein und kann dank der Schwenk-Daten vom Gyro­sensor des Tele­fons ein Klang­profil der Raum­umge­bung erstellen.

Hoch oder quer - geht beides

Beim Verla­gern des "Symfo­nisk"-Bilds machte das Tuning den Sound Mal für Mal klarer und feiner. "True­play" gibt es aller­dings nach wie vor nur für das iPhone. Grund: Die vielen verschie­denen Konfi­gura­tionen von Android-Tele­fonen machen es schwierig, sie auch für Googles Betriebs­system anzu­passen.

Der Bild-Laut­spre­cher kann sowohl an der Wand hängen als auch auf einem Regal, Schrank oder dem Fußboden stehen - und das hat die Arbeit der Klang-Inge­nieure noch etwas komplexer gemacht. Steht der Laut­spre­cher auf einem Möbel­stück, kann das über Gebühr den Bass verstärken.

Deswegen habe man auch einen Schalter in Erwä­gung gezogen, mit dem die Nutzer das Klang­bild hätten verän­dern können, je nachdem ob der "Symfo­nisk" an der Wand hängt oder ange­lehnt steht, sagt Sonos-Mana­gerin Sara Morris. Am Ende habe man fest­gestellt, dass sich dieser Frequenz­bereich gut mit dem Equa­lizer in der App anpassen lasse.

Die Schrauben für die Wand­mon­tage muss man selbst auftreiben

Für die Montage an der Wand liefert Ikea einen breiten Haken mit, auf den der Laut­spre­cher drauf­geschoben wird. Für zusätz­liche Absi­che­rung soll eine Schlaufe sorgen, die man am Gehäuse befes­tigen kann. Der Haken wird von zwei Schrauben in der Wand gehalten, die man selbst besorgen muss. Damit der Rahmen auf Möbel­stü­cken nicht rutscht, gibt es zwei Einsteck-Gummi­füße.

Das Bild kann sowohl senk­recht als auch waage­recht stehen oder an der Wand hängen. Eine unver­meid­bare ästhe­tische Schwach­stelle des Konzepts ist, dass der Laut­spre­cher nicht ohne ein Strom­kabel auskommen kann, das entspre­chend an der Wand runter­hängt. Das hell­grau gefärbte Kabel im Liefer­umfang ist 3,5 Meter lang.

Ein Laut­spre­cher versorgt den anderen mit Strom

Nutzt man zwei Geräte als Stereo­paar, kann man einen Steck­dosen-Platz sparen, weil ein Bilder­rahmen den anderen mit Strom mitver­sorgen kann. Ein zweites Kabel hängt dann aller­dings natür­lich immer noch zwischen den Laut­spre­chern.

Zugleich kann man wegen unter­schied­licher Klang-Charak­teris­tiken nur zwei "Symfo­nisk"-Geräte einer Art zu einem Stereo­paar verbinden. Lampe und Bild singen also nicht zusammen.

Mit der Inte­gra­tion in die Sonos-App können die "Symfo­nisk"-Geräte unter anderem auch als Surround-Laut­spre­cher für Sound­bars der kali­for­nischen Firma dienen. In der Sonos-App können sie wie jeder andere Laut­spre­cher der Firma Räumen zuge­ordnet und über einge­bun­dene Strea­ming-Dienste mit Musik versorgt werden. Zugleich lassen sich die "Symfo­nisk"-Geräte auch direkt vom iPhone über Apples Über­tra­gungs­format Airplay zwei ansteuern. Mikro­fone für die Nutzung eines Sprach­assis­tenten haben sie im Gegen­satz zu einigen anderen Sonos-Modellen nicht.

Zahl­reiche Musik-Strea­ming-Anbieter liefern Millionen von Songs zum Flat­rate-Preis um die 10 Euro monat­lich. Wir geben Ihnen einen Über­blick über die verschie­denen Preise und Funk­tionen.

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