Streetside: Microsoft verschiebt Kamerafahrten in Deutschland
Autos für Streetside fahren mit Verspätung.
Foto: Microsoft
Der Softwarekonzern Microsoft hat Probleme
mit den Autos, die für den geplanten interaktiven Kartendienst
Streetside die Fassaden deutscher Häuser fotografieren sollen.
Deshalb werden die ersten Fahrten durch deutsche Städte verschoben,
wie der Konzern mitteilte. Statt am 9. Mai
werde Microsoft nun erst am 23. Mai in Nürnberg, Fürth und Erlangen
damit beginnen, 360-Grad-Ansichten vom deutschen Straßennetz zu
knipsen. Als Grund teilte Microsoft mit: "Die Fahrzeuge können
technisch erst mit leichter Verzögerung vollständig ausgestattet
werden."
Autos für Streetside fahren mit Verspätung.
Foto: Microsoft
Microsoft plant, in diesem Sommer mit Streetside eine
Konkurrenz zu Googles Street View im Internet freizugeben.
Streetside soll Teil der Suchmaschine Bing werden, mit der etwa
der Handyhersteller RIM (Blackberry) künftig
eng zusammenarbeiten
will. Wie Microsoft weiter mitteilte, sind die nächsten
Fahrten dann für Juni in der Region Rhein-Neckar sowie rund um
Stuttgart angesetzt. "Hier dauern die Fahrten voraussichtlich bis in
den August hinein", hieß es. Bereits zuvor hatte Microsoft
angegeben, in den nächsten Monaten deutschlandweit etwa 60 Städte
abfotografieren zu wollen. Der Dienst soll zudem bereits in diesem
Sommer freigeschaltet werden.
Der Konzern steht für seinen Plan jedoch bei Datenschützern derzeit in der Kritik. Anders als Google plant er nicht, den Betroffenen vor der Veröffentlichung die Möglichkeit einzuräumen, ihre Wohnungen und Häuser verpixeln zu lassen. Das will Microsoft nur nachträglich ermöglichen. Das für Microsoft in Deutschland zuständige Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht drohte bereits damit, das Projekt notfalls per Verfügung zu stoppen. Allerdings seien dabei nicht die Kamerafahrten das Problem, sondern nur mögliche Veröffentlichungen.