80 818 Widersprüche gegen Bing StreetSide
Kameras wie diese fahren aktuell durch Deutschland für Bing StreetSide
Foto: dpa
Der neue Panorama-Dienst von Microsoft - Bing StreetSide - stößt vorab
auf deutlich weniger Widerspruch als im vergangenen Jahr der
Online-Straßenatlas Google Street View.
Eine Woche nach dem Ablauf
der dafür gesetzten Frist teilte Microsoft mit, dass es
80 818 Einsprüche gegen die Darstellung eines Hauses im Dienst Bing Maps
StreetSide gegeben habe. Vor einem Jahr hatten nach einer hitzigen
Diskussion mehr als 244 000 Haushalte beantragt, dass die Fotos ihrer
Häuser aus Google Street View entfernt werden.
Kameras wie diese fahren aktuell durch Deutschland für Bing StreetSide
Foto: dpa
"Im Vergleich mit anderen Services ist die Akzeptanz für unseren
Dienst groß", erklärte Microsoft-Managerin Dorothee Ritz in einer
Pressemitteilung. Das liege auch an einer "gewachsenen Wertschätzung
für Geo-Datendienste". Jetzt würden alle Anträge bearbeitet und in
der Bilderdatenbank für Bing Maps StreetSide berücksichtigt. Auch
nach Einführung des Dienstes habe jeder Anwender die Möglichkeit zum
Widerspruch. Offenbar werde der Nutzwert von Kartendiensten aber von
den Verbrauchern geschätzt. "StreetSide kann nicht nur wertvolle
touristische Erlebnisse vermitteln, sondern auch Grundlage für die
lebensrettende Einsatzplanung von Feuerwehr-, Notarzt- oder
THW-Fahrzeugen sein", betonte die Managerin.
Aktuell Fahrten durch Berlin, Düsseldorf und Würzburg
Die Kamerafahrten für StreetSide haben im Mai dieses Jahres begonnen und sollen sich voraussichtlich über 18 Monate erstrecken. In diesem Monat sind die Kamerawagen unter anderem in Berlin, Düsseldorf und Würzburg unterwegs.
Mit der Möglichkeit des Vorab-Widerspruchs reagierte Microsoft im Streit um Panorama-Kartendienste im Internet auf Forderungen von Datenschützern. Damit solle der gesellschaftlichen Diskussion um die Geodatendienste Rechnung getragen werden, erklärte Microsoft im Juni. In einem von Internet-Anbietern und der Bundesregierung vereinbarten Geodatenkodex war eine Vorabwiderspruchsmöglichkeit nicht vorgesehen.