Streaming: Paramount+ startet am 4. März
Nun ist es also offiziell: Paramount+ startet am 4. März in den USA. Der Streaming-Dienst von ViacomCBS reiht sich damit in die Riege weiterer großer Filmstudios, wie Warner und Disney, ein. Das dürfte einerseits den Preiswettbewerb weiter anheizen, auf der anderen Seite verlieren bestehende Anbieter höchstwahrscheinlich wiederum attraktive Lizenzinhalte. Und gerade dies wiegt bei ViacomCBS besonders schwer, denn der mittlerweile fusionierte Medienkonzern sitzt auf einen riesigen Berg an eigenem Content. Vor allem Star Trek-Fans dürfte diese Nachricht nicht unbedingt schmecken.
Weitere Märkte folgen mit US-Start
Die Ridley Scott-Anwaltsserie "The Good Fight"
Foto: ViacomCBS
Parallel zum US-Start am 4. März stehen laut CNBC direkt weitere Märkte auf der Agenda. Neben dem Heimatmarkt, wo Paramount+ CBS All Access ersetzt, wird das Angebot auch in Lateinamerika verfügbar sein. Bereits für den 25. März ist darüber hinaus ein Start in Skandinavien sowie für Mitte 2021 in Australien angesetzt. Deutschland steht zwar aktuell noch nicht auf der Liste, jedoch dürfte dies im Anschluss nur noch eine Frage der Zeit sein.
Paramount+ ist definitiv als globales Angebot geplant, welches in direkten Wettbewerb zu WarnerMedia, Disney und NBCUniversal treten soll. In Deutschland ist ViacomCBS aktuell bereits mit seinem werbefinanzierten Streaming-Dienst "Pluto TV" auf dem Markt, auch hier findet sich eine beachtliche Auswahl von Content aus der Bibliothek des Medienkonzerns, allerdings sei man dort auch offen für Lizenzinhalte von Kooperationspartnern. Pluto TV ist damit eher mit "IMDb TV" von Amazon in den USA vergleichbar.
Preismodell steht bereits fest
Marc DeBevoise, Chief Digital Officer von ViacomCBS, hat sich gegenüber CNBC bereits zum Preismodell in den USA geäußert. Paramount+ werde damit nicht teurer als CBS All Access. In der werbefinanzierten Variante kostet der Dienst 5,99 US-Dollar. Wer alle Filme und Serien ohne Werbeunterbrechung schauen möchte, muss 9,99 US-Dollar auf den Tisch legen.
Damit wäre Paramount+ immerhin deutlich günstiger als Netflix und HBO Max. Mit Werbespots würde man sich sogar vor Disney+ positionieren, der Micky-Mouse-Konzern hatte noch kürzlich für Europa eine Preiserhöhung auf 8,99 Euro angekündigt, da man neue Erwachseneninhalte unter dem Label "Star" in den eigenen Katalog aufnehmen will. Ob die Preise schließlich 1:1 in allen weiteren Ländern übernommen werden, ist aktuell noch nicht vollständig geklärt. In der Vergangenheit war dies aber zumindest bei weiteren Anbietern zu beobachten, von daher dürfte man sich auch bei Paramount+ auf einem vergleichbaren Niveau bewegen.
Vor allem Serienfans betroffen
Serien und Filme von ViacomCBS finden sich in Deutschland aktuell vor allem bei Amazon, Netflix sowie Joyn. Insbesondere Star-Trek-Fans wären bei einem Start von Paramount+ in Deutschland betroffen. ViacomCBS ist Lizenzinhaber aller Star-Trek-Filme und Serien. Beispielsweise läuft "Star Trek Discovery" derzeit bei Netflix. Der Ableger "Star Trek: Picard" bei Amazon Prime Video. Zwar ändert sich daran vorerst wohl nichts, mittelfristig wird ViacomCBS aber großes Interesse haben, seine Inhalte auch in Deutschland auf die eigene Plattform zu holen. Auch ist derzeit noch unklar, welche Auswirkungen ein potenzieller Start von Paramount+ in Deutschland auf das Free TV-Angebot des Konzerns hätte.
Hierzulande ist man nämlich auch mit Comedy Central, Nickelodeon und MTV präsent. Disney hingegen hatte nach dem Start von Disney+ im vergangenen Jahr sein lineares TV-Angebot in England eingestellt. Aufgrund des attraktiven Free TV-Marktes in Deutschland ist der Disney Channel hier allerdings nach wie vor verfügbar. Man kann davon ausgehen, dass ViacomCBS diesbezüglich eine ähnliche Strategie verfolgt.
In einem Interview sprachen wir mit Dr. Mark Specht von Viacom International Media Networks.