Nach Region-Lock: Samsung sperrt beim Note 3 Zubehör von Drittanbietern
Sperrt Samsung beim Note 3 nun Zubehör von Drittanbietern?
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Das Galaxy Note 3 von Samsung ist in Sachen
Technik einer der aktuellen Top-Player auf dem Smartphone-Markt. Doch gab es bereits kurz nach
dessen Markteinführung die ersten Negativ-Schlagzeilen, die der Beliebtheit
des Galaxy Note 3 einen herben Schlag versetzten. Nach dem Drama um den Region-Lock, die Unsicherheit
der Nutzer bezüglich der Sicherheitslösung Knox sowie dem eFUSE-Chip gibt es nun erneute Negativ-Meldungen
von Anwendern, die über Probleme mit dem Galaxy Note 3 von Samsung berichten. Ausgelöst werden diese offenbar
durch das Update auf Android 4.4 Kitkat.
Seit kurzem bietet Samsung ein Update auf Android Kitkat für das Galaxy Note 3 an. Einige Nutzer, die dieses auf ihr Gerät geladen haben, berichten nun jedoch von Problemen mit Zubehör von Drittherstellern. Im Speziellen geht es um Hüllen, die nicht von Samsung direkt, sondern von dem Unternehmen Spigen stammen. Dieses bietet für das Galaxy Note 3 verschiedene Cover an, die ähnliche Funktionen ermöglichen wie das Original-Case von Samsung.
Chip verhindert offenbar Fremdhersteller-Zubehör
Sperrt Samsung beim Note 3 nun Zubehör von Drittanbietern?
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Im Forum von XDA-Developers
finden sich zunehmend Einträge
von Nutzern, die nach dem Kitkat-Update Probleme mit einigen Anwendungen haben, die über das S-View-Window der
Spigen-Hüllen steuerbar sind. Bereits im Oktober vergangenen Jahres gab es Hinweise darauf,
dass Samsung in seinem eigenen Zubehör einen speziellen Chip verbaut, der dafür sorgen soll, dass Cover, kabellose Ladestationen
etc. vom Endgerät als herstellereigen erkannt werden. Diese Vermutung scheint sich nun bestätigt zu haben.
In den von Samsung verkauften hauseigenen Covern befindet sich offenbar ein Chip mit einer speziellen ID, die mit dem Update auf Android 4.4 Kitkat nun vom Galaxy Note 3 ausgelesen werden kann. Findet das Endgerät diesen Chip im Cover nicht, lassen sich auch Funktionen wie das Annehmen von Telefonaten oder das Aufnehmen von Fotos bei geschlossenem Cover nicht nutzen. Das Zubehör der Fremdanbieter wird somit quasi unbrauchbar.
Für Nutzer, die beispielsweise das Magnetic Clip for S View Cover oder das Protective S View Cover [Link entfernt] von Spigen gekauft haben, bedeutet dies, dass sich ihr Zubehör unter Umständen nur noch sehr eingeschränkt nutzen lässt. Bedenkt man, dass Nutzer für die Basis-Hülle von Spigen gerade mal ein Drittel von dem bezahlen, was Samsung für sein Cover verlangt, ist diese Nachricht bitter.
Bahnt sich ein neues Samsung-Drama an?
Samsung dürfte mit der Entscheidung, künftig nur noch eigenes Zubehör für seine Geräte zuzulassen, bei den Nutzern keine Lorbeeren ernten. Zumal zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen ist, auf welche Smartphones oder gar Tablets Samsung diese Sperre abseits des Galaxy Note 3 ausweiten wird und ob der Hersteller dies überhaupt tun wird.
Nach der Odyssee mit dem Region-Lock hat der Hersteller nach vielen Wochen eingelenkt und eine Möglichkeit herausgebracht, mit der sich die SIM-Sperre beim Note 3 abschalten lässt. Samsung reagierte damit auf die Kritik der Nutzer, die auch über den Online-Händler Amazon veröffentlicht wurde. Dennoch bleibt ein übler Nachgeschmack und die Einsicht, dass Samsung beim Galaxy Note 3 so ziemlich in jedes erdenkliche Fettnäppchen tritt und Dinge "ausprobiert", die das nicht gerade günstige Gerät zum Teil stark in einigen Funktionen einschränkt. Eigentlich schade, denn Samsung hat mit dem Galaxy Note 3 ein wirklich gutes und interessantes Gerät auf den Markt gebracht, das auch in unserem Test überzeugen konnte.