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Galaxy S21: Samsungs Smartphone-Geschäft läuft

Für Samsung scheint sich der güns­tigere Einfüh­rungs­preis seines Smart­phone-Spit­zen­modells im Januar gelohnt zu haben. Die Nach­frage zog wieder an. Chip-Hersteller Qual­comm profi­tiert von seiner starken Posi­tion bei Technik für 5G-Geräte.
Von dpa /

Die anzie­henden Verkäufe von Smart­phones und die starke Nach­frage nach Unter­hal­tungs­elek­tronik haben dem Tech­nolo­gie­riesen Samsung im ersten Quartal 2021 einen kräf­tigen Gewinn­sprung beschert. Der Über­schuss klet­terte im Jahres­ver­gleich um 46,3 Prozent auf 7,14 Billionen Won (5,3 Milli­arden Euro), teilte das südko­rea­nische Unter­nehmen heute mit.

Die Umsatz­erlöse stiegen auf den Quar­tals­rekord­wert von 65,39 Billionen Won (48,7 Milli­arden Euro). Samsung Elec­tro­nics ist markt­füh­rend bei Smart­phones, Spei­cher­chips und Fern­sehern.

Samsung Galaxy S21 kommt gut an

Kommt laut Samsung bei den Verbrauchern gut an: Das Galaxy S21 Kommt laut Samsung bei den Verbrauchern gut an: Das Galaxy S21
Bild: teltarif.de
Den Angaben Samsungs zufolge kam vor allem die jüngste Gene­ration seines Smart­phone-Spit­zen­modells Galaxy S21 bei den Verbrau­chern gut an. Aber auch der Absatz von Modellen für den Massen­markt mit guter Preis­wett­bewerbs­fähig­keit habe sich erhöht.

Analysten gehen davon aus, dass der Apple-Rivale vor allem vom nied­rigeren Einfüh­rungs­preis der S21-Serie profi­tierte. Im Januar hatten die Südko­reaner die Reihe auf den Markt gebracht. Im Vergleich zu den Vorgän­ger­modellen wurden die Versionen des S21 preis­güns­tiger ange­boten. Laut Unter­neh­mens­angaben wurden in den Monaten Januar bis März 81 Millionen Mobil­tele­fone der Marke Samsung verkauft, nach 67 Millionen im Quartal davor.

Starke Nach­frage nach TV-Geräten

Samsung Galaxy S21

Das Geschäft mit der Unter­hal­tungs­elek­tronik einschließ­lich Fern­sehern wurde dadurch beflü­gelt, dass viele Menschen wegen der Corona-Pandemie mehr Zeit zu Hause verbrachten. Im ersten Quartal dieses Jahres sei zwar die Nach­frage nach TV-Geräten im Vergleich zum Höhe­punkt des Weih­nachts­geschäfts gesunken, doch gegen­über dem ersten Quartal 2020 sei der Absatz "wegen der anhal­tend starken Nach­frage in den fort­geschrit­tenen Märkten" gestiegen, hieß es in einer Firmen­mit­tei­lung.

Während Samsung im ersten Quartal in den Sparten IT und Mobile Kommu­nika­tion (Smart­phones) sowie Verbrau­cher­elek­tronik deut­liche Gewinn­zunahmen verzeich­nete, sackte der opera­tive Gewinn im Bereich Halb­leiter trotz solider Verkäufe von Spei­cher­chips und gestie­gener Umsätze um 15,5 Prozent auf 3,37 Billionen Won (2,5 Milli­arden Euro) ab.

Probleme im Halb­leiter-Segment

Samsung war neben anderen Halb­lei­ter­pro­duzenten von der Kälte-Kata­strophe im Februar im südli­chen US-Bundes­staat Texas betroffen. Die unge­wöhn­lich tiefen Tempe­raturen hatten für groß­flä­chige Strom­aus­fälle gesorgt und die dort ange­sie­delte Chip-Produk­tion behin­dert. Auch schlug sich laut Angaben Samsungs der Preis­rück­gang bei Nand-Spei­cher­chips im Ergebnis nieder. Diese Chips werden vor allem in Massen­spei­chern wie USB-Sticks und Kamera-Spei­cher­karten verwendet.

Für das zweite Quartal sieht Samsung eine unter­schied­liche Entwick­lung in den einzelnen Sparten. Bei Halb­lei­tern erwartet der Konzern einen Gewinn­zuwachs "ange­sichts güns­tiger Geschäfts­bedin­gungen" für Spei­cher­chips. Dazu gehöre auch die starke Nach­frage nach Servern und PCs.

Im Gegen­satz dazu rechnet Samsung im Geschäft mit der mobilen Kommu­nika­tion mit einem Rück­gang sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn, "da der Verkauf der Flagg­schiff-Smart­phones zurück­geht".

Zudem komme es bei einigen Gerä­teteilen zu Nach­schub­pro­blemen. Für die zweite Jahres­hälfte dürfte sich demnach der Smart­phone-Markt dank der zuneh­menden Nach­frage nach Geräten mit dem neuen Mobil­funk­stan­dard 5G aber insge­samt weiter erholen.

Die Veröf­fent­lichung der Quar­tals­zahlen des Flagg­schiff-Unter­neh­mens der Samsung-Gruppe erfolgte einen Tag, nachdem die Familie des verstor­benen Ex-Konzern­chefs Lee Kun Hee ange­kün­digt hatte, inner­halb der nächsten fünf Jahre Erbschaft­steuern in Höhe von mehr als zwölf Billionen Won zahlen zu wollen. Unklar war zunächst, wie die Anteile Lees an den Konzern­töch­tern unter den Erben verteilt werden und ob ein Teil der Betei­ligungen verkauft werden soll.

Qual­comm: 5G treibt Geschäft an

Auch Chip-Hersteller Qual­comm profi­tiert von seiner starken Posi­tion bei Technik für Geräte mit dem super­schnellen 5G-Daten­funk. Die kali­for­nische Firma stei­gerte den Umsatz im vergan­genen Quartal im Jahres­ver­gleich um 52 Prozent auf 7,9 Milli­arden Dollar. Der Gewinn sprang in dem Ende März abge­schlos­senen zweiten Geschäfts­quartal von 600 Millionen Dollar im Vorjahr auf 1,76 Milli­arden Dollar hoch.

Den größten Beitrag zum Geschäfts­zuwachs leis­tete das Smart­phone-Geschäft. Hier stiegen die Erlöse um 53 Prozent auf gut vier Milli­arden Dollar, wie das Unter­nehmen nach US-Börsen­schluss am Mitt­woch mitteilte. Qual­comm ist ein führender Anbieter von Modems für den 5G-Funk - so dass man schwer an Produkten der Firma vorbei­kommt.

Anleger hono­rierten die Zahlen mit einem Kurs­plus von zeit­weise mehr als fünf Prozent im nach­börs­lichen Handel.

Der Musik­strea­ming-Anbieter Spotify hat seine Prognose für das Wachstum der Nutzer­zahlen in diesem Jahr gesenkt, nachdem die Entwick­lung im ersten Quartal die Erwar­tungen verfehlte. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.

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