Luftfahrtbehörde

Samsung Galaxy Note 7: Kommt ein Verbot in Flugzeugen?

Samsung hat den Verkauf des Galaxy Note 7 wegen eines brand­gefähr­deten Akkus gestoppt. Nun denkt offenbar auch die Luftfahrt­behörde FAA darüber nach, das Smartphone im Flugzeug zu verbieten.
Von Rita Deutschbein

Samsung Galaxy Note 7: Kommt ein Verbot in Flugzeugen? Samsung Galaxy Note 7: Kommt ein Verbot in Flugzeugen?
Bild: dpa, Samsung / Montage: teltarif.de
Das Galaxy Note 7 könnte für Samsung zur echten Belastung werden. Eigentlich war das Stift-Phablet als Top-Gerät der zweiten Jahreshälfte geplant und sollte das Weihnachts­geschäft ankurbeln. Doch ein Problem mit der Batterie kommt dem Unternehmen in die Quere - der Verkauf wurde vorerst gestoppt, bereits ausgelieferte Note-7-Modelle müssen umgetauscht werden. Der leicht entzündliche Akku könnte nun aber noch weitere Auswirkungen haben. Laut einem aktuellen Bericht denkt die FAA (Federal Aviation Administration) - die Bundes­luft­fahrt­behörde der Vereinigten Staaten - über ein Verbot des Galaxy Note 7 in Flugzeugen nach.

Was ist das Problem mit dem Note 7?

Samsung Note 7

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Bild: dpa, Samsung / Montage: teltarif.de
Im Internet häuften sich Berichte, nach denen einige Modelle des Galaxy Note 7 beim Laden der Batterie in Flammen aufgegangen sein sollen. Samsung meldete sich daraufhin mit einem Statement zu Wort und bestätigte das Akku-Problem. Obwohl dem Hersteller nach eigenen Aussagen nur etwa 35 konkrete Fälle bekannt sind, hat Samsung weltweit den Verkauf von mehr als 2,5 Millionen produzierten Geräten gestoppt.

Das Problem soll offenbar in den Batterien liegen, die von Samsungs Konzern­tochter SDI gefertigt worden sind. Mit ihnen seien rund 70 Prozent aller Note-7-Modelle ausgestattet. Die Akkus des chinesischen Zulieferers ATL, die in den restlichen 30 Prozent zum Einsatz kommen, sollen hingegen fehlerfrei sein. Worin genau der Fehler liegt, ob alle Geräte oder nur einzelne Chargen betroffen sind und ob überhaupt der Akku und nicht vielleicht die Ladeelektronik den Fehler verursacht, ist derzeit unklar.

FAA will den Fall untersuchen

Unabhängig davon, welche Ursache der Entzündungs­gefahr des Note 7 zugrunde liegt, das Problem ist für die FAA weitreichend genug, sich einzuschalten. Denn Handys, die während eines Fluges in Brand geraten können, stellen ein enormes Sicherheits­risiko dar. Die Kollegen von Gizmodo haben bei der FAA nachgefragt, ob das Samsung Galaxy Note 7 künftig zumindest in den USA aus den Flugzeugen verbannt werden könnte. Die Behörde gab an, den Fall derzeit noch genau zu untersuchen. Eine endgültige Entscheidung könne daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht gefällt werden.

Sollte es zu einem Rückruf des Gerätes seitens des Herstellers kommen, wird es dem Flugpersonal und den Fluggästen verboten werden, die zurück­gerufenen Batterien oder Geräte, in denen diese Batterien zum Einsatz kommen, in die Kabine des Flugzeuges mitzunehmen oder das Smartphone als Handgepäck oder aufgegebenes Gepäck im Flugzeug zu befördern, so die Aussage der FAA.

Und hier wird die Sache laut Gizmodo etwas kompliziert. Denn an und für sich hat Samsung das Galaxy Note 7 bereits zurückgerufen - somit müsste das Verbot der FAA eigentlich greifen. Doch Samsung ist bei seinem Rückruf offenbar nicht den offiziellen Weg über die US Consumer Product Safety Commission gegangen, die bei einem Rückruf von Beginn an involviert werden müsste. Aus diesem Grund müssen Behörden wie die Bundes­luftfahrt­behörde der Vereinigten Staaten nun selbst prüfen und entscheiden, was zu tun ist.

Ein von der FAA ausgerufenes Beförderungs­verbot würde für alle amerikanischen Airlines gelten. Bisher haben Gesellschaften wie Alaska Airlines, Southwest Airlines und American Airlines aber offenbar noch keine Absichten, das Galaxy Note 7 auszusperren, so die Informationen von Gizmodo.

Im Hands-On-Test zum Galaxy Note 7 erhalten Sie weitere Informationen zu Samsungs neuem Smartphone.

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