Bloatware

Samsung will weniger Zwangs-Apps auf neuen Android-Geräten

Samsung plant offenbar, seine Software in neuen Geräten massiv abzuspecken. Statt die Smartphones und Tablets also bereits ab Werk mit Programmen zu überladen, will das Unternehmen stattdessen wichtige Anwendungen zum Download anbieten. So sollen Anwender selbst entscheiden können, welche Software sie nutzen wollen.
Von Rita Deutschbein

Sauberes TouchWiz: Samsung will Zwangs-App von Android-Geräten entfernen Samsung will weniger Zwangs-Apps auf neuen Android-Geräten
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Immer mehr Hersteller von Android-Geräten liefern ihre Smartphones oder Tablets mit einer Reihe an vorinstallierten Apps aus. Die Programme, auch Bloatware genannt, belegen bereits zum Start zusammen mit dem eigentlichen Betriebssystem eine ganze Ecke des internen Speichers. Von beispielsweise 16 GB bleiben dann meist nur noch 12 GB oder weniger übrig. Samsung ist einer der Hersteller, der dafür bekannt ist, seine Geräte nicht nur mit diversen eigenen Programmen sondern auch Apps von Drittanbietern auszuliefern. Dies könnte sich künftig aber ändern.

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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Wie Sammobile exklusiv erfahren haben will, plant das südkoreanische Unternehmen offenbar, seine Software in neuen Geräten massiv abzuspecken. Statt die Smartphones und Tablets also bereits ab Werk mit Programmen zu überladen, die Nutzer bei Nichtbedarf umständlich deinstallieren müssen (soweit dies überhaupt möglich ist), will Samsung stattdessen wichtige Anwendungen zum Download anbieten. So sollen Anwender selbst entscheiden können, welche Programme sie auf ihrem Endgerät nutzen wollen.

Download statt Deinstallation

Samsung entwickelt sowohl Standard-Anwendungen als auch spezielle Software-Programme, die zum Teil auch tief im System verankert sind. Letztere werden sicherlich auch weiterhin auf den Geräten zu finden sein. Apps wie Story Album, S Translator oder aber S Voice könnten künftig von den neuen Androiden des Herstellers verschwinden und müssten stattdessen bei Bedarf aus Samsungs App-Shop Galaxy Apps heruntergeladen werden.

Für Nutzer würde diese Änderung ein deutlich aufgeräumteres System bedeuten. Sie hätten im optimalen Fall wirklich nur die Programme auf dem Smartphone oder Tablet, mit denen auch gearbeitet wird. Trotz der lobenswerten Pläne wird Samsung aber mit großer Wahrscheinlichkeit nie ein System bieten, das an das Stock-Android der Nexus-Geräte von Google herankommt. Zu sehr basieren die TouchWiz-Oberfläche sowie grundlegende Funktionen von Samsung auf speziellen Apps. Ein Beispiel ist hier S Health, über das Features wie der Schrittzähler, der Pulsmesser oder auch der UV-Sensor realisiert werden.

Was Bloatware für ein länger genutztes Smartphone für Folgen haben kann, haben wir am Beispiel des Samsung Galaxy Note gezeigt. Die Zwangs-Apps führten hier dazu, dass sich nach mehreren Jahren Betrieb kaum noch neue Apps auf dem Smartphone installieren ließen. Mehr dazu lesen Sie im Bloatware-Test: So voll ist das Samsung Galaxy Note nach drei Jahren.

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