Mobiles Internet

Qualcomm X12 LTE im ausführlichen Empfangs- und Bandbreiten-Test

Wir haben das Modem Qualcomm X12 LTE ausführlich in den Netzen von Telekom und Vodafone anhand vier Benchmark-Apps in verschiedenen Szenarien getestet
Von Andre Reinhardt

Qualcomm X12 LTE im Test Qualcomm X12 LTE im ausführlichen Empfangs- und Bandbreiten-Test
Bild: Qualcomm
Das X12 LTE ist das aktuelle Highend-Modem von Qualcomm und findet sich in verschiedenen neueren Snapdragon-Chipsätzen, wie dem von uns getesteten Modell 820, wieder. Wir zeigen Ihnen auf, wie dieses Modem in der Stadt, auf dem Land und im Dorf hinsichtlich Empfangsstärke und Spitzenbandbreiten abschneidet. Für unseren Test verwendeten wir zwei Prepaid-SIM-Karten, einmal Vodafones CallYa Smartphone Special (LTE bis zu 225 MBit/s) und einmal Magenta Mobil Data Start M (LTE bis zu 50 MBit/s) der Telekom.

Die Eckdaten zum Qualcomm X12 LTE

Qualcomm X12 LTE im Test Qualcomm X12 LTE im ausführlichen Empfangs- und Bandbreiten-Test
Bild: Qualcomm
Das derzeitige Modem-Flaggschiff des Chipsatz-Spezialisten Qualcomm hat eine reichhaltige Ausstattungsliste. Die 4G-Geschwindigkeiten können maximal mit 600 MBit/s im Download und 150 MBit/s im Upload (LTE Cat. 12) umgesetzt werden. Beim verwendeten Testgerät LG G5 werden jedoch maximal 300 MBit/s im Down- und 50 MBit/s im Upload (Cat. 6) verarbeitet. Das ist jedoch mehr als ausreichend, hier in Deutschland gibt es aktuell sowieso noch kein kommerzielles Mobilfunknetzwerk, das die 300 MBit/s überschreitet. Das unlizenzierte 4G (LTE-U), die 4G-Sprachtelefonie (VoLTE) und LTE Broadcast sind weitere Merkmale des X12 LTE. Merkmale des X12-LTE-Modems von Qualcomm Merkmale des X12-LTE-Modems von Qualcomm
Bild: Qualcomm

Unsere Testbedingungen

Um die Ergebnisse festzuhalten, verwendeten wir die Apps "RTR-Netztest", "Breitbandmessung", "OOKLA Speedtest" und für die Browser-Performance "Vellamo Browser". Alle Messungen wurden mehrmals wiederholt und der jeweils höchste Wert festgehalten. Die Untersuchungen fanden bei leicht bewölktem und teilweise sonnigem Wetter mit 27 bis 30 Grad Celsius statt. Getestet wurde in der Innenstadt Ludwigshafens (Stadt), in der Nähe der Einfahrt zu Grünstadt (Dorf) und innerhalb der eigenen Wohnung. Außerdem ließen wir das X12 LTE gegen das Modem im Chipsatz MediaTek Helio P10 antreten.

X12 LTE – Testergebnisse im Telekom-Netz

In Rheinland-Pfalz ist es generell in vielen Regionen nicht allzu gut um die maximal erreichbare LTE-Bandbreite bestellt. Hingegen ist die Flächenabdeckung meist gut. Wir konnten im Telekom-Netz durchwegs ein 4G-Signal erhalten, mit zwei bis drei Empfangsbalken. Nun die Ergebnisse der Messungen im Einzelnen:

Stadt: Telekom-Ergebnisse in der Stadt Telekom-Ergebnisse in der Stadt
Screenshot: teltarif.de

  • RTR: 7,0 Down / 0,7 Up
  • Breitband: 8,7 Down / 1,1 Up
  • Speedtest: 15,6 Down / 10,1 Up
  • Vellamo: 4430 Punkte

Dorf:

  • RTR: 8,9 Down / 4,6 Up
  • Breitband: 11,9 Down / 9,7 Up
  • Speedtest: 13,8 Down / 8,1 Up
  • Vellamo: 4170 Punkte

Gebäude:

  • RTR: 9,5 Down / 1,2 Up
  • Breitband: 8,3 Down / 3,2 Up
  • Speedtest: 7,7 Down / 2,0 Up
  • Vellamo: 4720 Punkte

Im Umkreis Grünstadt und Ludwigshafen konnten wir eine stets passable 4G-Empfangsleistung bei der Telekom verbuchen, die Bandbreiten kamen bei der Prepaid-Karte allerdings nicht über 15,6 MBit/s beim Download hinaus. Der Upload-Höchstwert von 10,1 MBit/s geht allerdings in Ordnung.

X12 LTE – Testergebnisse im Vodafone-Netz

Insgesamt konnte das Modem mit diesem Netzbetreiber innerhalb der Pfalz etwas bessere Ergebnisse für sich verbuchen. Es wurde zwar nicht im Ansatz das mit dem 4G-Netz mögliche Bandbreiten-Limit von 225 MBit/s bei Vodafone erreicht, der Empfang war mit zwei bis vier Balken jedoch stets einen Tick besser als bei der Deutschen Telekom.

Stadt: Vodafone-Ergebnisse in der Stadt Vodafone-Ergebnisse in der Stadt
Screenshot: teltarif.de

  • RTR: 24,5 Down / 19,7 Up
  • Breitband: 13,2 Down / 19,3 Up
  • Speedtest: 9,4 Down / 3,5 Up
  • Vellamo: 4644 Punkte

Dorf:

  • RTR: 2,5 Down / 2,7 Up
  • Breitband: 6,8 Down / 4,3 Up
  • Speedtest: 13,7 Down / 8,1 Up
  • Vellamo: 4270 Punkte

Gebäude:

  • RTR: 10,0 Down / 3,8 Up
  • Breitband: 12,0 Down / 1,42 Up
  • Speedtest: 17,2 Down / 7,7 Up
  • Vellamo: 4422 Punkte

Im Testgebiet erreichten wir also bei Vodafone eine Spitzenbandbreite von 24,5 MBit/s im Download und 19,7 MBit/s im Upload. Generell konnten wir meist ordentliche bis gute Werte beim Upload mit dem LG G5 und dessen Qualcomm X12 LTE erzielen. Der Download-Speed war allerdings häufig nur geringfügig höher als bei der Telekom.

Vergleich mit dem Helio-P10-Modem

In der Innenstadt Ludwigshafens ließen wir das LG G5 (X12 LTE) und das Alcatel Pop 4S (Helio-P10-Modem) gegeneinander antreten. Beide nutzten eine SIM-Karte von Vodafone. Mit dem Alcatel erreichten wir einen enttäuschenden Wert von 3,3 MBit/s im Download und 0,05 MBit/s im Upload. Bei einem weiteren Test war sogar gar keine Messung möglich. Das G5 erzielte hingegen den Rekordwert bei dieser Erhebung – mit 24,5 MBit/s. Bei der MediaTek-Lösung gibt es also, zumindest im Vodafone-Netz, teils Nachteile beim Empfang.

Fazit zum Qualcomm X12 LTE

Datenblätter

Sowohl im Netz der Deutschen Telekom als auch im Netz von Vodafone erreichten wir zum Großteil ein 4G-Signal. Diese Netzstabilität spricht für den guten Empfang des X12 LTE. Die teils mageren Bandbreiten die wir bei beiden Netzbetreibern erzielten, lasten wir eher dem unzureichenden Netzausbau in unserer Region an. Die 24,5 MBit/s der maximal möglichen 225 MBit/s bei Vodafone und die 15,6 von 50 MBit/s bei der Telekom reichten jedoch für ein bequemes Surfen im Internet aus. Begeistert hat uns jedoch vor allem die Performance innerhalb von Gebäuden und auf dem Land. Hier spielt das X12 definitiv in der oberen Liga mit. Wer also auf einen guten Empfang Wert legt, der ist mit einem Smartphone, das dieses Modem nutzt, gut aufgestellt.

Mehr zum Thema Qualcomm